Die Menschen lieben Fluchtwege. Und sie sind wundervoll kreativ darin, ihre Fluchtwege vor sich selbst zu verbergen. Erfolgsautor Bruno Würtenberger bringt Licht ins Dunkel.
Weise, humorvoll, leicht verständlich, alltagstauglich und herrlich provokativ.
Über Fremd- und Selbstcoaching
Die Menschen lieben Fluchtwege. Und sie sind wundervoll kreativ darin, ihre Fluchtwege vor sich selbst zu verbergen. Daher möchte ich ein bisschen Licht ins Dunkel bringen. Allerdings bin ich mir durchaus im Klaren darüber, dass viele dies überhaupt nicht mögen werden. Klar, wer mag es schon, wenn er durchschaut wird?! Diesen nur all zu menschlichen Drang danach vor allem zu flüchten, was irgendwie unangenehm werden könnte, gilt es zu entlarven und so umzuleiten, dass auch diese dunklen Gassen wieder zur Hauptstrasse führen. Bist Du bereit mit mir einige solcher Wege zu entdecken? Gut, dann lass und gleich starten.
Einer der schlausten Fluchtwege beginnt mit der Aussage: „Ich will es auf jeden Fall wissen, wo meine Fluchtwege sind!“ Dieser Weg ist deshalb so schlau, weil er unglaublich gut klingt. Die besten Fluchtwege sind nämlich immer jene, in welchen man vorgibt, genau das zu tun und genau das wissen zu wollen, was gefordert wird. Ein unerfahrener Coach oder Psychologe wird dadurch relativ schnell glauben, dass dem wirklich so ist und es eben einfach noch ein wenig mehr Zeit braucht, bis der Klient den Kern der Sache findet. Dass danach aber nur noch geredet und diskutiert wird und behauptet wird, dass man dran arbeitet. Und so arbeiten sie dann viele Jahre lang an vermuteten Problemstellungen ohne je einen wesentlichen Schritt vorwärts zu kommen. Aber so ist es ja auch gedacht. Da freut sich jener Teil in uns, der dem wirklichen Knackpunkt eh nie ernsthaft auf die Schliche kommen will aber es nicht zugibt.
Das Ego welches das Opferbewusstsein verkörpert will natürlich nicht, dass Probleme wirklich, echt gelöst werden, den es lebt ja zum größten Teil von ihnen. Das Opfer nährt sich vornehmlich an zwei Energiequellen: Schmerz und Applaus. Zudem lässt sich beides, Schmerz und Applaus, als plausible Rechtfertigung darstellen und somit weiteren drängenden Fragen vorbeugen. Durchbricht ein erfahrener Coach oder Psychologe diese Strategie, dann bekommt man das sehr schnell zu spüren. Dann bricht nämlich sofort der Ärger aus und umgehend werden die ersten Angriffe gestartet. Ja, es ist nicht ungewöhnlich, dass gute und erfahrene Coaches, Psychologen oder auch Freunde, von ihren Klienten oder Freunden angegriffen werden. Denn sobald das Ego Angst bekommt – Angst davor, entlarvt zu werden – wird es angriffig.
Ein Coach darf also keinesfalls der eigenen Furcht vor Widerstand erliegen. Ein wirklich guter Begleiter muss furchtlos und mutig sein, sonst wird aus jedem Problem eine Therapie. Therapie sage ich dann, wenn die Lösung auf unbestimmte Zeit hinaus geschoben wird. Je länger eine solche Therapie dauert, desto wirkungsloser bleibt sie. Einige würden jetzt reklamieren, dass Therapien eben länger dauern müssen und alles, was nach kurz und funktionstüchtig aussieht, nur Scharlatanerie sein kann. Meine Sicht ist folgende: Die Methode, welche funktioniert und tatsächlich eine langfristige Lösung bewirkt, ist/war die ‚Bessere’.
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Wie im Krimi
Mit Menschen professionell zu arbeiten ist jedes Mal eine hochspannende Kriminalgeschichte. Es erfordert ein sensibles und treffsicheres Gespür, das jeweilige Ego zu überführen und ihm aufzuzeigen, dass da endlich einer ist, der es durchschaut. Gelingt es ‚Inspektor’ Coach den Verdächtigen zu überführen und den mysteriösen Fall ‚Ungreifbar’ zu lösen, dann kannst Du aber auch mit dem größten Respekt des Verdächtigen rechnen. Und wenn Du einen Menschen auch nur aus einer Umklammerung lösen konntest, dann hast Du sein Vertrauen und seinen Respekt so sehr für Dich gewonnen, dass fortan alles viel leichter von der Hand gehen wird. Eines wird die Arbeit mit Menschen auf jeden Fall niemals sein: Langweilig. Nicht nur das Leben ist ein Krimi, sondern jedes einzelne Coaching. Man muss schon Spaß daran haben, Katze und Maus zu spielen. Man muss wach, bei äußerst klarem Bewusstsein und scharfem Verstand sein, um das Spiel zu gewinnen. ‚Gewinnen’ meint hier natürlich für den Hilfebedürftigen. Der ‚Täter’ welcher sich gerne als das Opfer tarnt wäre kein Problem, würde er sich nicht aller Fluchtwege bedienen welche möglich erscheinen. Und ja, es ist ein Spiel. Betrachte es niemals als ernst! Wenn Du als Helfer das Problem ‚ernst’ nimmst, dann wirst Du das Spiel verlieren. ‚Erns nehmen’ meint hier, dass Du es als wirkliches Problem betrachtest. Aber wirklich ist dabei nur die Situation und das, was der andere dabei fühlt, aber nicht das Problem an und für sich. Wenn der Coach, Psychologe oder auch Freund daher das Problem ‚ernst’ nimmt, ist er schon Teil des Problems geworden. Nimmt man es leicht, dann wird es auch leichter gehen. Am besten einigen sich der Coach und der Klient schon zu Beginn darauf, dass sie ein Team sind und den ‚Fall’ gemeinsam lösen werden. Ja, das funktioniert sehr wohl!
Aber eben, schon um das zu verstehen, muss man ein bisschen mehr über Kommunikation wissen, als ein Durchschnittspsychologe oder Hobbycoach. Also: Ein guter Psychokriminalist benötigt nicht nur eine gute Ausbildung, sondern ganz viel Praxis. Das Beste was ich zumindest bisher gelernt habe, habe ich vom Zuschauen erfahrener Coaches und durch die unzähligen, eigenen Fehler gelernt. Um ein guter Bewusstseins-Columbo zu werden brauchst Du also einen guten Lehrmeister sowie eine hervorragende Intuition. Und natürlich eine Menge Versuchsobjekte. Das beste Versuchsobjekt jedoch bist und bleibst Du selbst! Wenn es Dir gelingt, Dich selbst zu bemeistern, dann erst gelingt es Dir, auch andere ‚Kriminalfälle’ zu meistern. Die persönliche Entwicklung ist also nicht nur wichtig, sondern unabdingbare Voraussetzung dafür, ein wirklich guter Coach zu sein. Daher betrachte meine folgende Ausführung über die verschiedenen Fluchtwege ganz persönlich. Zuerst geht es nämlich um Dich, dann erst um die anderen.
