Es gibt wohl kaum einen friedvolleren Ort als den Wald. Abgeschirmt vom rasenden Verkehr der Hauptstraßen tauchen wir ein in eine Welt voller Leben und Energien. Vor einiger Zeit noch galt der Wald als Ort des Schreckens und der Geister und war nicht gerade sehr einladend. Es war ein gefährlicher Ort, an dem Räuber lauerten und Wölfe sich das Maul schleckten. Diese Zeiten haben sich dem Universum sei Dank geändert. Denn vor lauter Angst waren die Menschen damals blind für das Potenzial, welches sich hinter den Bäumen versteckte. Das Potenzial für inneren Frieden und äußere Gelassenheit. Wenn Du Achtsamkeit üben möchtest, bietet der Wald einen idealen Ort. Mit ein paar ganz einfachen Übungen kann der Wald unser inneres Ungleichgewicht wieder ins Lot bringen.
Die gesundheitsfördernde Wirkung eines Waldbesuches ist unumstritten
Ein Waldbesuch bietet uns zahlreiche Vorteile für Körper und Geist. Die heilende Kraft der Natur kann eine transformative Wirkung auf unser Wohlbefinden haben. Denn der Wald gilt mittlerweile als Oase der Ruhe und Gelassenheit, die es uns ermöglicht, dem hektischen Alltag zu entfliehen. Die ruhige Umgebung ermöglicht es, in einen tiefen Zustand der Entspannung einzutauchen. Sobald wir den Wald betreten, spüren wir die frische, saubere Luft, die unsere Lungen mit reinem Sauerstoff versorgt und so unsere Vitalität stärkt.
Der Wald ist im Grunde also nichts anderes als eine Quelle natürlicher Heilung. Die Phytonzide, welche von Bäumen abgegeben werden, haben nachweislich positive Auswirkungen auf unser Immunsystem. Sie stärken unsere Abwehrkräfte und unterstützen die Bekämpfung von Krankheiten. Beim Einatmen dieser ätherischen Öle werden wir mit einem Gefühl der Leichtigkeit erfüllt, das unseren Stress reduziert und unsere Stimmung verbessert.
Ein Waldbesuch fördert außerdem die allgemeine körperliche Aktivität. Beim Wandern, Joggen oder Spazierengehen im Wald trainieren wir unsere Muskeln und verbessern unsere Ausdauer. Gleichzeitig wirkt die natürliche Umgebung als sanfte Therapie für unseren Geist. Die grüne Farbe der Bäume und Pflanzen hat eine beruhigende Wirkung auf unsere Augen und reduziert visuellen Stress. Das Rauschen der Blätter und das Zwitschern der Vögel schaffen eine harmonische Klangkulisse, die unseren Geist beruhigt und uns in einen meditativen Zustand versetzt.
Nicht zuletzt wirkt der Waldbesuch auch auf unsere mentale Gesundheit. Der Wald ermöglicht es uns, den gegenwärtigen Moment bewusst zu erleben und den Alltagsstress loszulassen. Er schafft Raum für innere Ruhe und Selbstreflexion. Die Stille und die natürlichen Klänge des Waldes wirken wie Balsam für unsere überreizten Sinne und ermöglichen es uns, uns zu regenerieren und zu erneuern.
Waldbaden ist nicht das gleiche wie Spazierengehen
Beim Waldbaden geht es darum, die Sinne zu öffnen, den Moment bewusst zu erleben und eine tiefe Verbindung zur Natur herzustellen. Es beinhaltet entspanntes Gehen oder Verweilen im Wald, um die heilenden Eigenschaften der natürlichen Umgebung zu nutzen. Dabei konzentriert man sich auf die Wahrnehmung der Umgebung durch alle Sinne – den Anblick des grünen Blätterdachs, das Rauschen der Blätter im Wind, den Duft der Bäume, das Gefühl des Bodens unter den Füßen und die Geräusche der Tierwelt.
Beim Waldbaden können wir uns in Achtsamkeit üben, indem wir bewusst auf die Geräusche, Düfte und Empfindungen des Waldes achten. Die ruhige und friedliche Atmosphäre des Waldes ermöglicht es uns, vom hektischen Alltag abzuschalten und eine tiefere Verbindung zur Natur und zu uns selbst herzustellen. Das Waldbaden kann außerdem dazu beitragen, das Immunsystem zu stärken, den Blutdruck zu senken und die Konzentration zu verbessern.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Waldbaden zu praktizieren, sei es allein oder in einer geführten Gruppe. Während wir uns im Wald befinden, können wir Achtsamkeit üben, indem wir uns beispielsweise ganz bewusst auf jeden Schritt und jeden Atemzug konzentrieren, um den Moment in seiner ganzen Pracht zu genießen. Obwohl das Waldbaden (Shinrin-Yoku) ursprünglich aus Japan stammt, hat sich das Konzept des Waldbadens inzwischen weltweit verbreitet und wird von vielen Menschen als eine Möglichkeit angesehen, die positiven Auswirkungen der Natur auf die Gesundheit und das Wohlbefinden zu nutzen.
Hol Dir den Wald nach Hause
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Achtsamkeit üben im Wald – so geht’s!
- Achtsames Gehen: Gehe langsam und bewusst durch den Wald. Spüre jeden Schritt und den Kontakt Deiner Füße mit dem Boden. Sei achtsam für die Empfindungen in den Beinen, den Klang der Blätter und Äste unter Deinen Füßen und die Gerüche um Dich herum.
- Baummeditation: Suche Dir einen Baum aus, der Dich anspricht, und setze Dich lediglich in seiner Nähe nieder. Schließe die Augen und spüre die Präsenz des Baumes. Atme ruhig und tief ein und aus. Stelle Dir vor, dass Du wie der Baum fest mit der Erde verwurzelt bist. Spüre die Energie und die Stabilität des Baumes.
- Sinneswahrnehmung: Setze Dich an einen ruhigen Ort im Wald und nimm Dir Zeit, Deine Sinne bewusst wahrzunehmen. Öffne Deine Augen und schaue bewusst um Dich herum. Lausche den Geräuschen der Natur. Rieche den Duft der Bäume und des Bodens. Spüre die leichte Waldbrise auf Deiner Haut. Tauche ein in die Erfahrung der Sinneswahrnehmung.
- Wald-Atemübung: Finde einen bequemen Platz im Wald und setze Dich hin. Schließe die Augen und lenke die volle Aufmerksamkeit auf Deinen Atem. Atme bewusst ein und aus und spüre dabei den Fluss der Luft in Deinem Körper. Nimm die frische Waldluft wahr und fühle, wie sie Dich mit Energie und Lebenskraft erfüllt.
- Dankbarkeit im Wald: Gehe langsam durch den Wald und achte auf die Schönheit und Fülle um Dich herum. Nimm bewusst wahr, was Dich inspiriert und berührt. Während Du gehst, denke darüber nach, wofür Du gerade dankbar bist, und spreche in Gedanken oder auch in offenen Worten diese Dankbarkeit aus.
Diese Achtsamkeitsübungen können Dir helfen, den gegenwärtigen Moment auch im Alltag bewusster zu erleben und eine tiefere Verbindung zu Dir selbst herzustellen. Nimm Dir täglich mindestens halbe Stunde Zeit und gehe raus. Optimal ist es natürlich, wenn Du einen Wald in der Nähe hast. Die Übungen lassen sich aber auch sonst wo in der Natur anwenden. Denn es geht lediglich darum, Deine Umgebung und das, was Du gerade tust, vollends wahrzunehmen.
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