Prof. Dr. Rolf-Dieter Wilken ist Professor für angewandte Hydrochemie der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Sein Hauptarbeitsgebiet war lange Zeit die Spurenanalytik von Wasserinhaltsstoffen. Wilken haben die Bilder von Dr. Emoto interessiert, er wollte wissen, wie der Japaner zu diesen „Kunstobjekten“ kommt und hat sie von der naturwissenschaftlichen Seite untersucht.
Sie sind eine Weile mit Masaru Emoto im Austausch gewesen und haben einige seiner Versuche reproduziert. Was sind ihre Erkenntnisse?
Wir haben versucht, seine Versuche zu wiederholen, und schnell festgestellt, dass dies nicht so einfach ist. Emoto hat uns gesagt, dass er auch lange gebraucht hat, seine Experimente reproduzierbar zu machen. Sein Experiment bestand darin, einen Tropfen Wasser in einer Plastikschale einzufrieren und dann unter dem Mikroskop zu sehen, wie die Eiskristalle aussehen.
Wir haben festgestellt, dass die Eiskristalle, die wir aus dem Tiefkühlschrank geholt haben, Luftfeuchtigkeit angezogen haben, die als eine Art Reif, auf der Oberfläche zu sehen waren. Diese Kristalle haben wir und wohl auch Emoto gesehen.
So kann man sich ein Experiment vorstellen, in dem man einen Löffel in den Tiefkühlschrank legt, ihn nach einer Zeit herausnimmt. Man wird feststellen, dass er Luftfeuchtigkeit, also Eiskristalle anzieht. Laut Emoto kann man an der Kristallbildung erkennen, ob ein Wasser gut ist – und so müsste man also auch bestimmen können, ob es sich um einen guten oder einen schlechten Löffel handelt. Da muss ich leider sagen, dass mich das schon etwas ärgert, denn das ist keine naturwissenschaftliche Arbeit. Aber seine Bilder, die er von den Wasserkristallen macht, sind ohne Zweifel hübsch anzusehen. Dennoch ist seine Arbeit mehr optisch, als dass sie eine naturwissenschaftliche Grundlage hätte. Laut unseren Versuchen muss er das Kondenswasser fotografiert haben, das aus der Luft kommt. Das ist das, was man sieht, und nicht das eigentliche untersuchte Wasser.
Wir hatten engen Kontakt mit Herrn Emoto, er besuchte uns in unserem Institut, und wir haben uns gut mit ihm verstanden. Er hat auch das Wasser in Wiesbaden gelobt, das er untersucht hat. Dennoch konnte ich in einigen Punkten Herrn Emoto nicht zustimmen. Fakt ist, dass Wasser aus der Luft kristallisiert. Er hat auch zugestimmt, das wäre so. Wir haben also dieses Geheimnis naturwissenschaftlich gelöst…
Interview von Mirja Fürst
Wer gerne tiefer in die Materie “Wasser” einsteigen möchte:
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