Anzunehmen, dass das Ego wirklich eine Lösung wünscht klingt zwar edel, ist aber meistens eine Illusion. Der Mensch, das Wesen, das will schon, aber das Ego nicht. Und das Ego ist das einzige, was aus einer ‚Situation’ ein ‚Problem’ zu machen vermag. Nicht das Wesen eines Menschen will Dich täuschen, sondern sein Ego. Es will Euch beide täuschen. Wenn es aber merkt, dass dies nicht möglich ist, zumindest bei einem von Euch, dann wird es entweder Fluchtgründe suchen oder aber sich einlassen. Du musst immer einen Weg finden, dass es sich einlässt. Tut es das nicht, dann wird es schwierig.
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Fluchtweg 1 ‚Guter Wille’
Tue ich doch, ich schaue ja hin! So klingt es, wenn das Ego mit Verzweiflung und Ohnmacht spielt. Es schaut hin und schaut hin und kann trotzdem nichts sehen. Eine verzwickte Situation also. Es beteuert immerzu, dass es keinen Einfluss darauf hat. Es gibt also den guten Willen vor und stellt sich dann blind. Dadurch erhofft es sich, keine Vorwürfe zu bekommen. Es rechnet ganz im Gegenteil damit, dass Du Mitgefühl zeigst und deswegen äußerst sanft mit ihm umgehen würdest. Menschen auf diesem Fluchtweg sind für gewöhnlich nett, kooperativ und sehr sympathisch. Denn sie spiegeln dem Coach eine optimale Kooperation vor. Wer darauf hereinfällt, der hat das Ruder schon aus der Hand gegeben. Ab sofort wird die ‚Therapie’ nicht mehr vom Coach, sondern vom Klienten gesteuert. Dann ist der Verdächtige respektive sein Ego, der Schlauere. Diesem wird es leicht gelingen, ‚Inspektor Coach’ an der Nase herum zu führen. Das wird vermutlich eine eher längerfristige ‚Therapie’ als ein knackiges Coaching.
Fluchtweg 2 ‚Das habe ich schon alles gemacht.’
Wer sich auf diesem Fluchtweg befindet beteuert stets, dass er alles, was der Coach vorschlägt, schon gemacht hat und, dass es ‚leider’ nicht funktioniert hat. Jeder neue Anlauf wird sofort durch dieses Argument abgeblockt. In so einem Fall würde ich sagen: „Dann bist Du also die einzige Ausnahme bei der keine Methode funktioniert. Allerdings verwundert es mich, dass jemand, der so etwas fertig bringt, überhaupt ein Problem hat. Wer so gut ist, der würde doch nicht an seiner Sturheit und Oberflächlichkeit scheitern, oder?“ Dann würde ich ihm etwas völlig Neues vorschlagen, nämlich: Dass er mir sagt, was er glaubt, wo die Ursache für sein Problem liegt. Und von dort gilt es in der Tat, intuitiv einen neuen Weg zu entwickeln. Schematisches Vorgehen hilft hier wenig. Hier beginnt also schon ein etwas spannenderes Abenteuer.
Fluchtweg 3 ‚Die Vergangenheits-Sackgasse’
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Sobald auch nur der Ansatz einer Lösung auftaucht, bezieht man sich auf die schwierige Vergangenheit oder genetische Vererbung oder ähnliches. Die größte Vorliebe des Opfers ist es, die Verantwortung auf vergangene oder unabänderliche, weit jenseits persönlicher Verantwortung liegende Umstände und Erfahrungen zu platzieren. Gemäß dem Motto: Wenn dies oder jenes nicht so oder so gewesen wäre, dann… Das Opferbewusstsein kämpft immer um Verständnis. Aber nicht aus dem Wunsch nach Mitgefühl, sondern als Druckmittel und dass man Mitleid entwickelt und sich somit nicht mehr traut klar und direkt zu sein. Es geht zudem davon aus, dass Du sie brauchst und sie geben Dir folgendes zu verstehen: „Wenn Du nicht lieb zu mir bist, dann gehe ich.“ Das Opfer droht immer damit zu gehen! Aber wohin soll es den gehen? Es hat ja gar keine Alternativen. Das Opfer ist als einziger der Meinung, dass es irgendwo anders um seine Themen herum kommen könnte. Es wird immer auf der Flucht sein einerlei, wo es sich befindet. Am Ende wird es sich unter lauter Opfer befinden. Dort wird es sich eine Zeit lang wohl fühlen bis es bemerkt, dass man auch in einer gemütlichen Komfortzone ganz gut vor sich her vergammeln kann und alles immer noch schlimmer wird als je zuvor. Dann rennt es auch dort wieder weg. Am Tiefpunkt seiner Opferkarriere wird es verlauten lassen: „Keiner versteht mich.“ Es wird nicht bemerken, dass man ihn sehr wohl versteht, aber er selbst versteht seine Flucht- und Vermeidungsstrategie nicht. Opfer zu sein ist nie Fakt, sondern immer nur die Resignation darüber, dass man genau weiß, dass man sich gar nicht weiter bewegen will. Opfer will Opfer sein, denn es verleiht ganz schön viel Macht und dies ohne, dass sie es zugeben müssten. Denn sie sind ja so arm (…).
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Fluchtweg 4 ‚Ich kann nicht’
Ich ‚kann’ nicht heißt eigentlich: Ich ‚will’ nicht. Auch hier geht es um die Verantwortlichkeit. Auf diesem Fluchtweg beteuern die Betreffenden, dass sie wirklich wollen, aber aus irgend welchen unerfindlichen Gründen nicht ‚können’. Aber dass sie nur deswegen nicht können, weil sie nicht auf den Kern einer Thematik kommen ‚wollen’, würden sie niemals zugeben. Denn sie wollen aus dem Grunde nicht, weil es bedeuten würde, dass sie sich verändern müssten und, dass sie eingestehen müssten, dass sie sich selbst und den anderen unaufhörlich etwas vorgemacht haben. Diese Niederlage versuchen sie sich eben dadurch zu ersparen in dem sie behaupten, dass sie nicht ‚können’. Aber genau genommen kann man immer, wenn man will. Sie sind einfach zu feige und zu schwach das Ruder herum zu reißen und ziehen es daher vor im Tümpel der Lauheit zu baden und schließlich auch darin zu verenden. Schade.
