Ein „freundlicher“ Roboter soll es sein, den Elon Musk zum „AI Day“, also zum Tag der künstlichen Intelligenz am Donnerstag, dem 19.08.2021 vorgestellt hatte. Ein menschenähnlicher Roboter, der unsere Wirtschaft revolutionieren soll. Der Roboter soll gefährliche oder „langweilige“ Aufgaben übernehmen und gleichzeitig so konzeptioniert sein, dass er vollständig vom Menschen gesteuert und kontrolliert werden kann. Ein Wissenschaftler jedoch warnt vor der menschenähnlichen Maschine.
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Wenn jemand Roboter herstellt, dann wenigstens Tesla
Bereits 2017 hatte Elon Musk vor künstlicher Intelligenz gewarnt und sie als „Risiko für die Menschheit“ beschrieben. Zwar forscht der Visionär selbst bereits seit einiger Zeit in diesem Bereich, ist sich jedoch der deutlichen Gefahren und der Unberechenbarkeit dieser Technik im Klaren.
„Künstliche Intelligenz stellt ein grundlegendes Risiko für die Existenz der menschlichen Zivilisation dar, auf eine Weise wie es Autounfälle, Flugzeugabstürze, schadhafte Drogen oder schlechtes Essen nie waren.“
So Musk 2017 auf Rhode Island während eines Treffens der „National Governors Association“, einer Organisation, die US-Gouverneuren eine gemeinsame Stimme geben soll. Heute hat sich einiges getan. Elon Musk ist zwar nach wie vor der Meinung, dass künstliche Intelligenz eine gefährliche Sache ist, angesichts dessen ist er aber auch der Auffassung, dass wenn einer einen Roboter herstellt, es Tesla sein sollte. Etwa 172 cm groß und 57 kg schwer soll „Optimus“ werden.
„Wir stellen offensichtlich die Teile her, die ein nützlicher Roboter benötigt. Also sollten wir ihn herstellen.”
So Musk laut Washington Post. Die Entwicklung sei nicht aufzuhalten und irgendjemand wird einen Roboter dieser Art früher oder später ohnehin herstellen. Also sieht er es in seiner Pflicht, diese Vision zu realisieren und sicherzustellen, dass der Roboter ungefährlich ist.
Optimus – der „freundliche“ Roboter von Elon Musk, geht offiziell in die Entwicklung
Bereits im nächsten Jahr möchte der Großunternehmer Elon Musk sein Projekt fertigstellen. Optimus soll den Alltag für uns Menschen erleichtern und gefährliche oder „langweilige“, sich wiederholende Aufgaben übernehmen. Es soll ein Roboter von Menschen für Menschen sein. Ein „freundlicher“ Roboter, wie Musk selbst sagt. Der Roboter soll unter anderem per „Sprachsteuerung“ bedient werden. So soll es etwa möglich sein, dem Roboter Befehle wie, „Geh’ bitte einkaufen!” oder „bring den Müll raus“ zu geben.
Die Vision, die Elon Musk bei seinem Vorhaben verfolgt, sind ein universelles Grundeinkommen sowie die körperliche Arbeit auf diejenigen zu beschränken, die es wollen. Das klingt alles sehr utopisch, aber wer Elon Musk und seine Projekte kennt, weiß, dass dieser Mann keine halben Sachen macht. Aber wie bereits erwähnt, hat Elon Musk selbst einen Heidenrespekt vor künstlicher Intelligenz. Aus diesem Grund beabsichtigt der Unternehmer, seinem Roboter ein Limit aufzuerlegen. So kann sich Optimus etwa nur höchstens 8 km/h schnell bewegen, damit man im Fall des Falles vor der Maschine davonrennen kann. Man wisse ja nie, so Musk… Basieren soll das System des Roboters auf den Erfahrungen der KI-Entwickler mit Systemen für das selbstfahrende Auto und auf der in den Tesla-Fabriken eingesetzten Software und Hardware für die automatisierte Produktion.
Werden bald Roboter für uns in den Krieg ziehen?
Nicht nur Elon Musk teilt seine Leidenschaft mit Robotern dieser Art. So ist bei der Ankündigung des Optimus vor allem auch das Militär hellhörig geworden. Denn trotz anhaltender Debatten über die Verwendung von autonomen Waffensystemen boomt das Geschäft mit Kampfrobotern regelrecht. Und genau hiervon könnte auch Tesla profitieren. Generäle im US-amerikanischen Verteidigungsministerium etwa sind hochgradig interessiert an der Entwicklung intelligenter Kampfmaschinen und autonomer Waffensystemen. Wie Menschen müssen die Roboter in diesem Fall zwar nicht unbedingt aussehen, allerdings sollen die Maschinen in der Lage sein, eigene Entscheidungen zu treffen und diese innerhalb neuronaler Netze selbst zu berechnen.
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Um die Entscheidungen richtig treffen zu können, müssen die Roboter engmaschig vernetzt sein, wobei die Daten für die Entscheidungen aus Abertausenden von unterschiedlichen Sensoren stammen. Diese Sensoren werden bei Militärrobotern etwa über den intelligenten Gefechtsstand koordiniert. Eigentlich ein gruseliger Gedanke, wenn man darüber nachdenkt, dass künftig Roboter gegeneinander in den Kampf ziehen, und dieser Gedanke ist nicht mal unrealistisch, denn wie bereits erwähnt, boomt das Geschäft für Roboter dieser Art. Zwar hatten die Vereinten Nationen schon für ein Verbot für derartige Kampfmaschinen plädiert, sind mit ihrem Vorhaben aber mehr oder weniger gescheitert.
