5G hört man in letzter Zeit immer öfter, sei es in Verbindung mit der Corona-Krise, unserer allgemeinen Gesundheit oder eben der Umwelt. Viele Kritiker haben sich aufgetan und sprechen sich gegen den Ausbau des leistungsstarken Netzes aus. Und so auch Slowenien. Das Land hat auf Vorschlag des Verwaltungsministers Rudi Medved die Einführung der 5G-Technologie vorerst eingestellt. Warum das Ganze aber und was du über 5G wissen solltest, liest du in folgendem Artikel.
Das wichtigste zuerst – was ist 5G?
5G steht einfach gesagt für die „fünfte Generation (des Mobilfunks)“ und ist der Name eines Standards für mobiles Internet und das mobile Telefonieren. In aller Mundes ist die 5. Generation seit 2019 und soll auf dem bestehenden Mobilfunkstandard „Long Term Evolution“ kurz „LTE“ aufbauen. Im Vergleich zum bisherigen 4G Netz soll 5G mit neuen leistungsstärkeren Eigenschaften glänzen:
- Datenraten bis zu 10 Gbit/s
- Nutzung höherer Frequenzbereiche
- erhöhte Frequenzkapazität und Datendurchsatz
- Echtzeitübertragung, weltweit 100 Milliarden Mobilfunkgeräte gleichzeitig ansprechbar
- Latenzzeiten von wenigen Millisekunden bis unter eine Millisekunde
Das klingt in erster Linie vielversprechend, jedoch werden die gesundheitlichen Risiken für Mensch und Tier durch das neue Netz von Kritikern als unzureichend erforscht angesehen. Kritiker gehen dabei gerne auf umstrittene Effekte wie die Elektrosensibilität ein. Darüber hinaus ist es bewiesen, dass durch elektromagnetische Strahlung Gewebe erwärmt wird. Laut der Internationalen Kommission für den Schutz vor nichtionisierender Strahlung sowie dem Bundesamt für Strahlenschutz sei dies nur der Fall, wenn bestimmte Grenzwerte nicht eingehalten werden.
Slowenien stellt 5G-Ausbau ein
Nach all der Kritik und langer Diskussion hat sich Slowenien nun als erstes Land dazu entschieden, den Ausbau der 5. Generation vorerst zu stoppen. Verwaltungsministers Rudi Medved hatte vom Ausbau des Netzes abgeraten, bis die Auswirkungen dieser Technologie auf Tier, Mensch und Umwelt vollständig geklärt sind. Der Minister ist der Auffassung, dass die Zweifel an der neuen Technologie durchaus berechtigt seien.
Die Verzögerung dieser Debatte soll in erster Linie der Gesundheit der Menschen und Tiere als auch der Umwelt zugutekommen. Slowenien geht in dieser Hinsicht nicht das erste Mal als gutes Beispiel voran, denn bereits 2016 beschloss die slowenische Regierung als erstes Land beispielsweise, dass der Zugang zu sauberem Trinkwasser ein Menschenrecht sein sollte und ist. Dieses Grundrecht wurde alsbald in der Verfassung des Landes aufgenommen, was in erster Linie auch der Privatisierung entgegensteuern und die Wasserressourcen des Landes schützen soll.
Wie gesundheitsschädlich ist das neue 5G Netz wirklich?
Fakt ist: Mobilfunkstrahlung ist elektromagnetische Strahlung und gehört, genau wie die Mikrowellenstrahlung auch zur hochfrequenten Strahlung. Die Energie dieser Strahlung reicht jedoch nicht aus, um Erbgut direkt zu beschädigen, da hochfrequente Sorten, anders als Röntgenstrahlung oder Radioaktivität nicht ionisierend sind. Das heißt jedoch nicht, dass keine gesundheitlichen Risiken entstehen. So diskutieren Experten im Moment unter anderem darüber, ob diese Art der Strahlung nicht DNA-Reparaturprozesse stören könnte.