Fluchtweg 5 ‚Esoterik, Religion und Spiritualität’
Was uns von vielen ‚Normalos’ vorgeworfen wird nämlich, dass wir mit unseren Ansichten bloß vor der realen Welt zu flüchten versuchen, trifft in den meisten Fällen leider zu. Dann sind nicht sie für ihre Misere verantwortlich sondern ihr Karma, Schicksal oder die Fügungen ‚höherer Mächte’. Eigentlich ganz praktisch. Ihr Höhepunkt gipfelt in Aussagen wie: „Ich bin eben eine Sühneseele“ oder: „Das ist meine Aufgabe, mein Schicksal.“ Dann bedient man sich gerne früherer Leben in welchem man selbstverständlich eine Berühmtheit gewesen ist oder ein Heiliger oder so. Oder man besteht darauf, in diesem Leben eben eine ganz bescheidene Rolle zu spielen aber dafür später dann, im Himmel oder so, da würde dann ein ganz besonderes Leben auf sie warten.
Solche Taktiken sind natürlich hervorragend dafür geeignet, in diesem Leben alles über sich ergehen zu lassen in der Hoffnung, dass es irgendwann von alleine drehen wird. Diese sind die besten Sklaven einer Machtelite welche nur danach trachtet, die Menschen auszubeuten und fremd zu steuern. Dies sind dann die glücklichsten Opfer, weil sie sich eine Illusion gebaut haben, welche jedes Leid rechtfertigt und niemals zum Handeln zwingt. Aus diesem Fluchtweg wieder auszusteigen benötig sehr viel Überwindung, daher bleiben die meisten, welche diesen Fluchtweg bevorzugen, ein Leben lang darin gefangen und dies, ohne es zu bemerken. Es ist sozusagen der Königsweg eines Flüchtenden. Hier hört man nicht selten folgendes Argument: „Ich habe mich gefunden und ich weiß jetzt, was ich will ja, ich gehe nun meinen eigenen Weg!“ Tja, was will man denn da noch machen? Man kann ja nicht sagen, dass jemand nicht ‚seinen eigenen’ Weg gehen soll, oder? Genau. Deshalb muss man solche Menschen einfach ziehen lassen wo sie weitere Erfahrungen und weiteres Leid erfahren können um eines fernen Tages vielleicht doch mal wach zu werden. Aber selbst dann, wenn sie es auch selbst durchschauen, lässt es ihr Stolz meist nicht zu, dass sie zu Dir zurück kommen und dort weiter machen, wo sie damals aufgehört haben und vor Dir geflüchtet sind. Denn ein solches Einverständnis bedeutet für sie eine viel zu große Schmach und daher ziehen sie es dann vor, das ‚Rad’ neu zu erfinden und ihren Weg als ‚einsame Wölfe’ weiter zu beschreiten. Entweder sind sie also von einem spirituellen, esoterischen oder religiösen Konzept abhängig oder einsam. Tja, ein einsamer König oder Königin auf einem selbstgebastelten Thron der von keinem bewundert wird und keinerlei wirkliche Macht beinhaltet. Wenn solche Menschen dann etwas eigenes aufbauen, ein Geschäft oder eine Therapieform oder so, dann wird dies immer eine sehr dominante Komponente beinhalten und aufgrund dieses Themenbereichs (Esoterik, Religion und Spiritualität) ist die Gefahr, dass sektiererische Züge auftauchen können nicht nur sehr groß, sondern äußerst wahrscheinlich.
Sektiererische und militärische Strukturen zeigen sich immer dort, wo es um Machtansprüche geht und solche Ansprüche tauchen vornehmlich immer dort auf, wo ein Mensch sich selbst nicht bemeistert hat und dies durch Macht über andere zu kompensieren versucht.
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Fluchtweg 6 ‚Isolation und Depression’
Wenn sich jemand nicht helfen lassen will und auch jegliche Eigenverantwortlichkeit ablehnt, dann fühlt er sich von allen unverstanden und im Stich gelassen. Somit misstraut er allen und beginnt sich nach und nach selbst zu isolieren. Dadurch verliert er jegliche Lebensfreude und ein Zustand der Depression breitet sich schleichend aber konstant in seinem Bewusstsein aus. Sie rufen zwar nach Hilfe, aber jegliche Versuche zu helfen werden durch eine Null-Bock Reaktion im Keim erstickt. Depression ist das Resultat jahrelanger Undankbarkeit. Nicht zu verwechseln mit dem Burnout-Syndrom, denn dieses entsteht durch jahrelanges Leben eines Lebens, welches nicht dem entspricht, was man eigentlich leben will. Ein Job der einem nicht gefällt, eine Beziehung die nicht stimmig ist oder ähnliches. Solche Zustände kommen nicht von heute auf morgen. Sie bauen sich ganz langsam und diskret über viele Jahre auf. Einzige Ausnahme dann, wenn Medikamente mit im Spiel waren. Solche Zustände als ‚Krankheit’ zu bezeichnen macht die Sache nicht leichter. Denn was gibt es besseres als eine medizinische Diagnose um den Weg ins vollkommene Opfersein zu pflastern?! Solcherlei Befinden ist immer selbstverursacht oder eine Nebenwirkung chemisch-pharmazeutischer Behandlungen mit Betablockern oder anderen Medikamenten. Hier gilt es, wie in den anderen Fluchtfällen auch, das Leben aufzuarbeiten und Veränderungen im eigenen Leben zu bewirken. Ansonsten sehe ich keine vielversprechende Heilungsmöglichkeiten.
Fluchtweg 7 ‚Trennung durch Kritik’
Dies ist die schäbigste Flucht-Variante. Denn hier versucht der Betreffende sich selbst dadurch ‚besser’ zu machen, dass er andere ‚schlecht’ macht. Hier ist Eigenprofit nur durch das Leid anderer möglich. Da aber schnell klar wird, dass man sich durch dieses Verfahren nicht wirklich besser fühlt danach, muss die Kritik immer heftiger und persönlicher gemacht werden. Dies beinhaltet die falsche Hoffnung, dass mein Wohlergehen deutlicher steigen würde, wenn man die anderen stärker verletzt. Dies ist also eine Methode offener Gewalt. Ich sage auch ‚verletzen’, weil es in der Tat sehr verletzend sein und zu viel Leid führen kann. Je nach dem wie ernst und persönlich der kritisierte die Kritik aufnimmt. Kritiker sind immer unsympathisch und daher vollzieht sich die Trennung zwischen ihm und dem (natürlich ungenügenden) Rest der Welt gleich von zwei Seiten her aus.
