Ernährung ist das A und O. Und Sprüche wie „Du bist, was Du isst“ oder “Gesundheit beginnt auf Deinem Teller.” Hören und lesen wir immer wieder. Vor allem unsere Regierung regt immer wieder dazu an, sich gesund und ausgewogen zu ernähren. Ein Hohn, wenn man mal hinter die Kulissen blickt und entdeckt, was da „Oben“ so alles ignoriert und geduldet wird, wenn es um die Ernährung des eigenen Volkes geht. „Ohne Geschmacksverstärker“, „ohne künstliche Aromen“. Die Tricks der Lebensmittelindustrie reichen weit, wenn es darum geht, uns ein gesundes Lebensmittel zu suggerieren.
Frei von … oder doch nicht? Tricks der Lebensmittelindustrie, wenn das Etikett mehr verspricht, als drinsteckt
Unter dem verlockenden Versprechen “Frei von …” erwarten Verbraucher oft ein Produkt, das bestimmte unerwünschte Inhaltsstoffe nicht enthält. Doch leider zeigt sich immer wieder, dass diese Etikettierungen nicht die ganze Wahrheit wiedergeben. Die Lebensmittelindustrie bedient sich geschickter Taktiken, um Produkte als gesünder oder natürlicher erscheinen zu lassen, als sie tatsächlich sind.
Hinter den vermeintlich „freien“ Etiketten verbergen sich mitunter andere fragwürdige Inhaltsstoffe oder Zusätze, die kaum transparent deklariert werden. Dieser Etikettenschwindel kann bei Verbrauchern, die in gutem Glauben die vermeintlich gesünderen Produkte wählen, Verwirrung hervorrufen. Denn am Ende erhalten wir nicht das, was wir erwartet haben. Es ist daher ratsam, beim Einkaufen das Produkt auch mal umzudrehen und aufmerksam die Zutatenlisten zu prüfen, anstatt sich nicht von verlockenden Etikettenaussagen blenden zu lassen.

In vielen Fällen dienen “Frei von …”-Etiketten lediglich als Marketingstrategie, um eine bestimmte Zielgruppe anzusprechen. Das Verlangen der Verbraucher nach bewusster Ernährung und bedenkenlosen Produkten wird dabei gezielt ausgenutzt. Doch leider nutzen einige Hersteller diese Bezeichnungen, ohne klare und einheitliche Definitionen oder Standards zu berücksichtigen. Dadurch entsteht eine unübersichtliche Vielfalt an Etikettierungen, die Verwirrung stiften und es den Verbrauchern erschweren, die tatsächliche Qualität und Inhaltsstoffe der Produkte zu verstehen. Ein wunderbares Beispiel hierfür ist der Nutriscore, oder auch bekannt unter „Lebensmittelampel“, worüber ich bereits vor einiger Zeit einen Artikel verfasst habe. Den Link zum Artikel findest Du weiter unten unter „Diese Beiträge könnten Dich auch interessieren“.
Die Zuckerlüge – versteckter Zucker in vermeintlich gesunden Lebensmitteln
Zucker … Das weiße Gold… Ursprünglich war Zucker eine teure und exotische Ware, die aus fernen Ländern importiert wurde und daher für die breite Bevölkerung nur schwer zugänglich war. Im Laufe der Geschichte entwickelte sich Zucker jedoch zu einem begehrten Handelsgut und spielte ebenfalls eine bedeutende Rolle im transatlantischen Sklavenhandel sowie im Kolonialismus.
Heute gibt es Zucker on mass und die Art und Weise, wie und von wem er überwiegend konsumiert wird, hat sich gewandelt. War es früher noch so, dass Zucker hauptsächlich vom Adel konsumiert wurde, wird her heute von allen Schichten konsumiert, wobei vorwiegend in ärmeren Ländern der Zugang zu zuckerhaltigen Produkten preistechnisch erleichtert wird. Wer es sich leisten kann, verzichtet lieber auf Zucker und kauft Produkte ohne oder zumindest mit Zuckerersatz – und da wären wir bei der „Zuckerlüge“.

