Nicht von „Fleisch essen“ spricht Jonathan Safran Foer in seinem Spiegel-Besteller-Buch, sondern von „Tiere essen“ – denn das ist es, was wir tun. Und am liebsten stellen wir uns gar nicht vor, was das Stück Fleisch auf unserem Teller einmal war,
Buchtipp: Tiere essen
Herausgeber: Jonathan Safran Foer
Nämlich ein lebendiges Wesen, das möglicherweise unter Umständen gelebt hat und gestorben ist, die wir uns schon gar nicht vorstellen möchten.
Massentierhaltung ist etwas, das um keinen Preis der Welt gutgeheißen werden kann. Jonathan Safran Foer konfrontiert uns, die wir nicht auf Fleischgenuss verzichten möchten, mit eindrucksvollen Fakten und Sichtweisen und fordert damit ebenso freundlich wie nachdrücklich dazu auf, sich wirklich klarzumachen, welche Konsequenzen es hat, wenn wir Fleisch essen wollen.
„Ich liebe Würste auch, aber ich esse sie nicht“, sagt Jonathan Safran Foer, der als Autor des aufrüttelnden Buches Tiere essen über Fleischkonsum und dessen Folgen geschrieben hat.
Wie viele Menschen schwankte Jonathan Safran Foer lange zwischen Fleischgenuss und Vegetarismus hin und her.
Als er Vater wurde und mit seiner Frau überlegte, wie sie ihr Kind ernähren würden, bekamen seine Fragen eine neue Dringlichkeit: Warum essen wir Tiere? Würden wir sie auch essen, wenn wir wüssten, wo sie herkommen?
Jonathan Safran Foer stürzt sich mit Leib und Seele in sein Thema. Er recherchiert auf eigene Faust, bricht nachts in Tierfarmen ein, liest Studien und spricht mit Experten. Vor allem aber geht er der Frage auf den Grund, was Essen für den Menschen bedeutet. Auch Foer kennt die Trost spendende Kraft von fleischhaltigen Lieblingsmahlzeiten, wie sie seit Generationen in den Familien gekocht werden. In einer gekonnten Synthese aus Philosophie, Literatur, Wissenschaft und eigenen Undercover-Reportagen bricht Jonathan Foer mit seinem Buch eine Lanze für die bewusste Wahl. Er hinterfragt die Geschichten, die wir uns selbst erzählen, um unser Essverhalten zu rechtfertigen, und die dazu beitragen, dass wir der Wirklichkeit der Massentierhaltung und deren Konsequenzen nicht ins Auge sehen. Dabei zeigt Foer mit viel Humor ein großes Herz für menschliche Schwächen, lässt sich aber in seinem leidenschaftlichen Plädoyer für die Möglichkeiten ethischen Handelns nicht bremsen.
“Um Leute zum Nachdenken über den Fleischgenuss zu bringen, sollte man ihnen keine Vorwürfe machen, sondern Alternativen aufzeigen”, so Jonathan Foer in einem Interview mit der ZEIT. Wir müssen unsere Sichtweise ändern, sagt er, und man dürfe das Thema Essen nicht länger aus unserem moralischen System heraushalten. Und zusätzlich zu den moralischen Bedenken müsse man auch die ökologischen Gründe in die Entscheidung miteinbeziehen: Foer zitiert eine Umweltstudie, nach der ein Burger, der in einer Fast-Food-Kette für 50 Cent verkauft wird, Umweltkosten von 200 Dollar verursacht – die Kosten für gesundheitliche Folgen noch nicht mit eingerechnet.
Das Buch enthält auch eine vom Vegetarierbund Deutschlands (VEBU) zusammengestellte Übersicht zur Sachlage der Massentierhaltung in der Bundesrepublik.
Buchtipp: Tiere essen
Herausgeber: Jonathan Safran Foer
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