Meine Methode im Umgang mit Kritikern ist die, dass ich sie exemplarisch nicht ablehne. Ich steige also auch hier in keinster Weise auf das beabsichtigte Spiel mit ein. Es ist nach wie vor ein Mensch. Ein Mensch, der ein Problem mit sich und der Welt hat. Daher wird ein guter Coach den Kritiker erst recht nicht als ein ‚Problem’ betrachten, sondern als Freund. Dies alleine kann den Versuch Trennung zu schaffen vereiteln. Wenn einer kämpfen will und der andere kämpft nicht mit, dann kommt es – wenn überhaupt – nur zu einem kurzen, harmlosen Schlagabtausch. Ein kleines Scharmützel sozusagen welches dem Coach eher wie das verzweifelte Schattenboxen eines verzweifelten Menschen vorkommt. Auf dessen Kritik wird also nicht – wie es alle tun – mit Widerstand reagiert, sondern mit Wertschätzung, Verständnis und letztlich einfach mit Liebe.
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Liebe ist sehr wohl ein wirksames Heilmittel und zwar eins, welches um ein Vielfach besser zu helfen und zu heilen vermag als die besten Medikamente oder Therapieformen. Noch sträubt sich die Wissenschaft, diesen Umstand zuzugeben. Aber die Zeit wird immer reifer dafür.
Liebe ist wirksam
Liebe ist deshalb so wirksam, weil sie über die Kraft verfügt, sämtliche Hormone und Botenstoffe in Gehirn und Körper zu aktivieren. Ich bin mir absolut sicher, dass dies wissenschaftlich belegbar ist und die entsprechenden vorliegenden empirischen Studien kann ich nur bestätigen. Liebe lässt die Menschen nicht nur erkennen, welches der momentan richtige Partner oder Freund für sie ist, sondern eben auch, dass man spürt, was einem gut tun würde! So findet ein Liebender auch viel leichter das für ihn richtige Heilmittel.
Nicht von Liebe erfüllte Menschen, Kritiker, Unzufriedene und missmutige Menschen mit dem Hang dazu, in allem etwas Schlechtes zu sehen, steuert sie direkt ins Gegenteil. Sie finden nie ein Heilmittel und wenn, dann erfahren sie bloß die unerwünschten Nebenwirkungen anstatt der heilenden Kraft. Sie laufen aber nicht nur an die falschen Heilmittel, sondern auch an die falschen Ärzte, die falschen Freunde, die falschen Heiler und Coaches ja, eben einfach immer schön an die falschen geraten. Dies jedoch vollbringen sie mit dermaßen geschliffener Zuverlässigkeit und Perfektion, dass ich da ein Lebensprinzip nicht nur vermute sondern; ganz klar diagnostizieren kann.
Man kann mich aber auch, weil ich Liebe als wissenschaftlich prüf- und belegbar wirksam prokla-miere, als ‚Spinner’ verurteilen. Aber: Diese meine Behauptung gehört in die Kategorie derjenigen Dinge, welche früher oder später immer durch die Wissenschaft selbst belegt werden wird. Dabei kann ich gerne darüber hinweg schauen, dass diese dann behaupten, es gefunden zu haben. Mir genügt es eigentlich schon, dass sie einem dann nicht mehr als ‚Spinner’ verurteilen und mich bei jeder Möglichkeit kritisieren. Gerne gewähre ich den ‚Wissenschaftern’ den Ruhm und die Lorbeeren etwas ‚Neues’ entdeckt zu haben was eigentlich schon uralt und Menschen wie mir schon immer bekannt und auch klar gewesen ist. Uns geht es nicht um das Einstreichen von Lorbeeren, Geld, Ruhm oder Applaus nein, unsereins geht es ausschließlich um den Nächsten. Unsereins geht es darum, zu helfen. Bestimmt fühlen sich auch viele Wissenschafter so und jene werden es dann auch sein, welche wirklich gute Heilmittel und Therapieformen entwickeln oder entdecken. Und ich weiß, dass auch sie, unter ihresgleichen, genau so als ‚Spinner’ abgetan werden wie es ihre Standes-kollegen mit unsereins zu tun pflegen.
Am Ende – um der Evolution der Menschheit ein wenig vorzugreifen – wird allen Menschen klar werden, dass es niemals und in keinem Lebensbereich jemals um etwas anderes ging, als um die Liebe. Dabei ist mir durchaus klar, dass dies zum gegenwärtigen Zeitpunkt bei den meisten Menschen nicht zu Begeisterung führt. Aber dann, wenn die Menschen reif für die Einfachheit der Vollkom-menheit sind, dann wird sie diese Erkenntnis wahrhaft in Euphorie stürzen. Stellt Euch nur mal vor: Ein Mittel für jedes Problem! Einfacher geht es doch nicht oder?! Aber eben, wer mich versteht, fein. Die anderen werden es einfach später sehen und bis dahin: Lasst uns sie lieben.
Und um nochmals auf das Ausgangsthema zurück zu kommen: Wonach dürsten eigentlich all jene, welche sich auf diesen Fluchtwegen befinden? Ist es Dir aufgefallen? Ja, sie alle dürsten einzig und allein nach Liebe. Zudem wirkt Liebe schmerzlindernd. Wenn Du ein guter Coach bist und denjenigen grundsätzlich einfach schon mal in Liebe begegnest, dann lindert alleine Deine Gegenwart den Schmerz – einerlei ob dieser körperlich oder seelisch ist – deutlich. Sie werden irgendwo spüren, dass es ihnen ‚irgendwie’ immer ein kleines bisschen besser geht, wenn Du da bist. Daher stelle ich auch immer wieder fest: Ein guter Begleiter wirkt immer hauptsächlich durch seine Präsenz. Am besten durch eine liebende und wertschätzungsvolle Präsenz. Alles andere ist zweitrangig. Ich sage nicht, dass alles andere unwichtig ist, ich sage zweitrangig! Auch Zweitrangiges ist wichtig, aber eben, nicht erstrangig.
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Die allumfassende Furcht
Du erwartest nun vermutlich eine schaurige Form der Angst oder so, ja? Aber da muss ich Dich enttäuschen. Die Angst welche die meisten Menschen wirklich quält ist die Angst davor, was die anderen denken. Ja, es ist nichts weiteres, als dass die Menschen sich davor fürchten, was die anderen über sie denken. Schon sehr früh in der Kindheit lernen die Menschen, dass man das, was die anderen über einen denken, beeinflussen kann. Je nach dem, wie man sich verhält denken sie entweder, dass man gut und ein lieber sei oder das Gegenteil. Natürlich haben wir auch sehr schnell gelernt, dass wenn die Menschen denken wir seien gut, wir von ihnen auch etwas bekommen können. Allerdings lernten wir dies über einen kleinen Umweg. Wir haben vermutlich alle auch erlebt, was man erfährt, wenn die anderen denken, dass man schlecht sei. Ja, dann gab es nämlich Haue, Hausarrest oder es gab andere Repressalien zu erwarten. Verstehst Du?