So setzen immer mehr Großmächte auf Militärroboter. Vor allem die USA, Russland, China und Israel verhindern ein klares Verbot von Kampfrobotern. 2018 waren Vertreter von Nichtregierungsorganisationen wie Thomas Küchenmeister von der Kampagne gegen Killerroboter bei den Genfer Verhandlungen zwar noch zuversichtlich, zumindest, was ein Verbot vollkommen autonomer Waffensystemen betrifft, allerdings hatten nur 26 Staaten einem solchen Verbot zugestimmt. Auch hierzulande wurde sich bisher noch nicht für ein solches Verbot ausgesprochen.
Kampfroboter schießen an koreanischen Grenzen auf Menschen
Kampfroboter kommen bereits jetzt vermehrt an Grenzen zum Einsatz. An Nordkoreas Grenze zu Südkorea beispielsweise patrouillieren Kampfroboter mit Sensoren und Kameras, welche Menschen erkennen, um anschließend auf sie schießen zu können. Mit dieser „Strategie“ sollen nicht nur angreifende Truppen abgewehrt, sondern auch die eigenen Landsleute an der Flucht gehindert werden. Die Schussfreigabe wird jedoch vorher von einem menschlichen Grenzsoldat „genehmigt“… immerhin… Aus diesem Grund gehört diese Art von Kampfrobotern laut koreanischer Armeeführung zu den teilautonomen Waffensystemen.
Im Kreml wird ähnlich argumentiert. Hier steht der Kampfroboter Soratnik vom russischen Rüstungskonzern Kalaschnikow an der Front. Ein kleiner roboterähnlicher Kampfpanzer, welcher wahlweise mit Granatenwerfer oder Maschinengewehr ausgerüstet werden kann. Dieser Kampfpanzer behält im Kampf nicht nur die komplette Orientierung in unübersichtlichem Gelände, sondern sorgt außerdem dafür, feindliche Ziele vollkommen selbstständig zu erkennen, um diese zu bekämpfen. Sogar in Zusammenarbeit mit Drohnen kann der Kampfpanzer eingesetzt werden.
Wissenschaftler warnt vor möglichen Risiken
Andrew Maynard, Autor, Professor und Direktor des Risk Innovation Lab an der School for the Future of Innovation in Society (SFIS) der Arizona State University (ASU). Warnt hingegen explizit vor möglichen Risiken in Verbindung mit Elon Musks Optimus. So sollen in Zukunft sowohl Tesla Bots als auch die E-Fahrzeuge des Unternehmens nahtlos miteinander agieren und somit komplett aufeinander abgestimmt sein.
“Zusammen bilden sie einen beeindruckenden Werkzeugkasten für die Entwicklung transformativer Technologien.”
So Maynard. Musk selbst sieht diese Technologie als „übermenschlich“, und genau diesen Punkt kritisiert der Wissenschaftler Maynard, der sich insbesondere mit der ethischen und sozial verantwortlichen Entwicklung und Nutzung neuer Technologien beschäftigt. Denn laut Maynard müsse eine Technologie zunächst einmal menschlich sein, um überhaupt den Status „übermenschlich“ erreichen zu können. Als Beispiel sollen hier laut des Experten die optischen Kameras dienen, welche in Teslas Autos E-Autos verbaut werden. So können diese Kameras mithilfe der Software „Autopilot“ andere Fahrzeuge auf Straßennetzen erkennen, die ursprünglich für Menschen gemacht wurden, und die Tesla Fahrzeuge somit teilautonom navigieren. Dennoch, ein menschlicher Fahrer muss nach wie vor den Straßenverkehr im Auge behalten. Es herrscht also keine vollständige Autonomie, weshalb auch eher weniger von Übermenschlichkeit gesprochen werden kann, solange es einen Menschen benötigt, der den Roboter steuert und bedient.
Hinsichtlich des Tesla Bots äußert der Wissenschaftler und Autor außerdem die Sorge um den Datenschutz der Nutzer. So erhebe der Bot sensible Informationen aus den intimsten Bereichen der Nutzer, verarbeitet und analysiert diese. Somit könnten durch Hacker Angriffe auf die Software große Gefahren für die Privatsphäre der Nutzer solcher Bots entstehen. Auch auf ethischer und ideologischer Basis sieht Maynard ein Problem, denn der Roboter könne beispielsweise bei Polizeieinsätzen eigene Maßstäbe anlegen. Ferner könnten IT-Spezialisten sich an dem Roboter spielen und eigene unbefugte Modifikationen an ihm durchführen, um ihn für andere Zwecke zu missbrauchen. Es sei also im Vorfeld genau abzuklären, was Musk mit dem Roboter genau schaffen und erreichen möchte. Laut Maynard sollten wir uns daher folgende Fragen stellen:
“Wie verantwortungsvoll ist zum Beispiel Musks Vision? Nur weil er auf die Zukunft seiner Träume hinarbeiten kann, wer sagt, dass er das auch tun sollte? Ist die Zukunft, die Musk anstrebt, die beste für die Menschheit, oder gar eine gute? Und wer wird die Konsequenzen tragen, wenn die Dinge schiefgehen?”
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