Die Schere zwischen Arm und Reich ist ein desaströses Phänomen, welches jede Gesellschaft in allen Staaten dieser Welt auseinandertreibt. Erschwerend kommt hinzu, dass diese Schere sowohl in Industriestaaten als auch in Entwicklungsländern immer größer wird – das ist besonders extrem in Indien zu beobachten. Der Grund dafür ist, dass zu der ungerechten Verteilung von Reichtum noch das Kastensystem des Landes kommt. Dieses fragwürdige System teilt die Gesellschaft in verschiedene soziale Gruppen ein und bestimmt über alle Aspekte des Lebens der Inder. Der Film Trishna – wie weit würdest Du für Liebe gehen?, den Du jetzt auf maona.tv – der Streaming-Sender mit Sinn! sehen kannst, zeigt die dramatische Liebesgeschichte eines Paares, das aus unterschiedlichen Kasten stammt.
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Liebe, Lust und Laune – haben sie Grenzen oder nicht?
Die Liebe ist ein einzigartiges Gefühl. Sie gibt Menschen die Kraft, schwierige Zeiten sowie große Herausforderungen zu überwinden. Liebe bringt Menschen zusammen und hält sie wie ein unsichtbares Band zusammen. Dabei nimmt sie unterschiedliche Formen und Ausprägungen an. Die Liebe einer Mutter zu ihren Kindern ist eine andere als zwischen Frau und Mann. Sie kann getrennt, aber auch zur selben Zeit sowohl auf sowohl geistiger als auch auf körperlicher Ebene beruhen. Einige der essenziellen Bedürfnisse des Menschen, also Geborgenheit und Vertrauen, basieren zu einem großen Teil auf der Liebe. Sie ist allgegenwärtig und doch so schwer zu verstehen. Denn obwohl alle Menschen auf dieser Welt zumindest eine bestimmte Art der Liebe verspüren, lässt sie sich nur bedingt beschreiben und ist aus wissenschaftlicher Sicht kaum auszudrücken. Sicher ist, dass das Verliebtsein ein extrem starker Gefühlszustand ist.
Ein Zustand, der in vielerlei Hinsicht seines Gleichen sucht. Das Glückshormon Dopamin überschwemmt das Gehirn, sodass das limbische Belohnungssystem wie eine Wiese im Frühling erblüht, der Herzschlag erhöht sich und die Schmetterlinge im Bauch lassen uns über den Boden schweben. Leidenschaftliche Liebe ist ein intensives Feuerwerk an Gefühlen und macht die, die von Amors Pfeil getroffen sind, blind. Vielleicht kann man deshalb nicht immer ganz weder planen noch nachvollziehen, wohin die Liebe fällt. Das muss man aber auch nicht, denn selbst wenn sie immer und überall zu verspüren ist, ist sie reine Privatsache – oder etwa nicht?
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Liebe kennt keine Grenzen – aber das Kastensystem
Zumindest in Europa sowie vielen anderen Ländern ist die Gesellschaft an einem Punkt angelangt, an dem die sexuelle Orientierung keine Rolle mehr spielt. Dasselbe gilt auch für die Wahl des Partners und der Auslebung der Beziehung. Aber nicht überall ist die Liebe so frei und wird so offen ausgelebt, wie man es bei uns gewohnt ist.
Es ist noch gar nicht lange her, dass sowohl die Liebe als auch die Scheidung strafbar und alles andere als rein persönliche Entscheidungen waren. Heute klingen einst geltende Gesetze des Scheidungsrechts mehr als kurios. Zum Glück haben sich die Zeiten und damit die gesellschaftliche Wahrnehmung geändert. In Indien aber steht das Kastensystem über dem Willen sowie den Bedürfnissen des Individuums. Es ist eine strenge Rangordnung, die alle Inder in hierarchische Gruppen einteilt. Wer ein Teil des oberen Kastens ist, kann sich glücklich schätzen.
Die Kaste bestimmt das ganze Leben
Zwar darf nach der indischen Verfassung niemand auf Basis des Kastensystems diskriminiert oder benachteiligt werden, die Wirklichkeit sieht aber leider anders aus. Das Kastensystem gliedert die indische Gesellschaft in vier Kasten ein, welche als Varnas bezeichnet werden. Von Geburt an gehört man zu einer bestimmten sozialen Gruppe, aus welcher man in der Regel keinen Schritt herauswagt. Vor allem nicht von oben nach unten. In den modernen Metropolen des gigantischen Landes verliert das Jahrtausend alte Kastensystem zwar nach und nach an Bedeutung, ist aber immer noch in vielen Lebensbereichen präsent.
