Das Agrarwesen der Gegenwart basiert zu einem großen Teil auf einer konventionell geführten Landwirtschaft. Aus Bauern wurden Ökonomen und kleine Bauernhöfe wuchsen zu gewaltigen landwirtschaftlichen Betrieben an, welche sich in der Regel auf die Produktion bestimmter Pflanzen oder Tiere konzentrieren. Über die Zeit entwickelten sich so Monokulturen sowie die Massentierhaltung, um das Überleben des Unternehmens zu sichern. Die negativen Folgen sind allerdings dramatisch und weltweit zu spüren. Es droht der Kollaps ganzer Ökosysteme, was schlussendlich unser aller Existenz bedroht. Dass es aber auch anders geht, zeigt der Film Aus Liebe zum Überleben, den Du jetzt auf maona.tv – der Streaming-Sender mit Sinn! sehen kannst. Filmemacher Bertram Verhaag begleitet acht Landwirte, die einen alternativen Weg eingeschlagen haben.
Filmtipp: Aus Liebe zum Überleben
Ein Film von Bertram Verhaag
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Der Hunger der Welt
Das Ziel der Agrarwirtschaft ist die Herstellung pflanzlicher oder tierischer Erzeugnisse. Landwirte erfüllen ganz klar einen essenziellen Zweck in einer funktionierenden Gesellschaft, immerhin sind sie die Versorger der Bürger. Im Laufe der Zeit wandelte sich die Branche und wurde immer effizienter. Eine Entwicklung, die mit der ansteigenden Nachfrage aufgrund der permanent wachsenden Bevölkerungszahl zusammenhängt. Es gibt aber noch weitere Gründe. Ein Landwirt muss nicht nur eine qualitativ hohe und ertragreiche Ernte sicherstellen, sondern auch die betriebswirtschaftliche Stabilität des Unternehmens sichern. Denn auch Farmer sind ein Teil eines Wirtschaftssystems, das auf stetiges Wachstum ausgelegt ist.
Die gestiegene Nachfrage führte im Zusammenspiel mit dem immer stärker werdenden Konkurrenzkampf in der globalen Lebensmittelbranche dazu, dass viele Farmer auf Masse statt Klasse setzen mussten. Aus einer dynamisch-ökologischen Landwirtschaft entwickelte sich nach und nach die konventionelle Landwirtschaft.
Eine Sache muss man der konventionellen Landwirtschaft zugutehalten. Sie hat es geschafft, mehr Menschen als jemals zuvor zu ernähren. Für viele Jahre ging die Zahl der Hunger leidenden Menschen weltweit zurück. Laut offiziellen Angaben lag die Zahl der Hungernden im Jahr 2005 bei 825 Millionen und sank bis 2014 auf 629 Millionen. Ein großer Teil der Menschheit muss sich also nicht mit der Frage auseinandersetzen, was auf den Teller kommt und wann. Allerdings gibt es trotzdem einige Kritikpunkte. Zum einen sind 629 Millionen Hunger leidende immer noch zu viel und zum anderen nimmt der weltweite Hunger seit ein paar Jahren wieder zu. Ein lebensbedrohlicher Trend, der schnellstmöglich gestoppt werden muss, was sich aber aufgrund vieler Einflussfaktoren als sehr schwierig gestalten wird.
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Die negativen Auswirkungen der konventionellen Landwirtschaft
Die moderne Landwirtschaft hat es zu ihren besten Zeiten geschafft, mehr als 6,5 Milliarden Menschen mit Nahrung zu versorgen. Eine durchaus löbliche Leistung, welche allerdings auf hohen Kosten von Menschen, Tieren und der Umwelt geschafft wurde. Um die gewaltige Nachfrage irgendwie zu bewältigen, entstanden riesige Farmen, welche heute von wenigen global agierenden Großkonzernen geführt werden. So wurden nicht nur kleine unabhängige Landwirte vom Markt verdrängt, es entstanden zusätzlich immer mehr Monokulturen. Das war der Beginn einer Negativspirale.
Die Einschränkung auf Monokulturen führte zu einer Abnahme der Biodiversität, sowohl bei der Fauna als auch bei der Flora. Aus einst artenreichen Ökosystemen wurden triste Farmlandschaften, die so viel Ernte wie nur möglich abwerfen sollten. Um die Erträge noch weiter in die Höhe zu treiben, kamen gentechnisch veränderte Organismen (GVO) zum Einsatz. Des Weiteren nahm der Einsatz von Pflanzenschutzmittel immer weiter zu, was ebenfalls viele negative Folgen nach sich zog. Da die Monokulturen keinen oder nur wenig natürlich Schutz vor Unkräuter, Pilzen, Insekten, Schnecken etc. haben, wurden die Landschaften mit immer mehr und stärkeren chemischen Bekämpfungsmitteln behandelt. Das führte zu einer weiteren Annahme der Biodiversität, was nicht nur in vergifteten Böden resultierte, sondern ebenfalls wieder zu einem verstärkten Einsatz von GVO-Pflanzen sowie chemischen Pflanzenschutzmitteln. Auch weil viele Unkräuter, Insektenarten und Pilze eine Resistenz entwickelt haben.