Jeder hat Angst vor jedem. Alles was man tut oder nicht tut, kann unangenehme Folgen haben. Man könnte Freunde, Partner, Geld oder seine Freiheit verlieren. Diese Angst raubte sie ihnen jedoch erst recht. Die meisten Menschen – zumindest in unseren Gefilden – leben derart kontrolliert, das selbst ein Robotter mit ihnen Schritt halten könnte. Alles ist kontrolliert und geplant. Man weiß schließlich, wie man sich zu verhalten hat, damit man keinen größeren Schwierigkeiten begegnet (…), oder? Viele haben sogar das Pech, dass sie glauben, dass wenn sie keine ‚guten’ Menschen sind, sie deswegen in die Hölle kämen. Welch ein Irrsinn! Solche Ängste sollten gleich zu Beginn angegangen werden, denn sonst wird diese Angst einem immer im Nacken sitzen. Nicht, dass Ihr mich falsch versteht, auch ich glaube an ‚Gott’ allerdings nicht in einer solch menschlichen Vorstellung wie es Religiöse Menschen zu tun pflegen. ‚Gott’ ist für mich – falls es Dich interessiert – das Leben selbst. Somit ist mir alles ‚heilig’. Jeder Stein, jede Pflanze, jedes Tier und jeder Mensch. Einfach alles, was Ist.
Die größten menschlichen Ängste basieren übrigens immer auf dem selben Problem: Misstrauen gegen die allumfassende Weisheit des Universums! Für einen ‚FreeSpirit’ wie ich die Absolventen meiner Trainings nenne, ist die Basis eine grundlegend andere, nämlich: ‚Das Universum arbeitet immer für mich.’ Wer nicht über eine solche Basis verfügt, hat schlechte Karten. Warum? Weil er immer befürchten muss, dass etwas Schreckliches passieren könnte. Er lebt in einer unsicheren Welt mit dem Resultat, dass er sein ganzes Leben absichern muss. Plötzlich ist alles, selbst die kleinsten Dinge, auf Sicherheit ausgelegt. Solche Menschen verzichten immer mehr auf die Wesentlichen Dinge des Lebens. Ja, denn alles wirklich Wesentliche im Leben ist ‚unsicher’. Sicherheit ist etwas rein artifizielles. Eine Illusion welche wie keine andere, den Menschen vorgaukelt, dass sie keine Angst zu haben brauchen. Aber wer will keine Angst fühlen? Der Ängstliche! Ist doch logisch, oder? Somit ist also eins klar: Was aus Angst geboren wird, ist niemals ‚sicher’. Daher ist es auch komplett irrsinnig einem Kind zu sagen: Du musst keine Angst haben. Denn in dem Moment, wo diese Frage überhaupt auftaucht, ist sie ja schon da! Hilfreicher wäre es zu sagen: „Ja, genau so fühlt sich Angst an. Das ist völlig normal und sie verschwindet sobald Du sie gefühlt hast.“ Das zumindest würde ein kompetenter Coach sagen. Und wir dürfen nicht vergessen, dass jeder Erwachsene für ein Kind der Coach ist! Es ist also sehr wichtig, dass wir vermehrt darauf achten, wie wir mit unseren Kindern umgehen. Wenn wir das gut machen, dann können wir uns auf eine gloriose Zukunft freuen. Wenn nicht, dann wird die Ära des Menschen auf diesem wundervollen Planeten in wenigen Jahrzehnten ‚Geschichte’ sein.
Das Leben ist ein Risiko
Das Leben ist immer ‚unsicher’ und zu leben ist immer ein Risiko und…, zumeist endet es tödlich. Der Versuch so etwas Vielfältiges wie das Leben in ein Sicherheitskorsett packen zu wollen, ist von vorneherein zum Scheitern verurteilt. Das Leben ist viel zu groß – für jegliche Art der Begrenzung – es lässt sich nicht absichern. Alles, was sich entwickelt, ist schwer zu kontrollieren. Damit solches gelingen würde, müsste man nämlich die Entwicklung stoppen. Gut, wir sind schon sehr nahe dran. Die meisten Menschen entwickeln sich ja nur noch innerhalb vorgegebener Strukturen und dies ist, so meine Meinung (übrigens; wie alles was ich sage, logischerweise, nur meine Meinung ist) dann keine wirkliche Entwicklung mehr. Seit Jahrtausenden steckt die Entwicklung der Menschheit als Gesamtes, in Kriegen und Streitigkeiten fest. Es ist keine wirkliche Entwicklung, wenn man den Krieg in Korea beendet und dafür bereits den nächsten – vielleicht im nahen Osten – anzettelt. Lesen wir die Geschichtsbücher, dann fällt jedem sofort auf, dass diese hauptsächlich aus der Beschreibung sich nahtlos aneinanderreihender Kriege bestehen. Aus dieser Geschichte lernen wir, dass der Mensch aus seiner Geschichte nichts gelernt hat. Und genau das ist das Problem! Wenn der Mensch aus Vergangenem nichts lernt, dann ist die Entwicklung zum Stillstand gekommen. Die Evolution ist gestoppt und jetzt gibt es nur noch einen Ausweg: Re-(E)volution. Die Befreiung, vor allem aus einem geistigen Gefängnis, benötigt immer eine gewisse Revolution. Als Revolution bezeichne ich den Ausbruch aus einem Gefängnis zum dem Zweck, dass Evolution wieder stattfinden kann.
Weise, humorvoll, leicht verständlich, alltagstauglich und herrlich provokativ.
