Die Welt mit Ideen verbessern? Darüber redet man auf der TED Konferenz. TED, das ist die Abkürzung für die drei Begriffe Technology, Entertainment und Design. Ursprünglich gegründet in Monterey, Kalifornien, findet die Ideenschmiede inzwischen überall auf der Welt statt. Eine exklusive Gruppe von Fachleuten, Denkern und Machern der unterschiedlichsten Gebiete tauschen dort unter dem Motto „Ideas worth spreading“ ihre Gedanken in Vorträgen aus. Der europäische Ableger des kalifornischen Ideenfestivals wurde vor einiger Zeit in Edinburgh veranstaltet.
Hier Ron Gutman: “The hidden power of smiling” (aus dem Jahr 2011):
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Richard Saul Wurman gründete die Ideenschmiede 1984. Begonnen als Branchentreff von Insidern im Silicon Valley hat sich TED über die Jahre zu einer globalen Marke entwickelt, die auch prominente Sprecher anzieht. Bill Clinton, Peter Gabriel oder Bono nahmen bereits teil. In Edinburgh gab es eine Woche lang täglich etwa 20 Vorträge, über Ideen, die es den Rednern wert waren, sie der Welt zu präsentieren. So referierte Ron Gutman, der Gründer einer Online-Seite für Gesundheitsinformationen, über die Kraft des Lächelns und was wir damit bewirken. Besonders begeisterten das Publikum besonders die Vorträge über soziologische Makroentwicklungen, neurochemische Prozesse oder Quantenphysik.
Der Kern des Ted Publikums sind die Gruppe der Dreißig- bis Vierzigjährigen. Ein Ted-Talk dauert nur 18 Minuten, diese vorgeschriebene Zeitbegrenzung darf er nicht überschreiten. „Lang genug, um etwas fundiert zu erklären, kurz genug, um die Konzentrationsfähigkeit eines gemischten Publikums nicht zu strapazieren.“, meint der aktuelle Chef der Konferenz, Chris Anderson. Um die Zuhörer zu fesseln, würzen die Redner ihre Vorträge oft mit einer guten Portion Humor. Zusätzlich mischen die Veranstalter zwischen die ernsten Themen Comedians, um dem Anspruch des Begriffs „Entertainment“ auch wirklich gerecht zu werden und die Stimmung zwischen den Vorträgen zu lockern.
In Edinburgh wurde dabei besonders oft der Unterschied zwischen Utopie und Hoffnung diskutiert, im Zentrum vieler Ideen standen Umweltthemen und Nachhaltigkeit. Dabei ist erstaunlich, dass die amerikanischen Redner von wünschenswerten Dingen für eine positive Zukunft sprechen, die es in Europa schon längst gibt. Alex Steffen, ein kalifornischer Experte für Nachhaltigkeit, präsentiert seine Idee für eine ökologische Stadt der Zukunft. Mit grüner Bautechnik, einer hohen Siedlungsdichte und einer Lokalpolitik, die die Bevölkerung dazu bringt vom Auto aufs Fahrrad und die öffentlichen Verkehrsmittel umzusteigen. Dazu zeigt er Computersimulationen von einer Stadtskizzierung, die wie schemenhafte Kopien von München oder Amsterdam wirken. TED machte deutlich, dass sich in den Fragen der Umweltfreundlichkeit das Land der unbegrenzten Möglichkeiten von Europa einiges abschauen kann.
Mirja Fürst
Quelle: www.sueddeutsche.de
Noch mehr Informationen über TED hier: http://conferences.ted.com