Die Sozialforscherin und Autorin Brené Brown kennt sich aus: Nach einem Jahrzehnt intensiver Forschung sowie Selbsterfahrung kann sie behaupten, dass Verletzlichkeit der Geburtsort von Freude, Glück, Liebe und Zugehörigkeit ist – auch wenn Verletzlichkeit gleichermaßen der Kern von Angst und Beschämung ist.
Doch von vorne: Im Studium bekommt man gelernt, dass das, was nicht messbar ist, auch nicht existent sein kann. Mit diesem Leitsatz werden also Forscher ausgebildet…
Wir alle leben in einer zutiefst verletzlichen Welt – nur haben wir Mechanismen entwickelt, uns zu betäuben. Kein Wunder, dass wir “süchtig” sind oder nach absoluter Perfektion streben oder auf “unser” Recht bestehen – und alles nur, um nicht unsere Verletzlichkeit zu zeigen.
Keiner will sich schämen, oder?
Und nichts ist so schlimm, wie sich getrennt und ausgeschlossen zu fühlen! Und nichts ist so schlimm, wie sich für etwas zu schämen. Denn dann kommt die Angst, dass wir “getrennt” sind oder werden. Ein unheilvoller Kreislauf und ein einziger Kampf!
Doch es gibt Menschen, die etwas grundlegend anders machen: Sie fühlen sich würdig, Zugehörigkeit zu haben und Zuwendung zu bekommen. Doch welches “Muster” steckt dahinter?
Es ist die Courage, der Mut, der dem Wortsinn nach tief aus dem Herzen kommt: Den Mut, unvollkommen zu sein. Und das Mitgefühl sich selbst gegenüber (denn erst dann kann man auch seinem Gegenüber Mitgefühl zeigen).
Aus “Ich bin nicht vollkommen” wird “Ich bin genug”!
Sie sind bereit, etwas zu tun, ohne eine Garantie dafür zu haben – und ohne sich dabei selbst zu verraten. Denn es gibt keine Kontrolle und Voraussagen für ihr Leben. Wie “in echt” und wie es eben läuft auf dieser Welt…
Darum dieser eine wichtige Satz, der zum Ausdruck bringt, dass wir zwar unvollkommen sind, aber dafür lebendig und glücklich! Sozusagen unser tägliches Mantra:
I`am enough!
Ich bin genug!
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Vertiefung:
Ein beeindruckender TED-Beitrag unter dem Titel “Die Macht der Verletzlichkeit” von Brené Brown (Original mit Untertitel).
Quelle:
http://www.ted.com/talks/brene_brown_on_vulnerability.html