Meine Arbeit soll genau diese, vor allem geistige Revolution, in Gang bringen helfen. Dass es dem Einzelnen hilft, auch selbst erfolgreich und glücklich zu werden ist zwar schön, aber dennoch, es ist nur ein willkommener Nebeneffekt dessen, wenn man nicht nur gewisse Menschen, sondern die Menschheit als solche in sein Wirken mit einbezieht. Sobald ein Ziel größer ist als auf einzelne Individuen bezogen, spreche ich von einer; Vision. Die Welt braucht Visionen! Träume welche Verwirklichung finden etwas einfach, was die gesamte Schöpfung und unser ganzes Potential mit einschließt. Wir alle wurden mit und durch einem solchen ‚Traum’ geboren. Es geht nicht darum, etwas ‚Neues’ zu erfinden nein, sondern darum, uns wieder an unseren ursprünglichen ‚Traum’ zu erinnern. Es geht darum, die Vision mit welcher wir hier ankamen wieder zu finden (erinnern) und diese auch auf den Boden der ‚Realität’ zu bringen. Erfahrbar zu machen. Grundsätzlich sind alle Menschen; Visionäre. Viele wissen es einfach nicht mehr. Ich bin davon Überzeugt, dass uns dies ganz neuartige Geschichtsbücher ermöglichen würde solche, welche Die Jugendlichen begeistern würden. Solche, die sie stolz darauf sein lassen, was Ihre Vorgänger für sie bewirkt haben. Geschichtsbücher also, die man gerne liest und aus denen man wirklich viel lernen könnte. Da wären dann keine Horror- und Holocaustgeschichten mehr drin, sondern eine ruhmreiche Geschichte menschlicher Evolution welche – von Liebe getragen – ausschließlich dem Wohl der gesamten Menschheit diente und noch dient. Dies wäre dann das, was ich als ‚Sicherheit’ bezeichne. Nur die Evolution ist und geht auf Nummer Sicher. Wenn absolute Sicherheit auch nicht möglich zu sein scheint, sich dem Universum, der Schöpfung, dem Leben und der Evolution anzuvertrauen bringt jedenfalls das mir bekannte Höchstmass an Sicherheit. Und wie bei allem, was Risiken beinhaltet, braucht es ein Vorherrschendes Talent. Ja, nur ein, ein einziges, kleines Talent. Eine Fähigkeit, welche die meisten Menschen leider unterwegs verloren haben: Mut! Mutige Entscheidungen, das ist genau das, was uns auch die Schöpfung vorzeigt. Mutige Entscheidungen sind solche, von denen man keine Ahnung hat, was dabei herauskommt. Entscheidungen welche nur deswegen getroffen werden, weil es sicher zu sein scheint, was dabei heraus kommt, sind niemals evolutionär und niemals von wirklicher Bedeutung. Eben, was soll eine Entscheidung, welche auf Absicherung zielt, schon bringen? Leben? Nein, bloß eine Illusion vermeintlicher Sicherheit. Diese verursacht jedoch immer mehr Probleme, wohingegen mutige Entscheidungen und das Folgen einer Vision höchstens zu mehr Fragen führt. Fragen, welche uns weiterbringen und bestehende Begrenzungen erweitern. Nicht Probleme, welche dann wiederum gelöst werden müssen und in einem Kreislauf enden von: Problem, Lösung, neues Problem, Lösung, neues Problem, Lösung etc.
Fluchtwege beginnen meist damit, dass versucht wird, den Coach oder Begleiter in eine Diskussion zu verwickeln. Je mehr der Betroffene also versucht, darüber zu reden und darüber nachzudenken, desto sicherer kannst Du sein, dass er sich bereits auf der Flucht befindet. Solche Diskussionen versuchen nur entweder Mitleid oder Verständnis zu erzeugen doch in der Tat erzeugt Reden meist nur eins: Verwirrung. Und wenn der Coach oder Begleiter erst einmal mit eingestiegen ist, beginnt ein Verwirrspiel welches darin endet, dass man zwar darüber geredet hat, aber eine Lösung ist immer weniger in Sichtweite. Dann begnügt man sich eben mit ein wenig Trost und rudert weiterhin hilflos durch bewegte Gewässer ohne, dass irgend jemand das Bot steuert. Wohin wird es wohl mit der Strömung (natürliche Tendenz) driften? Genau, direkt auf den nächsten Wasserfall zu. Es gilt daher, dass ein Coach sofort das Ruder in seine Hand nimmt und die Reise zum Kern der Thematik so lange sicher steuert, bis der Betroffene das Ruder wieder selbst in die eigenen Hände nehmen und sich selbst wieder sicher steuern kann. Daher ist die Voraussetzung auch die, dass der Betroffene seinem Begleiter und Coach absolutes Vertrauen entgegen bringt. Sobald irgendwelche Zweifel zwischen Begleiter und Betroffenem stehen, kann sich der Hilfebrauchende nicht mehr richtig öffnen und dies kann und wird jegliche Coachingversuche vereiteln.
Auswege
Fluchtwege sind immer getarnt als Auswege. Deshalb versuchen wir sie ja zu nutzen. Allerdings gibt es auch echte Auswege. Allerdings führen diese nie an einem Thema vorbei oder drum herum, sondern immer mitten in sie hinein. Echte Auswege wirken nie so einladend wie Fluchtwege welche sich an allem vorbei schlängeln, was auch nur im Annähernd nach Unannehmlichkeit riecht. Flucht heißt; Vermeiden und Ausweg bedeutet; Integration. Als Auswege wäre jede Möglichkeit zu betrachten, welche Dich in Tuchfühlung genau mit dem bringt, was Du am wenigsten möchtest. Also, wie gesagt, nicht wirklich einladend, oder?
Der Weg raus ist immer der Weg rein! Es gibt keinen langfristig wirksamen Ausweg der am Thema vorbei führt. Leider nicht. Je bequemer und schmerzloser ein Weg zu sein verspricht, desto eher handelt es sich um einen Fluch- anstatt um einen Ausweg. Es ist wichtig, dies schon so frühzeitig wie möglich erkennen zu können. Denn je eher der Irrweg erkannt wird, desto leichter ist es für den Betreffenden, noch umzuschwenken. Solche Irrwege sind wie Treibsand. Je tiefer man drin steckt, desto auswegsloser wird es. Verwirrenderweise ist es um so aussichtsloser, je aussichtsvoller es sich präsentiert. Alles was nicht sagt: „Da musst Du durch!“ wird nur noch tiefer in den Schlammassel hinein führen. Es bedarf also einiger Kompetenz – gerade als Coach und Begleiter – andere und auch sich selbst, durch eine Kreation sicher hindurch zu führen. Und gerade weil es genau daran liegt – ob man wirklich kompetent ist oder nicht – scheuen sich die meisten davor, anderen eine solche, hilfreiche Führung angedeihen zu lassen. Was mache ich denn, wenn dieser so mittendrin in seiner Kreation steckt? Davor fürchten sich selbst viele ‚Profis’. Denn nur jemand, der selbst schon durch die selbe oder eine ähnliche Geschichte hindurch musst, durfte oder ging, kann mit allem, was mittendrin so auftauchen kann, wirklich umgehen. Und dies ist und bleibt dann immer noch der wesentlichste Faktor, ob ein Coaching wirklich gut, oder schlecht gewesen ist. Auch hier: Wenn Dein Gegenüber, mitten in seiner Kreation damit anfängt, sich sehr unangenehm Dir gegenüber zu benehmen, dann befindest Du Dich auf dem ‚richtigen’ Weg. Lässt Du Dich hiervon abschrecken – und das tun die meisten – dann wirst Du nicht helfen können. Dann werdet Ihr beide plötzlich mittendrin sein. ‚Freundlich’ oder ‚nett’ sein ist in einem Coaching nicht gefragt. Dies ist vielleicht die Aufgabe der Familie, aber nicht die eines Coaches.
