In Sachen Klimawandel und Umweltschutz gibt es ja mittlerweile Start-ups und Projekte, wie Sand am Meer. Die einen bewähren sich, die anderen verschwinden so schnell, wie sie gekommen sind. Eines der Projekte, welches sich bewährt hat, ist das des Energy Observer. Das erste Wasserstoff-Schiff der Welt, welches 6 Jahre lang um die Welt fahren und 50 Länder unseres Planeten bereisen soll. Ziel ist es, ein Zeichen für die gewünschte Energie-Wende der Weltwirtschaft zu setzen.
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Ein Katamaran als Botschafter für saubere Energielösungen?
Der Welt zeigen, wie man emissionsfrei und energie-autark die Welt umrunden kann. Ist es das, wie wir in Zukunft reisen werden, emissionsfrei und energie-autark? Gar nicht mal so unrealistisch, wenn man die Idee an sich und den Katamaran selbst ein wenig genauer betrachtet. Die Visionäre, welche hinter dem gigantischen Projekt stecken, sind die beiden Franzosen, Victorien Erussard, 38, Rennbootfahrer und Offizier der Handelsmarine, und Jérôme Delafosse, 45, Fotoreporter, Filmregisseur und professioneller Taucher. Die beiden haben sich in Saint-Malo kennengelernt. Mittlerweile besteht das Team allerdings aus mehr als 50 Seeleuten. Darunter insbesondere Architekten und Ingenieure, die das Projekt vorantrieben und dabei geholfen haben, in der Werft von Saint-Malo einen herkömmlichen Katamaran umzurüsten.
“Energy Observer ist eine Art Solar Impulse des Meeres made in France. Wir streben eine autonome Energieversorgung an, also die Nutzung der Natur und erneuerbarer Energien, um auf diese Weise die Welt in totaler Autonomie zu umrunden“,
sagt Victorien Erussard.
Von der Enza New Zealand zum Energy Observer
Ursprünglich wurde das Schiff 1983 in Kanada konstruiert, um rennen zu fahren. Diese Aufgabe hat es auch über Jahre erfolgreich gemeistert. Die Enza New Zealand, wie man sie damals nannte, gewann 1994/95 sogar die Jules Verne Trophy für die schnellste Weltumrundung mit einem Segelboot. Wie dem auch sei. Jetzt, 34 Jahre später wurde dem innovativen Katamaran eine neue Aufgabe zugewiesen, und zwar unsere Welt mittels neuester Energietechnologie ein Stückchen besser zu machen.
So wurde das Schiff also umgerüstet und verfügt nun über Solarpanels, welche ganze 130 m² der Schiffsoberfläche ausmachen. Die gewonnene Energie wird dann im Anschluss in 400 V Lithium-Ionen-Batterien gespeichert. Darüber hinaus befinden sich an dem Energy Observer zwei Windturbinen mit vertikalen Achsen, welchen ebenfalls zur Energielieferung beitragen, um vor allem die beiden Elektromotoren anzutreiben. Um ehrlich zu sein, sieht das Schiff aus, als wäre es geradewegs dem Drehbuch eines Science-Fiction-Klassikers entsprungen. Hätten wir so etwas damals im Fernsehen gesehen, hätten wir es wahrscheinlich als Utopie bezeichnet.
Neben dem ganzen technologischen „Schnick Schnack“ kann der Kapitän aber natürlich auch ganz „altmodisch“ ein Segel hissen, um noch mal so richtig an Fahrt aufzunehmen. In einem solchen Moment kommt dann die Seele des alten Rennschiffes wieder zur Geltung, wobei die beiden Elektromotoren auf Wasserkraftgeneratoren umschalten, um so selbst Energie zu erzeugen.
Wasserstoff als Steckenpferd einer revolutionären Entwicklung
Hinsichtlich der Technologie, welche der spezielle Katamaran zu bieten hat, ist das aber noch nicht alles. Was dieses Gefährt nämlich ausmacht, ist der Punkt, dass der Energy Observer das erste Schiff weltweit ist, welches auch mit Wasserstoff betrieben werden kann. So verfügt das Schiff über eine Brennstoffzelle, die mit Wasserstoff betrieben wird, welches das Schiff selbst produziert. Hierfür wird Wasser mithilfe von elektrischem Strom in Sauerstoff und Wasserstoff gespalten. Der Sauerstoff wird im Anschluss wieder an die Luft abgegeben, während der entstandene Wasserstoff als komprimiertes Gas in den vorhandenen Tanks gespeichert wird. Für den Betrieb der Brennstoffzelle, kann dieses anschließen abgerufen und verwendet werden, um den Katamaran zu betreiben.
Das ist aber noch immer nicht alles. Denn das Schiff verfügt außerdem noch über eine eigene Meerwasserentsalzungsanlage, welche in der Lage ist, 105 Liter Trinkwasser pro Stunde zu produzieren. Alles in allem also definitiv etwas, womit man in Zukunft arbeiten kann, wenn es darum geht, umweltschonende Reisemöglichkeiten zu schaffen.
Übrigens ist das Schiff, welches, wie bereits erwähnt, durch 50 Länder reist und 101 Häfen ansteuert, für die Öffentlichkeit kostenlos zugänglich. So kann sich jeder vor Ort ein Bild machen, wobei die Crew gerne Auskunft über die Technologie und Zukunftspläne gibt.
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