„Es ist wichtig, die Grenzen zu überschreiten, die das Leben uns zu setzen scheint. Dadurch erreichen wir jene Ziele, nach denen wir alle streben: Glück, Frieden, Gesundheit, die Verwirklichung unserer Träume und Wünsche.“ So lautet ein „Kernsatz“ der vielfachen Bestseller-Autorin und Seminarleiterin Lise Bourbeau. Hier einige Tipps für mehr Erfolg und Glück …
Können wir Sie als spirituelle Lehrerin bezeichnen?
Durchaus. Mein Ziel ist es, Menschen darin zu unterstützen, sich ihrer inneren Stärke und ihrer „Inneren Göttlichkeit“ bewusst zu werden. Der beste Weg, beides direkt zu erfahren, ist bedingungslose Liebe. Darin bestärke ich sie.
Ein zentrales Thema in Ihren Workshops und Büchern ist das Thema „Beziehung.“ Viele Menschen träumen von einer erfüllenden Partnerschaft und erleben häufig ein Trauma nach dem nächsten. Was sind Ihrer Ansicht nach die Grundsteine für eine liebevolle Beziehung?
Erlaube Dir, so zu sein wie Du bist und lass Deinen Partner sein, wie er ist, ohne ihn zu verurteilen oder gar ändern zu wollen. Es geht darum, alle Unterschiede, die zwischen zwei Menschen bestehen, anzunehmen. Wir müssen in uns die Absicht entwickeln, durch unseren Partner sehr viel über uns selbst zu lernen. Das, was wir am anderen nicht akzeptieren und annehmen können, das können wir bei uns selbst nicht annehmen.
Wie können wir uns selbst mehr lieben, ohne von der Umwelt als „egoistisch“ abgestempelt zu werden?
Wir können nur dann etwas für uns tun, wenn wir die wahre Bedeutung des Wortes „egoistisch“ kennen. Die meisten Menschen glauben, dass sie, wenn sie zuerst an sich denken, egoistisch sind. Dabei sind sie in den allermeisten Fällen in der Selbstliebe statt im Egoismus. Egoistisch zu sein bedeutet, dass wir von dem anderen fordern, zuerst an uns und dann an sich zu denken. Meistens ist es derjenige, der andere beschuldigt, egoistisch zu sein, der in Wahrheit egoistisch ist. Lassen Sie mich ein Beispiel geben: Jessica möchte mit ihrem Partner ins Kino aber er sagt, dass er müde ist und lieber zuhause bleiben möchte. Sie kann nun sagen, dass er egoistisch ist, weil er sich nicht nach ihren Wünschen richtet. In Wahrheit jedoch ist er in seiner Selbstliebe, denn er folgt seinen Bedürfnissen. Wenn er im Gegenzug jetzt von ihr fordern würde, ihm zuliebe zuhause zu bleiben, dann wäre er egoistisch. Eine gute Partnerschaft zu leben, bedeutet in diesem Fall, dass Jessica ins Kino geht und ihr Partner sie guten Gewissens gehen lässt und an diesem Abend daheim bleibt. So kann jeder seinen Bedürfnissen folgen und dem anderen zugestehen, dasselbe zu tun.
Für wie wichtig halten Sie den spirituellen Aspekt in einer Partnerschaft?
Es gibt spirituelle Lehrer, die sagen, es sei wichtig, zunächst ein höheres Wesen, manche nennen es „Gott“, zu lieben, ehe wir fähig sind, eine stabile Partnerschaft einzugehen.
Das höhere Wesen ist in Wahrheit unser innerer Gott, unser wahres Sein. In meinen Augen ist ein spiritueller Mensch jemand, der sich jederzeit das Recht gibt, alles zu sein, im Positiven wie im Negativen, und der seinen Mitmenschen dasselbe Recht einräumt. Ich glaube, Spiritualität hat überhaupt nichts mit Religion zu tun oder mit „etwas Höherem, dem wir uns zuwenden.” Ich denke, es geht darum, anzunehmen, dass jeder Mensch, jedes Tier und jede Kreatur auf diesem Planeten göttlich sind und das Recht haben, alles zu sein, was sie sein wollen. Das heißt, dass wir volle Verantwortung für unser Leben zu übernehmen und zulassen, dass andere ebenfalls die Verantwortung für ihre Entscheidungen tragen.
Ein Schwerpunkt Ihrer Arbeit ist die Wahrnehmung des Körpers und seiner Befindlichkeit. Angenommen ich habe die „Sprache“ meines Körpers über viele Jahre hinweg ignoriert, wie kann ich nun damit anfangen? Wie kann ich überhaupt wissen, was mein Körper mir mitteilen will?
Tatsache ist: es gibt keinen Zeitpunkt, „um damit anzufangen.“ Wichtig ist allein, dass Sie entschieden haben, sich Ihres Körpers wieder bewusst zu werden. Versuchen Sie einfach, wieder im Kontakt mit Ihrem Körper zu sein, nehmen Sie wahr, wie Sie jetzt im Moment fühlen und Sie werden mit der Zeit feststellen, dass Sie viel schneller spüren, was Ihr Körper gerade braucht. Machen Sie sich immer bewusst, dass Ihr Körper das widerspiegelt, was in Ihnen emotional und mental gerade geschieht. Wenn Ihr Körper schmerzt, heißt das, dass Sie auf eine Weise fühlen und denken, die Ihnen Schmerzen bereitet. Eine ganz einfache Möglichkeit, um ein körperliches Leiden zu verstehen, ist sich zu fragen, woran Sie dieses Leiden hindert. Was wären Sie ohne diese Krankheit? Welchen Bereich Ihres Lebens betrifft diese Krankheit oder dieser Zustand am meisten? Oft ist eine mögliche Antwort, dass Sie in Ihrem Leben etwas tun oder erreichen möchten, was Sie sich eigentlich gar nicht zutrauen oder wo Sie die Konsequenzen fürchten. Dann weisen körperliches Missempfinden oder Krankheiten auf zentrale Blockaden in der Realisierung unserer Lebensträume hin. Wobei es absolut in Ordnung ist, Angst zu haben. Wichtig ist allein, dass Sie sich irgendwann bewusst in die Richtung Ihrer Wünsche und Träume bewegen.
Was ist Ihr Rat an alle, die damit beginnen, ihr Leben eigenverantwortlich neu zu gestalten?
„Respektiere dich selbst, deine Kraft, deine Energie, deine Gesundheit, deine Grenzen und vor allem deine Einzigartigkeit!“
Quelle: Windpferd Verlag
Dein Körper sagt. “Liebe dich!”
ISBN 9783893852772
Bourbeau, Lise
Verlag Windpferd
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