Meinem Erachten nach – und das wirst Du sicherlich schon bemerkt haben – existiert für alles nur ein einziger Ausweg. Es sind nicht mehrere Optionen verfügbar als jene, direkt hindurch zu gehen. Um zu dieser Erkenntnis zu gelangen, bin ich einen weiten Weg gereist. Es ist nicht die banale Schluss-folgerung eines bequemen, an seinen eigenen Grenzen gescheiterten Coaches, sondern das Resultat Jahrzehntelanger Praxis. Auch hier: Es endet immer alles in der Einfachheit. Kompliziert sind nur jene Theorien, psychologischen Therapien und Coachings, welche vom unerfahrenen Menschen ver-kompliziert werden. Unerfahren ist jeder, der nur erfolglos arbeitet oder das Fachgebiet bloß studiert und nur selten in Aktion erlebt hat. Erfahrung ist das – speziell in diesen verletzlichen, zwischen-menschlichen Gefilden – was die Kompetenz und Qualität eines Begleiters ausmacht.
Ein guter Begleiter ist also nicht einfach nur ‚lieb’, sondern Zielbewusst, Lösungsorientiert, klar und kompetent. Er darf nicht auf den Applaus aus sein sondern ausschließlich darauf, seinen ‚Schützling’ sicher durch die Kreation zu begleiten und ihn am Ende wieder eigenverantwortlich in sein Leben zu entlassen. Außenstehenden wird ein gutes Coaching immer komisch vorkommen. Es scheint, als wäre da keinerlei Wertschätzung oder Mitgefühl vorhanden, aber das täuscht! Es ist in der Tat die höchste Form der Wertschätzung, jemanden so kompromisslos zu unterstützen, dass er sein Ziel auch wirklich erreicht. Zudem wissen die anderen nicht, dass auch der versierte Begleiter, bei sich selbst, alle getriggerten persönlichen Themen – was bei einem guten Coach nicht selten der Fall ist – seine ‚Beteiligung’ durchaus ebenfalls integriert. Wohingegen der Durchschnittscoach immer so tut, als hätte das Ganze überhaupt nichts mit ihm selbst zu tun. ‚Patient’ und ‚Arzt’ sind immer ein Team. Wenn sich einer von beiden raus nimmt, ist kein gutes Teamwork möglich. Beide müssen ihren Teil an der Geschichte erkennen, zu sich nehmen und integrieren. Daher wächst ja auch ein Coach viel schneller als seine Klienten. Denn so, wie jeder Klient nach jedem Coaching gewachsen ist, wächst auch der Coach selbst bei jedem Coaching welches er leitet. Also eine klare Win-Win-Situation!
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Der Ausweg führt also – nicht wie vermutet – nach außen, sondern nach innen. Eigentlich müsste es ‚Inweg’ oder: Der Weg nach innen oder: Der Innere Weg. Es hat also schon seine Gründe, dass alle ganzheitlichen Methoden diesen Vorgang teilen. An der Oberfläche mögen verschiedene Ansätze herrschen, aber diese Basis teilen sie alle. Dieses ‚nach-innen-gehen’ kann vielfältig unterstützt werden, auch mit Medikamenten. Aber zu glauben das Hilfsmittel alleine würde genügen, ist ein schmerzhafter Irrtum. Hier dürften einige Gläubige der Schulmedizin noch ein wenig Aufholbedarf haben. Einerlei aus welcher Substanz ein Heilmittel, eine Medizin besteht, ohne Verbindung zu einem unterstützenden Bewusstsein ist eine dauerhafte Heilung meinem Erachten nach nahezu unmöglich. So lange Wissenschaft und Bewusstseinsforschung nicht zusammen kommen, wird die Suche nach einem Allheilmittel wohl noch für längere Zeit erfolglos bleiben. Erst die Kombination innerer und äußerer Therapiemethoden wird zu dem führen, was ich die ‚Neue Medizin der Neuen Zeit’ nenne. Eines Tages werden wir sogar so weit sein, auf alle äußeren Hilfsmittel verzichten zu können. Hier wird der Moment sein, wo wir uns ernsthaft dem Thema ‚ewiges Leben’ zuwenden werden. Es gibt einen ‚Jungbrunnen’, aber dieser lässt sich wohl erst dann finden, wenn der Mensch über das entsprechende Bewusstsein verfügt. Je mehr sich das allgemeine Bewusstsein noch gegen solche Möglichkeiten und Gedanken wehrt, desto weiter entfernt wird meine Vorhersage sein. Es liegt jedoch nicht an dem Möglichkeiten, denn diese sind bereits vorhanden. Sie warten nur noch darauf, entdeckt, verstanden und umgesetzt zu werden. Und einmal mehr sind es die ‚Träumer’ und Visionäre, welche das menschliche Bewusstsein auf diese epochalen Dinge vorbereiten. Heute vielleicht noch als Spinner deklariert werden sie eines Tages als ‚Erlöser’ gefeiert werden. Entschuldige bitte dieses unpassende – weil religiös vorgeprägte – Wort ‚Erlöser’. Aber ich glaube zusehends mehr und mehr, dass wir keinen Erlöser im religiösen Sinne erwarten sollten sondern, uns selbst erlösen müssen und wir es irgendwann auch tun werden. Aber keine Sorge, ich komme gleich wieder auf den Boden ‚Deiner Realität’ zurück. Ein gutes Coaching greift früher oder später immer auf ein energetisches Feld zurück. Entweder zur Übertragung von oder Intuition durch ein entsprechendes Bewusstsein. Soweit sind wir schon. Was ist eine Diagnose, welche sich einzig auf die greifbaren ‚Fakten’ beschränkt? Reine Mechanik. Und wobei könnte so etwas helfen? Genau, überall dort, wo es um die reine Mechanik geht. Doch der Mensch – dies nur zur Erinnerung – ist keine Maschine und besteht nicht bloß aus Mechanik. In jedem Geschehen eines Menschen befindet sich ein seelischer Anteil. Der Mensch ist Körper, Seele und Geist. Mechanik (Hardware), Software (Seele) und Energie (Geist). Daher die Bezeichnung ‚Ganzheitlich’. Es ist also immer von Vorteil einen Begleiter, Arzt, Coach oder Therapeuten an seiner Seite zu haben, welcher auch Zugang zu seiner Intuition besitzt. Auf jeden Fall aber kann es nicht schaden. Es schadet einem Psychologen ja auch nicht, ein wenig von der Mechanik des Körpers zu wissen, oder? Fachübergreifendes Wissen ist meinem Erachten nach, immer wünschenswert. Lieber wir wissen zu viel, als zu wenig.
Weise, humorvoll, leicht verständlich, alltagstauglich und herrlich provokativ.