Einer dieser Lebensbereiche ist die Wahl des Partners, welche nebenbei erwähnt allgemein nicht unbedingt frei ist. Hinzu kommen weitere Unannehmlichkeiten und Ungerechtigkeiten. Zum einen ist die Mitgift immer noch üblich, welche eine sehr große finanzielle Belastung für die Familie der Braut darstellt. Sie ist mittlerweile zu einer Einnahmequelle für die Familie des Bräutigams geworden. Zum anderen gibt es bis heute noch zahlreiche Fälle von Zwangsheiraten, welche die Zukunft von Mädchen und jungen Frauen negativ beeinflussen und sogar lebensgefährdend können.
Indien und die Liebe
Denkt man an Indien, denkt man an Ruhe und Gelassenheit. Lachende Menschen tragen bunte Kleider, es gibt wilde Tänze, eine reiche Kultur und pure Leidenschaft. Die Liebe muss hier ein wahres Feuerwerk der Gefühle sein. Auch deshalb, weil es der Ursprungsort von weltbekannten Lebens- und Liebesphilosophien wie dem Tantra und des Kamasutras ist. So unbeschwert und schön ist das Leben der Menschen vor Ort aber nicht. Zumindest nicht in dem Ausmaß, wie man es aus Bollywood-Filmen kennt.
Die Heimat des Hinduismus hat ein gewaltiges Problem, wenn es Thema Frauenrechte geht. Das weibliche Geschlecht ist in Indien in vielerlei Hinsicht benachteiligt. Das führt dazu, dass Frauen immenser Diskriminierung, Gewalt, Ausbeutung und Missbräuchen ausgesetzt sind.
Diese Problematik nimmt an Ausmaßen und Häufigkeit zu, je tiefer eine Frau im Kastensystem steht. Mehr als 240 Millionen Inder gehören der Dalit, der untersten Kaste des Systems an. Nach der religiösen Differenzierung gelten die Dalit als unberührbar und unrein. Sie sind aus vielen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens ausgeschlossen und besitzen deutlich weniger Rechte als Personen anderer Gesellschaftsschichten. Beziehungen und Eheschließungen werden im Rahmen eines Kastens geschlossen. Ausnahmen gibt es nur wenige.
Trishna – wie weit würdest Du für Liebe gehen?
Der Film Trishna – wie weit würdest Du für Liebe gehen?, den Du jetzt auf maona.tv – der Streaming-Sender mit Sinn! sehen kannst, erzählt die dramatische Liebesgeschichte eines Paares, das aus zwei unterschiedlichen Kasten stammt. Die junge Trishna, die gerne tanzt und ausgelassen lacht, stammt aus sehr ärmlichen Verhältnissen und verdient selbst mit mehreren Nebenjobs gerade einmal genug Geld, um ein wenig Essen auf den Tisch der Familie zu bringen. Auf einer Feierlichkeit in ihrem Dorf lernt sie Jay, einen wohlhabenden britischen Geschäftsmann kennen. Beide spüren eine ganz besondere Bindung, bis sie sich verliebt in den Armen halten.

Trotz ihrer starken Gefühle zueinander müssen sie ihre Liebe geheim halten, da ihre Beziehung weder von der Gesellschaft noch von den Familien als standesgemäß angesehen oder gar akzeptiert werden würde. Um den Vorurteilen sowie dem Kastensystem zu entkommen, zieht das junge Pärchen nach Mumbai, wo sich besonders für Trishna eine vollkommen neue Welt voller Glitzer und mit schier unzähligen Möglichkeiten aufmacht.
Doch auch in der vibrierenden und aufstrebenden Metropole Mumbai, die sie ihr neues Zuhause nennen, können sie den alten Problemen nicht entfliehen. Getrieben von Geheimnissen, miesen Machenschaften und einer Gesellschaft, die sie als Paar niemals akzeptieren wird, werden sie beide auf einen dunklen Pfad getrieben. Aus Liebe wird kaltblütige Brutalität.
Das romantische Drama von Michael Winterbottom ist ein emotionales Meisterwerk voller Spannung und Leidenschaft. Mit seinem Film macht der britische Regisseur, der zu den wichtigsten Protagonisten des neuen britischen Films zählt, sowohl auf die vorherrschenden gesellschaftlichen Missstände Indiens, aber auch auf die atemberaubende Schönheit des Landes und der Menschen, die dort zuhause sind, aufmerksam.
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