Wie bereits erwähnt, können elektromagnetische Strahlungen Gewebe erwärmen, und zwar dadurch, dass diese Art der Strahlung Wassermoleküle in Schwingungen versetzt. Die dadurch entstehende Reibungswärme, sorgt anschließend für einen Anstieg der Temperatur im Gewebe. Forscher haben herausgefunden, dass diese Erwärmung insbesondere dort stattfindet, wo wir mit unserem Handy in Berührung kommen. Die Strahlung dringt in unseren Körper ein, sobald das Gerät empfängt oder sendet. Und in der heutigen Zeit ist das so ziemlich rund um die Uhr, allein durch den GPS und den W-LAN Sender. Dabei gilt die Regel, je niedriger die Frequenz bzw. je länger die Wellenlänge, desto tiefer dringen die Strahlen in unser Gewebe ein. So sind es bei einer Frequenz von weniger als einem Gigahertz wenige Zentimeter, während mehr als 10 oder sogar 60 Gigahertz nur noch wenige Millimeter oder gar nicht mehr in den Körper eindringen.
Wenn es um die 5. Generation im Bereich Mobilfunk geht, kann man also sagen, dass die Strahlen im Grunde sogar weniger tief in den Körper eindringen als etwa die Strahlung im alten 2G- oder 3G-Netz. Und das liegt ganz einfach daran, dass das 5G Netz höhere Frequenzen nutzt. Diese liegen hier im 2 Gigahertz-, manchmal aber auch im 3,4 bis 3,7 Gigahertz-Bereich.
Der am Anfang genannte Grenzwert, also die Absorptionsrate (SAR) gibt an, wie viel Energie der Körper aufnimmt. In Deutschland ist dieser Wert auf zwei Watt pro Kilogramm beschränkt, wodurch ein kritischer Temperaturanstieg um mehr als ein Grad verhindert werden soll.
Sind die Sorgen also unberechtigt?
Nicht ganz. Denn in Bezug auf unsere Umwelt und den damit verbundenen Klimawandel, ist die 5. Generation nicht wirklich ratsam. Laut eines Berichts der Vereinten Nationen steht es um unseren Planeten mittlerweile so schlecht, dass unsere Gesundheit nachweislich bedroht wird. Daran ist jedoch nicht nur das viel diskutierte CO2 schuld, sondern auch die Digitalisierung und der Mobilfunk. Fakt ist: Die digitale Kommunikation kann durchaus umweltfreundliche Effekte erzielen, allerdings erzeugt diese unterm Strich neue Umweltprobleme. So liegt unsere Internetnutzung beim weltweiten Stromverbrauch auf Platz 3 und dürfte somit einen maßgeblichen Teil zum Klimawandel beitragen. Insbesondere die Supercomputeranlagen, euphemistisch Cloud genannt verbrauchen enorme Mengen an Energie. Im Grunde wird dieser Aspekt aber gerne totgeschwiegen, da besonders das mobile Internet enorm viele Vorteile aufweist, vor allem auf Nutzerseite hinsichtlich wirtschaftlicher Aspekte und kapitalistischer Interessen seitens der Hersteller.
Studien haben jetzt sogar darauf aufmerksam gemacht, dass nicht nur Menschen, sondern ebenfalls Bäume unter der Strahlung leiden könnten, was neben den Rodungen ebenfalls ein Grund für das globale Waldsterben sein könnte. Appelle an den Staat das Waldsterben dahingehend intensiver untersuchen zu lassen, werden bisher jedoch ignoriert…
Das Hauptproblem beim 5G Netz liegt in erste Linie dabei, dass die fehlenden Indizien für die gesundheitliche Unbedenklichkeit offensichtlich die ethnische Rechtfertigung für den Ausbau des Netzes sind. Grundsätzlich sind diesbezüglich fehlende Indizien eine gute Sache. Allerdings wurden die Folgen der Strahlung bisher bei Weitem nicht ausreichend untersucht.
Zum Thema Elektrosmog hier ein kurzes Video auf YouTube:
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https://utopia.de/slowenien-trinkwasser-verfassung-35605/
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