Die Zuckerlüge ist ein weitverbreitetes Phänomen, welches Verbraucher ebenfalls oft in die Irre führt, wenn es darum geht, gesunde Lebensmittel zu wählen. Viele vermeintlich gesunde Produkte werden als zuckerreduziert oder zuckerfrei beworben, doch die Realität sieht oft anders aus. Die Lebensmittelindustrie versteckt Zucker häufig in vermeintlich unschuldigen Zutatenlisten unter verschiedenen Namen wie Maissirup, Dextrose, Fruktose oder Maltodextrin. Dadurch können Produkte, die als gesunde Alternativen verkauft werden, in Wirklichkeit hohe Mengen an verstecktem Zucker enthalten.
Dieser subtile Trick verleitet Verbraucher dazu, sich für vermeintlich bessere Optionen zu entscheiden, ohne zu bemerken, wie viel Zucker sie tatsächlich konsumieren. Daher ist die Aufklärung über diese Zuckerlüge von entscheidender Bedeutung, um bewusstere Entscheidungen bei der Lebensmittelauswahl zu treffen und die Gesundheit langfristig nicht zu gefährden.
Zucker ist nichts anderes als eine hochgradig abhängig machende Droge!
Zucker hat nicht nur Auswirkungen auf unseren Körper, sondern beeinflusst auch unser Gehirn auf vielfältige Weise. Wenn wir zuckerhaltige Lebensmittel konsumieren, werden im Gehirn vermehrt Neurotransmitter wie Dopamin freigesetzt, die als Belohnungssignal wirken und uns ein angenehmes Gefühl vermitteln. Dies führt zu einem kurzfristigen Glücksgefühl und kann zu einem regelrechten Suchtverhalten führen. Ähnlich wie bei anderen süchtig machenden (chemischen) Substanzen kann uns der Konsum von Zucker in einen Teufelskreis führen, bei welchem das Verlangen nach einer süßen Versuchung immer wiederkehrt.
Langfristig kann übermäßiger Zuckerkonsum jedoch negative Auswirkungen auf das Gehirn haben. Studien deuten darauf hin, dass ein hoher Zuckerkonsum mit einem erhöhten Risiko für kognitive Beeinträchtigungen und Gedächtnisprobleme verbunden sein kann. Zudem wurde festgestellt, dass chronischer Zuckerkonsum die Bildung neuer Nervenzellen im Gehirn beeinträchtigen kann, was wiederum die Lernfähigkeit und das Gedächtnis negativ beeinflusst.
Weiterhin kann der Konsum von großen Mengen Zucker im Gehirn eine Entzündungsreaktion auslösen, die mit einem erhöhten Risiko für neurologische Erkrankungen wie Alzheimer und Parkinson in Verbindung gebracht wird!
Die Zielgruppe sind vordergründig Kinder
Die Lebensmittelindustrie hat gezielt Marketingstrategien entwickelt, um vor allem Kinder als eine besonders einflussreiche Zielgruppe anzusprechen. Kinder sind enorm anfällig für Werbung und leicht beeinflussbar. Kinder verfügen im Gegensatz zu uns noch nicht über die kritische Denkfähigkeit, um Werbebotschaften angemessen zu hinterfragen. Durch geschickte Marketingmethoden versucht die Lebensmittelindustrie also gezielt das Interesse der jungen Zielgruppe zu wecken und ihre Präferenzen für bestimmte Produkte zu beeinflussen.
Hier sind einige der wichtigsten Marketingstrategien, die als Tricks der Lebensmittelindustrie eingesetzt werden, um Kinder anzusprechen:
- Bunte und ansprechende Verpackungen
- Werbung in Kindermedien
- Lizenzierung und Produktplatzierung, etwa die Verwendung von Charakteren aus beliebten Kinderfilmen, Fernsehsendungen oder Videospielen auf Lebensmittelverpackungen
- Gratisproben und Werbegeschenke
- Süße Geschmacksprofile, es soll ja schmecken
- Unterhaltsame Werbekampagnen
- Produkte im Supermarkt gezielt an der Kasse und auf Augenhöhe der Kinder
Tricks der Lebensmittelindustrie, die Mogelpackung – viel Luft, wenig Inhalt
Wer kennt‘s nicht, samstags noch schnell in den Supermarkt, um ein paar prall gefüllte Knabbereien für den Sonntag zu holen. Prall gefüllt? Von wegen… prall gefüllt mit Luft vielleicht! Dieser Umstand lässt sich vor allem bei Chips beobachten. Denn hier lässt sich gut und gerne viel Inhalt versprechen, wobei tatsächlich aber nur ein kleiner Anteil an Chips in der Verpackung enthalten ist. Dieser Trick wird von der Lebensmittelindustrie gerne angewendet, um die Wahrnehmung der Verbraucher zu beeinflussen und den Eindruck zu erwecken, dass die Packung gut gefüllt ist, obwohl dies nicht der Fall ist.

Ein häufig angewandter Trick besteht etwa darin, die Packung mit viel Luft oder Stickstoff zu füllen, um den Eindruck einer voluminösen Verpackung zu erwecken. Dies wird als “slack fill” bezeichnet und ist in vielen Ländern gesetzlich geregelt, um Verbraucher vor Täuschung zu schützen. Ein weiterer gängiger Ansatz besteht darin, die Verpackungsgröße beizubehalten, während der Inhalt reduziert wird. Dies kann subtil geschehen, sodass die Verbraucher es möglicherweise nicht sofort bemerken.
Die Lebensmittelindustrie verwendet Mogelpackungen allerdings nicht nur bei Chips. Hier ein paar weitere Beispiele:
- Frühstücksflocken und Müsli
- Süßigkeiten und Schokolade
- Tiefkühlprodukte
- Snackverpackungen
- Getränke
- Backwaren
Die Gefahr der Mogelpackungen besteht darin, dass Du als Verbraucher für etwas bezahlst, was Du am Ende nicht erhältst.
So kannst Du Dich vor den Tricks der Industrie schützen
Ein erster Schritt besteht darin, die Verpackungen und Etiketten kritisch zu betrachten und nicht blindlings auf die Werbeaussagen zu vertrauen. Prüfe die Angaben zu Portionsgrößen, Inhaltsstoffen und Nährwertangaben genau. Vergleiche verschiedene Produkte und achte auf mögliche Abweichungen zwischen der Größe der Verpackung und dem tatsächlichen Inhalt.
Zudem ist es ratsam, Dich über die verschiedenen Tricks der Lebensmittelindustrie zu informieren. Bleib auf dem Laufenden über aktuelle Entwicklungen und Studien in Bezug auf Lebensmittelmarketing und Verbrauchertäuschungen. Durch ein besseres Verständnis dieser Praktiken bist Du auch besser gerüstet, um diese zu erkennen und zu vermeiden.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Förderung von Lebensmitteltransparenz und -regulierungen. Unterstütze Initiativen und Organisationen, die sich für mehr Transparenz und ehrliche Produktkennzeichnungen einsetzen. Denn politische Maßnahmen, die Mogelpackungen und unehrliches Marketing eindämmen, können einen positiven Einfluss auf den Verbraucherschutz haben.
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