Scheue Dich somit auch nicht davor, schon heute gewisse Bereiche mit ein zu beziehen auch wenn sie noch neu und revolutionär erscheinen. Hilft’s nichts so schadet’s auch nichts. Betrachte den Menschen immer als das, was er auch ist. Ein vielfältiges, tiefes und großartiges Wesen und behandle sie auch dementsprechend. Die Menschen zu lieben ist nicht optional! Es ist die beste Grundlage überhaupt, welche ein guter Begleiter je haben könnte. Und er sollte sie auch haben. Wenn es nicht die Liebe zu den Menschen ist, welche sich vornimmt Menschen zu helfen, was dann? Nein, ich gehe daher vom Besten aus. Brauchbare Begleiter, Heiler, Therapeuten, Ärzte, Psychologen oder was auch immer sie beruflich tun, sind immer vom Herzen geleitet. Und dies ist spürbar. Wenn Du selbst einen Begleiter brauchst, dann ignoriere Dein Gefühl nicht und wenn Dir ein Begleiter unsympathisch ist, dann finde einen, der besser zu Dir passt. Wie sagte man früher so schön: Die Chemie muss passen. Achte also auch auf sie. Solltest Du der Begleiter sein, dann weißt Du ja, wie man etwaige unerwünschten Gefühle integriert. Ansonsten sei wenigstens so mutig, die Zusammenarbeit abzulehnen und sie nicht bloß des Geldes wegen einfach – quasi für Dein Portemonnaie – abzuhalten und abzukassieren. Du musst ja des Geldes wegen nicht unbedingt gleich zum Verbrecher werden, oder? Sei also – allen zu Liebe – ehrlich und mutig. Verlasse nicht Deine persönliche Integrität und bleibe somit lieber vertrauenswürdig als reich auf Kosten anderer.
Die Auszeichnung
Die einzige Auszeichnung für einen kompetenten Lebens- oder Krisenbewältigungs-Coach ist die Fähigkeit, sich auch selbst wirklich gut coachen zu können. Ein Begleiter, der sich selbst schon so weit verlassen hat, dass er seine eigenen Kreationen nicht mal mehr auf die Reihe bringt, ist niemals ein guter Begleiter. Warum? Weil, sobald es zu schwierig wird, er aufgibt. Ein guter Coach kann auch damit umgehen, wenn sein Schützling auf Stur, entmutigt oder Widerstand macht. Scheitert er schon an seinen eigenen Widerständen, wie soll er dann mit meinen umgehen können? Eben.
Eine ‚Auszeichnung’ ist die gelebte Bestätigung dessen, dass man selbst beherrscht, was man von anderen verlangt. Dass man im eigenen Leben das, was man lehrt, auch selbst lebt und in seinem eigenen Leben erfolgreich umsetzt. Bloße Theorie klingt nur toll, ist es aber nicht. Wer sich selbst aus dem Weg geht, wie soll der einen anderen zu sich selbst begleiten können? Eben, das geht wohl kaum. Eine Auszeichnung ist nicht immer gezwungenermaßen ein Diplom und echtes Know-how erlernt sich auch nicht unbedingt innerhalb eines universitären Studiums. Es kann sehr wohl Wesentliches beinhalten, aber die geschliffenen Fähigkeiten entstehen, wachsen und gedeihen draußen in der freien Wildbahn. Ohne sich ganz konkret in die entsprechenden Situationen einzulassen, ist alles bloß Theorie. Mit theoretischem Wissen und theoretischer Kompetenz lassen sich zwar auch tolle Bücher, Ratgeber und Artikel schreiben und sogar tolle Seminare lassen sich vielleicht geben, aber das Ziel, Menschen wirklich zu unterstützen, 1 : 1, das ist auf theoretischer Basis nicht möglich. Daher sollte sich ein guter Coach entscheiden, ob er wirklich helfen oder nur mit Wissen brillieren will und, ob für sich selbst oder für den anderen wirken möchte. Ja, Helfen ist sehr oft nur ein Selbstzweck. Natürlich fühlt man sich auch selbst gut dabei, wenn man jemandem helfen kann und das ist auch in Ordnung. Aber es darf nicht die Motivation sein. Die beste Motivation ist und bleibt immer noch; die Liebe zum Dienst am Nächsten. Wenn also Wertschätzung und Mitgefühl der Antrieb ist den Job eines Begleiters auszuführen, dann befindet sich jeder am rechten Platz. Was er sich von dort aus an Wissen aneignet, wird Sinn machen. Ansonsten geht aus allem Wissen immer nur ein ‚Techniker’ hervor. Und wie gesagt, Techniker sind bei technischen Dingen gut platziert, aber nicht bei Menschen. Um mit Menschen umgehen zu können ist Technik und Gefühl gefragt. Wer nur eins davon hat, der sollte sich zuerst selber fortbilden und sich das fehlende Puzzlestück aneignen bevor er es zum Einsatz bringt. Ein solches Vorgehen zumindest, zeichnet den fähigen Begleiter aus.
Der schnellste Ausweg und die beste ‚Flucht’
Der schnellste Ausweg ist also der direkteste Weg ins ‚Vergnügen’ hinein. Nicht irgendwie und irgendwo drumherum! Finde einen ‚unbestechlichen’ fähigen Coach dem Du Dich mit Deinen Themen gerne anvertraust und erlaube ihm, alles anzusprechen, was hilfreich ist und nicht nur jenes, was Du gerne hören willst. Wenn Du für ein solches Coaching nicht bereit bist, dann mache Dich bereit. Denn es ist das einzige Coaching das hilft. Nicht mehr auszuweichen. Jeder weicht aus, deshalb haben die meisten immer so lange mit den selben Problemen zu kämpfen. Jedes Thema, welches man direkt und schonungslos angeht, ist in kurzer Zeit integriert und somit behoben. Aber man muss mitten rein, genau auf den Kern der Sache. Das hat nur Vorteile: Weniger Coaching-termine, größere Erfolge, weniger teuer oder aufwändig usw. Zumindest ein guter ‚Geschäftsmann’ würde mit Sicherheit diese Variante wählen. Und jeder, der ein Hindernis wirklich überwinden will ebenso. Wem es also ernst damit ist, eine Hürde überwinden zu wollen, der kann es auch. Sofern er natürlich die Bereitschaft besitzt, ein paar unangenehme Momente auf sich zu nehmen. Wem dies zu mühsam ist, der wird es noch mühsamer, direkt im wirklichen Leben, erfahren und integrieren müssen. Hier zeigt sich, wer sich wirklich für und wer gegen sich entscheidet. Ich meine, dass es niemals schaden kann, sich auch für sich selbst einzusetzen.
Solltest Du also mal ein paar größere Hindernisse Deines Lebens überwinden und meistern wollen, dann suche Dir einen wirklich guten und fähigen Coach! Vertraue ihm und stürze Dich, gemeinsam mit Deinem Begleiter, mitten ins Abenteuer. Es wird eine spannende Reise deren Ziel mindestens genau so individuell wie der gesamte Coachingprozess ist.
Viel Erfolg!
©Bruno Würtenberger
Weitere inspirierende Beiträge unseres Gastautors Bruno Würtenberger findest du in seinen Autorenblog.
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