Gesunde Menschen kann es nur auf einem gesunden Planeten geben. Und alles, was die Wale, die Fische, die Insekten, die Vögel, die Tiere, die Wälder und Meere betrifft, betrifft genauso uns Menschen. Wir sind integraler Teil des Netzwerks des Lebens. Doch die Lebenserhaltungssysteme dieses einzigartigen Planeten sind nun in größerer Bedrängnis als jemals zuvor. Es liegt an uns allen, mitzuwirken an der Heilung der Erde, all ihrer Ökosysteme und ihrer Lebewesen.
Die guten Nachrichten zuerst. Auf der physikalischen Ebene hat unser Planet, und damit auch die Menschheit, nur drei große Probleme: die Klimazerrüttung, das Artensterben und die alles penetrierende Verseuchung durch Plastik und andere chemische Stoffe. Die schlechten Nachrichten: Sie alle hängen zusammen und verstärken sich gegenseitig. Und die Menschheit weiß seit einem halben Jahrhundert darum, war aber bisher nicht zu einem Kurswechsel fähig.
Wagen wir also einen kurzen Blick auf die drei größten Bedrohungen des Lebens auf der Erde.
Klimazerrüttung
Die Klimakrise ist längst Realität: Das Schmelzen der Eiskappen und der Gletscher, die Erwärmung der Meere, das vermehrte sowie intensivere Aufkommen von Dürren, Hitzewellen als auch die enorm ansteigende Frequenz als auch Vehemenz großflächiger Feuerkatastrophen rüttelt ja langsam auch die allerletzten Skeptiker wach. Weltweit gibt es bereits Millionen Klimaflüchtlinge und die Aussichten sind alles andere als rosig. Die Zeit, den schönfärberischen Begriff “Klimawandel” zu verwenden, ist endgültig vorbei: Wir können Menschen, die alles verloren haben, nicht sagen, sie seien nun Mal von einem“Wandel” ereilt worden! Nein, was wir zu sehen und zu spüren beginnen, ist die – menschengemachte – Zerrüttung des Weltklimas, die Zerstörung lokaler Lebensbedingungen. Darum sind Begriffe wie Klimazerrüttung oder Klimanotstand längst schon deutlich zutreffender.
Immerhin wendet sich seit der COP26 in Glasgow (November 2021) der Blick auch langsam auf die Großindustrie, anstatt nur auf den Autofahrten und Flugreisen der “kleinen Leute” zu verharren. Aber die größten Treiber für die Zerrüttung des Weltklimas stehen immer noch nicht im Fokus. Der größte Treiber ist die extraktive Wirtschaft, das heißt der Bergbau und die “Ressourcenerschließung” (wiederum Begriffe, die viel harmloser klingen als ihre Realität!). Und an zweiter Stelle weltweit steht die industrielle Landwirtschaft, vorwiegend durch die Massentierhaltung, wegen der Freisetzung gigantischer Kohlenstoffmengen durch Bodenzerstörung.
Der industriellen Landwirtschaft begegnen wir auch in den nächsten beiden Abschnitten, denn die Landnahme und die Unmengen an Ackergiften tragen wesentlich zum Biodiversitätsverlust bei. Und zusammen mit den rein mechanischen Auswirkungen schwerer Großmaschinen sorgen sie für die regelrechte Vernichtung lebendiger Böden! Die UN rechnet damit, dass bereits ein Drittel der weltweiten Bodenflächen verloren sind, und bis etwa 2070 werden es alle Böden sein, wenn wir nicht schleunigst global auf biologischen Landbau umstellen. (Daher bewegen sich nun sogar die Überlegungen der EU in diese Richtung.)
Artensterben
Ökosysteme sind umso stabiler, je mehr Arten sie enthalten. Biodiversität ist nicht nur ein Luxus der Natur, sie ist eine existenzielle Sicherheitsmaßnahme, um den Fortbestand des Lebens zu gewährleisten. Das Leben ist überreich – und das muss auch sein! Wenn sich das Leben auf einem Planeten behaupten soll, muss es in Zahl als auch Vielfalt stark sein. Nur wenn das Leben üppig genug ist, um erhebliche Auswirkungen auf die Ökosphäre zu haben, kann es diese beeinflussen und ihre Lebensfreundlichkeit auf einem stabilen Level halten oder sogar weiter verbessern.
So haben z.B. Mikroorganismen die Zusammensetzung des Meerwassers und der Atmosphäre über Hunderte von Jahrmillionen “entgiftet”, sodass sich komplexere Lebensformen wie Algen und auch Pflanzen überhaupt entwickeln konnten. Auch sie haben über ebenso große Zeiträume CO2 aus der Luft gefiltert und die Atmosphäre mit Sauerstoff angereichert. Das hat letztendlich dazu geführt, dass große sowie kleine Tiere (wie auch der Mensch eines ist) den wunderbaren Planeten besiedeln konnten. Wusstest Du, dass auch heute etwa 99 Prozent der Luft der Atmosphäre von Mikroorganismen erzeugt werden? Wir leben in einer lebendigen Welt!
