Quantenheilung und Quantenmedizin, basierend auf den neuesten Erkenntnissen der Quantenphysik, sind derzeit “en Vogue”. Was verbirgt sich hinter diesen Worten? Der Allgemeinmediziner, Homöopath und Kreativmediziner Dr. Lothar Hollerbach beschreibt in seinem Buch „Der Quantencode”, was es mit der Quantenphysik auf sich hat und wie wir sie zum Wohl unserer Gesundheit nutzen können. Hier beantwortet er unsere Fragen:
Sie beziehen sich in Ihrem Buch auf vier Säulen der Quantenphysik, u.a. auf die Unschärferelation. Können Sie dieses Gesetz kurz erläutern?
Die Quantenphysik hat natürlich mehr Säulen, aber aus Einfachheitsgründen habe ich mich in meinem Buch reduziert auf die wichtigsten Säulen, die jetzt auch für das Verständnis der Medizin wichtig sind. Die eine Säule ist die Bestimmbarkeit und die Wahrscheinlichkeit. Heißenberg und Bohr fanden in der Untersuchung der Atomphysik, dass die Dinge, die man sonst normalerweise sehr objektiv und sehr genau messen kann, plötzlich sehr unscharf wurden, d. h., nicht mehr genau messbar waren. Sie haben festgestellt, immer wenn sie ein Elektron irgendwo messen wollten, war es schwierig festzustellen, wo es sich befindet, wenn man seine Geschwindigkeit hatte. Oder man konnte die Geschwindigkeit nicht messen, wenn man den Ort hatte.
So haben sie diesem Phänomen den Begriff der Unbestimmbarkeit zugeordnet. Und das war eines der größten Hindernisse für viele Quantenphysiker – auch für Einstein – zu akzeptieren, dass plötzlich die Objektivität wegfällt. Im Gegensatz zur klassischen Physik, die mit ihren mechanischen, technischen Geräten genaue Messbarkeit zur Voraussetzung hatte.
Sie sagen, die mit medizinischen Geräten durchgeführten Untersuchungen können durch die Unschärferelation nicht alle Informationen fassen und es werden nur Teilaspekte gemessen. Was genau bleibt denn dann außen vor?
Das ist unbestimmt. Es hängt ab von dem Bewusstsein des Beobachters, was er messen möchte. Also im Beispiel des Elektrons: Möchte ich den Ort messen, dann kann ich den Ort messen, aber dann bleibt die Geschwindigkeit vor. Messe ich die Geschwindigkeit, dann bleibt der Ort vor. Und dieses Phänomen ist ja in der Medizin dem Mediziner nicht bewusst. Sie meinen immer, das, was sie mit ihren Messapparaten messen würden, sei genau das, was rauskommen müsste. Aber es ist ihnen weder der Beobachtereffekt bewusst, noch diese Unbestimmbarkeit von Informationen.
Sie sagen, es hängt jetzt auch vom Bewusstsein des Beobachters ab. Damit scheinen Sie schon einige Erfahrungen zu haben. Wie wirkt sich das denn in Ihrer Arbeit, in Ihrer Praxis aus?
Zu mir kommen oft Patienten, die viele Behandlungen, viele Ärzte hinter sich haben, viel Heilung gesucht haben. Sie kommen mit einem, zwei Ordnern von Befunden.
Ich sage dann dem Patienten nur so beiläufig: „Also wenn das geholfen hätte, was sie da versucht haben, wären Sie nicht hier.” Da stimmen sie immer zu, also sage ich ihnen: „Da brauchen wir auf diesem Weg nicht weitergehen. Wir können ihn schon zur Kenntnis nehmen, wenn wir ihn brauchen, aber erst suchen wir den Weg, dass ich versuche, Sie als Person zu erfassen als Individuum.”
Dann versuche ich zu erfassen, was ist die Abweichung von ihm, dem Individuum von der sogenannten Gesundheitsnorm, oder was das Wesen ihrer Krankheit ist. So bekomme ich intuitiv einen ganz anderen Zugang zu diesem Menschen. Manchmal gelingt es mir so, dass ich weiß, was er hat, bevor er sagt, was los ist – oder er schildert nur ein paar seiner Symptome, und ich habe bereits den Weg und die Spur und kann es dann weiterverfolgen. Wenn ich es dann nötig habe, kann ich immer noch in die Untersuchungen hineinschauen, was ich später auch tue.
Manchmal habe ich das Gefühl, viele sogenannte Heiler können gar nicht unterscheiden, was ihr eigener Wunschgedanke, und was die reine Information ist. Wie können Sie das unterscheiden?
Das größte Problem, wenn wir auf der geistigen Ebene arbeiten, ist wirklich: Wie haben wir eine Korrektur? Was ist Irrtum, was ist Wahrheit? Die Sicherheit, ob das, was ich wahrnehme, richtig ist, prüfe ich natürlich in den weiteren Gesprächen und Untersuchungen, die ich danach in die Wege leite. Ich prüfe immer wieder, ob das korrekt ist. So kommt im Laufe der Zeit eine gewisse Sicherheit durch Beobachtungen, die sich bestätigen. Das heißt nicht, dass das jedes Mal 100-Prozentig zutreffend ist.
Wenn ich das Gefühl habe, das Wesentliche noch nicht erfassen zu können, bitte ich den Patienten, noch einmal zu kommen. Dann trage ich das Thema mit in meinen Gedanken durch die Nacht. Dann kann es sein, dass ich aufwache und einfach die Lösung weiß. Wenn der Patient dann wiederkommt, teste ich ab, wie die Lösung aussehen könnte, ob meine Intuition richtig war.
Dr. med. Lothar Hollerbach ist seit 30 Jahren Arzt für Allgemeinmedizin, Homöopathie, Naturheilverfahren und Umweltmedizin mit eigener Praxis in Heidelberg.
Der Quanten-Code
ISBN 9783548745619
Hollerbach, Lothar
Verlag Ullstein