In den ersten drei Monaten des Jahres wurden bei der Abholzung des Amazonas-Regenwaldes in Brasilien wieder traurige Rekorde verzeichnet. Daher will der brasilianische Präsident Jair Bolsonaro gemeinsam mit Multimilliardär Elon Musk ein neues System zur Waldbeobachtung via Satellit einrichten. Es gibt jedoch einen Haken…
Bolsonaro will mit Lügen der „Lügenpresse“ aufräumen
Im Mai dieses Jahres traf sich der Milliardär Elon Musk mit Brasiliens Präsidenten Jair Bolsonaro in einem Luxushotel in der Nähe von São Paulo. Neben dem Präsidenten waren außerdem verschiedene Unternehmer aus dem Kommunikations- und Finanzsektor sowie einige Regierungsvertreter anwesend. Es ging darum, ein Satellitenprogramm vorzustellen, das Tausende Schulen in Amazonien und den abgelegeneren Gebieten mit Internet versorgen soll.
Bolsonaro war schier begeistert von Musk und zeigte sich euphorisch im Umgang mit dem Unternehmer. Brasilien brauche Musk, sagte der Präsident in einer Pressekonferenz. Denn Bolsonaro will allen zeigen, dass Amazonien bereits jetzt geschützt ist und wie viel Schaden durch diejenigen entsteht, die Lügen über den Präsidenten und die Region verbreiten.
Verschiedene Satellitenbilder zeigten in den vergangenen Jahren das verehrende Ausmaß der Amazonas Brände und sorgten für weltweite Besorgnis. Diese Aufnahmen kritisierte der brasilianische Präsident immer wieder. Die gesammelten Werke des nationalen Raumforschungsinstitutes zeigten Daten über die Entwaldung des Amazonas Regenwaldes, die in einem bestimmten Zeitraum abermals sehr hohe Werte zeigten.
Es existieren also bereits Satellitensysteme, die sehr präzise Bilder für die Überwachung der Geschehnisse im Amazonas Regenwald liefern. Was fehlt, sind Konsequenzen für kriminelle Rodungen und Aktionen der Regierung und Umweltbehörden, sind sich Forscher und Spezialisten einig.
Aus gegebenem Anlass der Zensur: Folge uns zur Sicherheit auch auf Telegram und maona.tv auf Odysee, und trage Dich in unseren Newsletter ein.
Elon Musk und die „totale Freiheit ohne Grenzen“
Bolsonaro hatte sich laut einiger Teilnehmer des Events zwar nicht wirklich mit Musk ausgetauscht, allerdings hinderte dieser Umstand den Präsidenten nicht, Musk sogar die brasilianische Weltraumbasis Alcântara im Nordosten Brasiliens für Raketenstarts zur Verfügung zu stellen. Die Opposition des Landes scheint jedoch weniger erfreut von der Idee. Sie bemängelt, dass das Projekt ohne nähere Details wie Laufzeiten und Kosten angekündigt ist. Außerdem werfe die Idee Fragen bezüglich des Schutzes der Souveränität auf.
Bolsonaro hingegen stellte Musk schon jetzt als seinen Verbündeten dar. Er beschrieb die Partnerschaft laut FAZ als den Beginn einer Beziehung, die sicher bald in einer Ehe enden werde. Der Grund, warum Bolsonaro so gut auf Musk zu sprechen ist, liegt nicht zuletzt auch an den Plänen, Twitter übernehmen zu wollen. Denn seit Musk ankündigte, Twitter kaufen zu wollen, ist der Milliardär gewissermaßen zur Kultfigur für die „Bolsonaristen“ geworden. Sie glaubten, Musk würde Twitter zu einer Plattform mit „totaler Freiheit ohne Grenzen“ machen, so Bolsonaro.
Nun ja, wie auch immer, der Plan mit der Twitter-Übernahme ist ohnehin über Bord geworfen. Denn Elon Musk hat den Deal zur Übernahme von Twitter bereits aufgekündigt.
Mobilfunkstrahlung stört Bäume beim „Sex“
Eine neue Studie aus der Türkei, die am 8.6.2022 mittels Pressemitteilung veröffentlicht wurde, zeigt, dass Mobilfunkstrahlung die Fortpflanzungsfähigkeit der Bäume stört. Es wurde die türkische Kiefer untersucht, wobei Forscher entdeckten, dass die Zahl der Blüten, der produzierten Zapfen und die Keimfähigkeit der Zapfen durch die Strahlung eines Mobilfunksendemastes massiv reduziert wurde.
Für die Studie haben die Wissenschaftler Blüten und Zapfen in Entfernungen von 100 Meter bis 800 Meter vom Sendemast gezählt.
Die Bäume in 100 Meter Entfernung haben um den Faktor 11 weniger männliche und weibliche Blüten und um den Faktor 7 weniger Zapfen. Nur 33 % der in 100 Meter Entfernung gesammelten Samen keimen erfolgreich im Gegensatz zu 91 % Keimerfolg bei den Samen aus 800 Meter Entfernung zum Mobilfunkmast. Offensichtlich schädigt die Mobilfunkstrahlung die Fortpflanzungsfähigkeit der Bäume.
Heißt es in der Pressemitteilung. Was also tun?
Jörn Gutbier, Vorsitzender von diagnose:funk ist sich sicher. „Mobilfunkstrahlung ist schädlich.“ Das wissen wir bereits aus zahlreichen wissenschaftlichen Studien an Versuchstieren und an Zellkulturen. Ein umfangreiches STOA-Review des letzten Jahres, das für die EU-Parlamentarier erstellt wurde, bestätigt das ebenfalls.
„Nun zeigt diese neue türkische Studie sehr eindrücklich, dass auch Bäume empfindlich auf Mobilfunkstrahlung reagieren können. Das muss als Weckruf für Politiker wie Dr. Volker Wissing, Bundesminister für Digitales und Verkehr, gelten. Die Mobilfunkversorgung muss und kann auf ein für Mensch und Natur verträgliches Strahlungsniveau gesenkt werden. Nach dem Motto: Technik sinnvoll nutzen! Dieses Motto müsste einem FDP-Minister doch gefallen.“
Diese Beiträge könnten Dich auch interessieren:
Ist Corona unser einziges Problem? Der Amazonas brennt weiter und die Welt schaut weg!
Mechanische Wälder sollen Bäume ersetzen?
Können wir den Planeten noch retten, solange wir online sind?
Das Anthropozän – Der Mensch als Naturgewalt