Auf der 2. Konferenz des „Denkwerk Zukunft“ unter dem Thema „Weichen stellen. Wege zu zukunftsfähigen Lebensweisen“ hielt auch Prof. Gerald Hüther einen Vortrag, in dem er den wichtigen Zusammenhang zwischen unserem Gehirn und unseren Emotionen aus den Erkenntnissen der Hirnforschung anschaulich erklärte.
Angst oder Liebe? Was wir lernen, prägt unseren Wissensvorrat,
aber wie wir lernen, prägt unser Denken.
Können wir Menschen uns mental neu strukturieren?
Eine grundlegende Fragestellung auf der Konferenz war „Können wir Menschen auch anders denken und sein, uns mental neu strukturieren? In unserem Frontalhirn gibt es dafür nämlich ausreichend „Speicherkapazität“ 🙂
In Anbetracht der heutigen Gesellschaft, die auf der einen Seite einen unglaublichen Fortschritt in Wissenschaft und Technik aufweisen, aber die (globalen) Probleme wie Hunger, Krankheit, Krieg und Leid doch nicht lösen kann, muss alles, was bisher war, eigentlich in Frage gestellt werden. Unsere Art zu denken, ist ziemlich fest verankert und wird auch (brav) an unsere Kinder Generation für Generation weitergegeben.
Wachstum und Verbundenheit
Dies beweist unter anderem eine Studie mit Babys, die in einer Versuchsanordnung aufzeigte, dass alle 6-Monatige durchweg ein Gespür und eine Grundanlage zum „Guten“ haben. Die gleiche Testanordnung ein halbes Jahr später jedoch zeigt erste Abweichungen auf… so manches Baby hat inzwischen durch Beobachtung „gelernt“.
Das bedeutet, dass Neugeborene zuerst vollkommen offen sind.
Was erfahren sie denn im Mutterleib? Was ist die „Basiserfahrung“ einer Menschwerdung? Was ist vorgeburtlich angelegt? Wachstum und Verbundenheit.
Und genau dies will auch nach der Geburt weiter erfahren werden!
Wir haben ein „Begeisterungsproblem“
Erst durch negative Erlebnisse gibt es einen „Bruch“. Kann sich ein Kind nicht frei entwickeln und geistig wachsen und wird stattdessen mit „zu viel“ Liebe erdrückt, entsteht ein Ungleichgewicht. Doch genauso kann es zu viel gefördert werden und vermisst Nähe und Verbundenheit.
„Weil man das, was man braucht, nicht kriegen kann,
nimmt man sich das, was man haben kann!“ Prof. Hüther
Und so geht das bis ins das Erwachsenenalter weiter… Wir wollen wachsen und uns frei entwickeln (was schon die Schulzeit meist verhindert…), und wir brauchen das Gefühl von Nähe und Verbundensein, von Berührung und Liebe…. und wenn wir diese nicht bekommen, holen wir uns als Trost Ersatz(Konsum)befriedigungen, damit wir „satt“ werden!
Im Laufe der Jahre verlernen wir die Begeisterung, die es braucht, um zu wachsen und zu lernen und das Gehirn neu zu verschalten sowie andere Denkmuster zu erzeugen.
Lasst uns also das „Begeisterungsproblem“ anpacken und Herz und Hirn miteinander in Verbindung bringen!
Angst oder Liebe? Was wir lernen, prägt unseren Wissensvorrat,
aber wie wir lernen, prägt unser Denken.
Hier der Youtube Mitschnitt mit Prof. G. Hüther:
Weitere Beiträge zum Thema auf der HORIZONWORLD:
Gehirn: Die ewige Suche nach der Intelligenz
Co-Learning Wien: frei lernendes Dorf in der Stadt
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Angst oder Liebe? Was wir lernen, prägt unseren Wissensvorrat,
aber wie wir lernen, prägt unser Denken.
Quelle:
www.denkbonus.wordpress.com/2013/04/06/wer-glucklich-ist-kauft-nicht/
www.denkwerkzukunft.de