Immer noch ist in den Ökosystemen der Welt alles mit allem verwoben. Beutegreifer wie Wölfe z.B. sind nicht der Schrecken von Rehen, sondern halten deren Genpool gesund, indem sie vorwiegend die kranken Tiere auswählen. Oder wäre es vielleicht besser, wenn ohne sogenannte “Raubtiere” die anderen Wildtiere langsame, qualvolle Tode sterben müssten? Und die Beutegreifer schützen den Wald vor allzu vielen Schäden durch Wildtiere, die beispielsweise die Rinde von Jungbäumen abkauen. Auf gleiche Weise sind auch Haie in den Ökosystemen der Meere unabkömmlich. Wale wiederum arbeiten aktiv am Klimaschutz mit: Sie ernähren sich in tiefen Wasserschichten von Zooplankton und Krill, aber kommen dann zur Verdauung in die Oberflächengewässer, die sie weitflächig “bedüngen”. Das gibt einen enormen Schub für pflanzliches Plankton und Algen, die CO2 aus der Luft aufnehmen.
Auch die menschliche Verdauung funktioniert nur aufgrund von Artenvielfalt. Billionen von Bakterienarten besiedeln unseren Darm und machen die Verdauung der verschiedensten Nahrungsstoffe überhaupt erst möglich. Auch unsere Haut ist dicht mit kleinen Freunden besiedelt, ohne die unser Immunsystem aufgrund der permanenten Invasion fremder Mikroorganismen völlig überfordert wäre.
Artenvielfalt gehört zum Leben, sie ist ein Grundpfeiler des lebendigen Planeten! Das sechste große Massensterben dagegen ist letztendlich auch ein Todesurteil für die Spezies Mensch.
Nur die eine Erde
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Plastikverseuchung
Mikroplastik findet sich an den Polen, in den Bergen, an jedem Strand und in jedem Ökosystem der Erde. Und der Höhepunkt ist bereits erreicht: Im Dezember 2020 wurde Mikroplastik in der Plazenta von Müttern und ihren Babys nachgewiesen. Das ist die ultimative Hiobsbotschaft: Wenn eine Art anfängt, so viel Müll zu produzieren, dass ihr eigener Nachwuchs davon vergiftet wird, wie steht es dann um ihre Überlebenschancen?
Jahr für Jahr werden mehr als 300 Millionen Tonnen Plastik produziert. Dazu kommen nun noch jährlich 1.550 Milliarden (= 1,5 Billionen) “medizinische Gesichtsmasken”, wie sie weltweit zum Schutz vor einer Covid-19-Infektion verordnet werden. Dieselben Regierungen, die bis direkt vor der Coronakrise versprachen, Plastik-Einwegprodukte endlich gesetzlich einzudämmen, verboten alsbald Baumwollmasken zum Vorteil der Polypropylenproduktion. Aber auch ohne Corona war der Trend schon deutlich: Wie die Produktion von Treibhausgasen nimmt auch die Plastikproduktion weiterhin zu und nicht ab.
Selbst wenn es uns gelingt, die Klimazerrüttung und das Artensterben aufzuhalten, könnte allein die Plastikverseuchung uns in den nächsten Jahrzehnten den Garaus machen.
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Und nun? Wir haben die Wahl!
Die Wahl ist ganz klar und einfach: Sind wir zu bequem, wollen wir an unserem Luxus festhalten? Haben wir genügend Ausreden parat, damit “alles so weitergehen kann wie bisher”? Selbstverständlich ist das eine Option, bewegungslos auf der alten Position verharren ist eine bewusst getroffene Entscheidung, auch wenn sie nicht als solche erscheint. Fakt ist aber, dass uns die Wirklichkeit (siehe oben) in den nächsten Jahren mit Sicherheit einholen wird – und dann gibt es kein Zurück mehr.
Oder aber wir haben die Nase voll von der Teilhabe an einer Gesellschaftsform, die es hinnimmt, dass alle Lebewesen und alle Ökosysteme skrupellos ausgebeutet werden. Unser mitfühlendes Herz mag erwachen und wir nehmen unsere innere Ethik, unseren moralischen Kompass wieder in Besitz. Dann erkennen wir:
Die große Schande dieser rundum lebensverachtenden Zivilisationsform ist dem Menschen nicht würdig! Und falls wir es doch nicht schaffen sollten, uns um unser eigenes Überleben zu kümmern, dann hat die Menschheit ihren Platz auf dem Planeten vielleicht schlichtweg nicht verdient. Somit wäre es auch nicht ungerecht oder gar schade um die Menschheit, wenn sie sich bis zur Jahrhundertmitte selbst auslöscht. Aber es steckt so viel mehr in uns, wir können auch anders! Die ganze Würde und Schönheit der Natur ist auch in uns verankert. Wir können eine menschliche Gesellschaft schaffen, die anmutiger und nährender ist als alles, was es in der Geschichte jemals gegeben hat! Die wie ein Juwel eingebettet ist in intakten Ökosystemen eines gesunden, rundum glücklichen Planeten.
Frage Dein Herz sowie Dein Bauchgefühl, wie wir im Kollektiv da hinkommen kommen. Und frag Dich auch, worin Dein Anteil an der wahrscheinlich wichtigsten Mission der Menschheit bestehen könnte. Schritt für Schritt gelangen wir freudvoll zu der eigenen Heilung sowie zu der des Planeten.
Nicht nur die Wale werden es uns danken.
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