Dem Verbraucher wird suggeriert, dass er sich tatkräftig an der EEG-Umlage beteiligen muss, aber die wahren Gewinner sind die großen Industrien und Firmen, die eine Ermäßigung erhalten oder sogar ganz von der „Last“ befreit werden und für ihren hohen Energieverbrauch sogar noch indirekt belohnt werden!
Mit List und Tücke werden Schlupflöcher gefunden!
So konnten alleine 2013 insgesamt 1691 Unternehmen davon profitieren. 2014 sollen es noch mehr „arbeitsplatzrettende“ Unternehmen werden, die sich um die EEG-Umlage drücken können – einfach mit List und Tücke und den entsprechenden Schlupflöchern (zum Beispiel über Werkverträge). Eine absurde Sachlage: Es geht beim Thema „Energie“ doch ums Sparen und nicht um das Verbrauchen!
Das „Erneuerbare-Energien-Gesetz“ (EEG) ermöglicht den Lieferanten von „grünem“ Strom, dass eine bestimmte Abnahmemenge gewährleistet ist und es für sie einen fixen Strompreis gibt. Dies ist aus unternehmerischer Sicht auch sinnvoll. Was ist mit den vielen Privathaushalten (rein mengenmäßig betrachtet eine große Summe!)?
Doch das Paradoxon geht weiter…
Doch überhaupt nicht nachvollziehbar ist die Tatsache,
dass von den 185 Euro,
die ein Haushalt im Jahr nun für die EEG-Umlage berappen muss,
nur 76 Euro für die eigentliche Förderung der Energiewende dienen.
Und der Rest? Der „fließt“ unmerklich an die von der Umlage befreite Industrie! Diese sind die großen Profiteure und Nutznießer der Energiewende. Eine paradoxe Situation: Je mehr Ökostrom durch die Leitungen fließt, desto weiter sinkt der Strompreis an der Börse (er sank seit 2001 um ganze 38 Prozent)! Da aber der Strompreis an der Börse immer mehr auf Talfahrt geht, steigt die EEG-Umlage immer weiter und höher. Und die Steigerung zahlt wer? Genau! Du und ich!
Die Industrie wiederum nutzt weiter ihren vom Gesetzgeber zugelassenen Spielraum und spekuliert an der Börse mit dem Strompreis und profitiert erneut. Der Endverbraucher hat diese Vorzüge nicht, er darf aber bitte schön weiter „subventionieren“.
Grüne Energie ist bezahlbar!
Viele Gemeinden nehmen inzwischen ihre Energieversorgung selbst in die Hand, verzichten auf Fördergelder und regeln alles auf regionaler Ebene. Das funktioniert prächtig. Und wenn Wind und Sonne mal nicht zur Verfügung stehen, könnte zum Beispiel eine Biogasanlage einspringen (zur Not…). Das wäre eine Regelung, die sich als Priorität an den erneuerbaren Ressourcen orientiert und „alte“ Quellen wie Kohle und Erdöl diesen unterordnet. Dafür fehlt noch der politische Wille, denn dazu müsste die herrschende Marktordnung komplett umgekrempelt werden. Das gleicht einem Paradigmenwechsel!
Intelligenter Strom muss her!
Weg mit dem Börsenstrom und der EEG-Umlage. Dafür „transparenter“ Strom! Und vor allem: “Intelligenter Strom” (englisch: „smart grid“): Das bedeutet eine „kommunikative Vernetzung und Steuerung von Stromerzeugern, Speichern, elektrischen Verbrauchern und Netzbetriebsmitteln in Energieübertragungs- und -verteilungsnetzen der Elektrizitätsversorgung“ (Quelle: www.wikipedia.de).
Dies dient nicht nur zur Sicherstellung des Stroms, sondern auch zur Optimierung und zur Effizienz.
Die großen Energiekonzerne melden inzwischen große Verluste – jüngst die Meldung, dass der RWE-Konzern im Jahr 2013 insgesamt 2,8 Mio. Nettoverlust gemacht hat. Das ist eine Summe. Klar, wenn man auf das falsche Pferd setzt und der Kohle die Treue schwört.
Doch solange die Politik keine klare Zeichen für eine Energiewende setzt und es wirklich ernst meint, und solange die Großindustriellen drohen, dass sie international nicht mehr wettbewerbsfähig sind, wenn sie enorme Stromkosten haben – solange wird sich kein Windrad zugunsten der Bürger und Endverbraucher (und Wähler…) drehen.
Was kann der Verbraucher mit dieser Ausgangslage tun – wie kann er sich dagegen wehren? Zum Beispiel mit einer Petition wie es die Organisation CHANGE anbietet: Hier kann man sich als Bürger mit einer Petition zur gerechten Verteilung der EEG-Umlage engagieren. Immerhin. Ein erster Schritt.
Und natürlich trotzdem (oder erst recht) Energiesparen…
Hier geht es gleich zu den Energiespartipps
Quellen:
www.zdf.de/ZDFmediathek/kanaluebersicht/aktuellste/398#/beitrag/video/1981384/ZDFzoom:-Preistricks-beim-Strom
www.iwr-institut.de/de/presse/presseinfos-energiewende/strompreise-fuer-verbraucher-steigen-boersen-strompreise-sinken-auf-rekordtiefs
www.zeit.de/2012/35/Gruene-Energie-Energiewende-Strompreisluege
www.wikipedia.org/wiki/Erneuerbare-Energien-Gesetz
www.wikipedia.org/wiki/Intelligentes_Stromnetz
www.sueddeutsche.de/politik/was-strom-kosten-darf-die-energie-luege-1.1080516-2www.focus.de/finanzen/news/energiekonzern-rwe-macht-2-8-milliarden-euro-verlust_id_3658851.html