Dasselbe traurige Lied ist in der Massentierhaltung zu hören. Die Nutztiere, welche mehr als Handelsware und nicht fühlendes Wesen gelten, sind zum einen aufgrund genetischer Manipulation überzüchtet. Zum anderen erhalten die Nutztiere in Massenhaltungsbetrieben genmanipuliertes Futtermittel, welches mit Antibiotika und Wachstumshormonen angereichert ist. Am Ende steht der Konsument – der Mensch – der anstelle von nährstoffreicher Nahrung reine Chemie aufgetischt bekommt.
Die Landwirtschaft der Zukunft
Dass Monokulturen sowie die Massentierhaltung weder nachhaltig noch moralisch vertretbar sind, wird immer offensichtlicher. In der Konsumgesellschaft ist ein Umdenken zu bemerken, was natürlich positiv ist. Doch bereits heute sind die menschgemachten Schäden gigantisch und machen sich auf der ganzen Welt bemerkbar. Ackerland, das einst voll mit Kleinstlebewesen war, ist heute leblos und übersäuert. Immer mehr Anbaugebiete, die für zu lange sowie zu intensiv bewirtschaftet wurde, ist aufgrund nun Ödland und selbst für viele nachkommende Generationen unbrauchbar. Die Gier nach Profit ist zum Verhängnis geworden. Jetzt ist die Zeit gekommen, viele Dinge grundlegend zu ändern!
Der Wandel von der konventionellen Landwirtschaft zu einer nachhaltigen Form, welche positive Entwicklungen überhaupt möglich macht, wird alles andere als einfach. Eine echte Alternative zur Veränderung gibt es aber nicht. Damit der Wandel funktionieren kann, muss jeder seinen Teil dazu beitragen. Der weltweite Konsum muss bewusster, nachhaltiger und ausgeglichener werden. Die Hersteller von Lebensmitteln müssen ihre Geschäftsstrategie wieder auf Klasse statt Masse ausrichten. Sollten wir den Kurs nicht ändern, riskieren wir globale Umweltkatastrophen, welche am Ende auch unser Dasein bedrohen. Wirklich motivierend oder gar rosig klingt diese düstere Prophezeiung sicherlich nicht, aber es gibt einige Tendenzen, die Mut machen.
Wenn alle mitanpacken, wird die Last leichter für das Individuum – dort, wo der Wandel beginnt! Mittlerweile besinnen sich einzelne Landwirte wieder auf Nachhaltigkeit, Umweltschutz, Tierwohl und ein intaktes Ökosystem auf ihrem Hof. Sie sind die Pioniere einer neuen Ära und sind überall auf der Welt zu finden. Der deutsche Regisseur Bertram Verhaag hat sich dem Thema Umweltschutz verschrieben. Seine Filme beschäftigen sich mit alternativen Methoden, wie die Landwirtschaft von morgen aussehen kann beziehungsweise muss! Denn es geht um die Nahrungsmittelversorgung der Menschheit – es geht um unser Überleben.
Aus Liebe zum Überleben
Fernab von den üblichen Methoden der konventionellen Landwirtschaft gibt es immer mehr ökologisch geführte landwirtschaftliche Betriebe, die grundlegend anders arbeiten. Sie kennzeichnen sich nicht nur durch den Verzicht auf Dünge- und Schädlingsbekämpfungsmittel oder der Ablehnung von Gentechnik, sondern durch die Erschaffung und Instandhaltung einer intakten Permakultur. Sie nutzen die Natur nicht, sondern arbeiten Hand in Hand mit ihr zusammen.
Der Dokumentarfilm Aus Liebe zum Überleben, den Du jetzt auf maona.tv – der Streaming-Sender mit Sinn! sehen kannst, stellt acht mutige Landwirte vor, die einen Schritt zurück gewagt haben. Darunter auch das Münchner Ehepaar Irene und Sepp Braun, welche als eine der Ersten im Land einen ökologischen Bauernhof betrieben haben. Während sie früher noch zynisch belächelt wurden, gelten sie heute als Pioniere einer neuen Art der nachhaltigen Landwirtschaft. Ihr Erfolg gibt ihnen Recht, Ihre Ernten sind deutlich ertragreicher als die von anderen Farmern, die noch konventionell wirtschaften.
Das Münchner Ehepaar Braun möchte wie die weiteren alternativen Bauern nicht nur ein Vorbild bleiben. Sie setzen sich aktiv für einen Wandel in der modernen Landwirtschaft ein und fordern mehr Tier-, Arten- und Umweltschutz sowie faire Arbeitsbedingungen mit einer besseren Entlohnung. Im Fokus steht der Wunsch, dass der Mensch wieder mehr Bezug zur Natur findet. Wir sind auf einen intakten Kreislauf angewiesen und stehen in der Verantwortung, das aus den Fugen geratene Ökosystem schnellstmöglich wieder zu harmonisieren – das sind wir der Welt als Krönung der Schöpfung schuldig.
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