Alles, was Spaß macht ist entweder unmoralisch, ungesund oder macht dick, oder wie war das noch gleich? Lass doch mal fünf gerade sein. Ein Plädoyer für mehr Genuss von Erfolgsautorin Susanne Wendel.
Schluss mit Burn Out – her mit Sex. Sex macht gesund!
Stop the guilt – start the pleasure!
In unseren Köpfen sind sie immer noch miteinander verbunden: Die Begriffe „gesundheitsbewusst leben“ und „schlechtes Gewissen“. Gesund zu leben hieß über viele Jahrzehnte vor allem „nicht zu sündigen“. Zumindest der Innere Schweinehund musste überwunden werden oder man musste sich seiner gesundheitsschädlichen Laster bewusst sein, um dann wenigstens zu wissen warum man krank wurde. Halbgötter in weißen Kitteln, Ernährungsgurus und Gesundheitspäpste haben seit den 60er Jahren gepredigt, wir müssten uns mit Sport quälen und beim Essen einschränken, vor allem mit Fett, Zucker, Alkohol und all den anderen Dingen, die gut schmecken.
Alles, was Spaß macht ist entweder unmoralisch, ungesund oder macht dick, oder wie war das noch gleich?
Solche Programme sind stark in unseren Köpfen verankert. Hunderte von Diäten sind bereits entwickelt worden, in immer raffinierteren Varianten. Doch gibt es deshalb weniger Übergewichtige? Mitnichten. So gut wie jede Studie und jede Empfehlung, die jemals über gesundes Essen postuliert wurde, ist mittlerweile widerlegt worden. Weil wir alle so unterschiedlich sind! Den einen macht der Zucker dick, den anderen das Fett und den Dritten der Partner. Der eine liebt es zu joggen, der andere macht lieber Yoga und der Dritte tobt sich im Bett aus. Die meisten Gesundheits-Rat-SCHLÄGE können im Grunde genommen allenfalls Einladungen sein, bestimmte Dinge auszuprobieren und herauszufinden, ob´s einem gut tut oder nicht. Ein heißer Trend ist die individualisierte Medizin. Frauen beispielsweise sind im Durchschnitt 20 bis 30 % kleiner als Männer und wiegen auch entsprechend weniger. Sie haben einen geringeren Körperwasser- und einen höheren Körperfettgehalt. Macht es da nicht Sinn, ihnen eine andere Medikamentendosis zu geben? Oder vielleicht sogar ein anderes Medikament? Jeder Mensch hat etwas andere Voraussetzungen, ein etwas anderes Immunsystem, eine etwas andere genetische Voraussetzung. Wie wäre es, wenn jeder Mensch ganz individuell behandelt werden könnte?
Schluss mit Burn Out – her mit Sex. Sex macht gesund!
Messen – Beobachten – Teilen
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Ein weiterer riesengroßer Trend, der in eine ähnliche Richtung geht: „Self-Tracking“. Sein eigenes Verhalten beobachten, erkennen und anpassen. Und sich mit seinen Freunden darüber austauschen. Mit Hilfe moderner Technik kann man heutzutage so gut wie alles über sich selbst herausfinden. Angefangen bei Schrittzählern, die genau festhalten, wie viel man sich bewegt, über Trink-Erinnerungs-Apps, die mit vibrierenden Wassertropfen auf dem Handy stündlich zur Flüssigkeitsaufnahme ermahnen. Auch das Schlafverhalten und die Stimmung können „getrackt“ und analysiert werden. Immer nach dem Motto „wenn ich es weiß, kann ich es ändern!“. Und alleine dadurch, dass man regelmäßig misst und seine Ergebnisse mit anderen teilt, tut sich schon was. Erfolgsmodell: weight watchers. Doch Vorsicht: Wenn man nur noch mit Zahlen, Daten und Fakten rund um den eigenen Körper beschäftigt ist, ist das vermutlich auch nicht gesund. Zumindest beim Essen sollte man auch mal fünf gerade sein lassen. Zuviel Kalorienzählen macht nämlich nicht schlank, sondern krank. Wie die neue „Mode“-Krankheit orthorexia nervosa (das krankhafte Beschäftigtsein mit gesundem Essen) beweist. Sich quälen ist out – genießen ist in. Ein weiterer Trend im Gesundheitsdschungel: Mehr Genuss!
@Susanne Wendel
Weitere Beiträge unserer Gastautorin Susanne Wendel findest du auf HORIZONWORLD in ihrem Blog.
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