In Form von Modellprojekten wird in Deutschland „Babywatching“ an Kindergärten und Schulen durchgeführt. Die Ludwig-Maximilians-Universität München begleitet diese Projekte mit dem Ziel, „Babywatching“ als beständiges Instrument in Kindergärten und Schulen zu integrieren.
Kinder im Kindergarten, Hort oder in der Schule bekommen Gelegenheit, über einen Zeitraum von einem Jahr, einmal in der Woche, eine Mutter oder einen Vater mit ihrem Säugling zu beobachten. Dabei machen sich die Kinder auch Gedanken über die Bedürfnisse des Säuglings und die der Mutter oder des Vaters. Die Gruppenleitung unterstützt die Interaktion mit Fragen, welche die Verhaltens- , Motivation, Gefühls- und Identifikationsebene des Kindes berühren.
Babywatching kann auf Konflikte im Kind aufmerksam machen.
Beim beobachten kann es geschehen, dass einzelne Kinder sich mit dem Baby identifizieren. Bei Kindern, die im Säuglingsalter nicht ihren emotionalen Bedürfnissen entsprechend versorgt wurden, kommt es vor, das sie aggressiv reagieren oder Trauer zeigen. Bisher, unter der Oberfläche verborgene Gefühle treten hervor und schenken Erziehern, die Möglichkeit auf die Gefühle des Kindes aufmerksam zu werden und darauf einzugehen.
Durch das Beobachten der Beziehung zwischen einem Elternteil und seinem Baby wird die Empathiefähigkeit von Kindern gefördert. Studien in den USA haben bereits gezeigt, dass Kinder auf diesem Weg lernen können, Aggressionen und Wut in eine konstruktive Suche nach gemeinsamen Lösungen zu verwandeln.
Wie entstand das Projekt „Babywatching?
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Geprägt durch seine eigenen kindlichen Erfahrungen in der Zeit des Nationalsozialismus beschloss Henry Parens Kinderanalytiker zu werden und sich gegen Rassismus, Krieg und Hass zu engagieren. Im Rahmen seiner Tätigkeit als Kinderanalytiker führte Henri Parens führte in den 80er Jahren in den USA Studien zur Vorbeugung von aggressiven Verhaltensstörungen bei Kindergartenkindern durch.
Münchner Bindungsforscher PD Dr. med. Karl-Heinz Brisch entwickelte auf dem Hintergrund der Erfahrungen aus der Studie von Henry Parens das Präventionsprojekt B.A.S.E.® – „Baby-Beobachtung im Kindergarten und in der Schule gegen Aggression und Angst zur Förderung von Sensitivität und Empathie“.
Auf dem Hintergrund dieser Erfahrungen wurde das Präventionsprojekt B.A.S.E.® – „Baby-Beobachtung im Kindergarten und in der Schule gegen Aggression und Angst zur Förderung von Sensitivität und Empathie“ vom Münchner Bindungsforscher PD Dr. med. Karl Heinz Brisch an der Kinderklinik und Poliklinik im Dr. von Haunerschen Kinderspital der Ludwig-Maximilians-Universität München entwickelt.
Buch „Glückliche Kinder“.
Quelle:
http://www.base-babywatching.de/paedagogische-fachkraefte/info/base-babywatching-.html