Europa ist für viele ein Sehnsuchtsort, der Sicherheit, Wohlstand sowie Chancen auf ein besseres Leben bereithält. Besonders für Menschen aus krisengebeutelten Regionen des afrikanischen Kontinentes ist es das Ziel einer langen, aufwendigen und gefährlichen Reise. Die beiden Landmassen sind durch das Mittelmeer getrennt, das an der Straße von Gibraltar lediglich eine Distanz von rund 13 Kilometer misst. Eine relativ einfach zu überwindende Entfernung, wie man meinen könnte – auch weil kein anderes Gewässer dieser Welt derart lückenlos überwacht. Dennoch erreichen nur wenige Flüchtlinge ihr Ziel, zahllose Boote sinken und hinterlassen ein Leichenmeer. Der Film Minden Replying – Seenotrettung auf dem Mittelmeer, den Du jetzt auf maona.tv – der Streaming-Sender mit Sinn! sehen kannst, zeigt den kämpferischen Einsatz des Seenotrettungskreuzers samt Crew, die ein Zeichen gegen die Gleichgültigkeit setzen.
Filmtipp: Minden Replying
Seenotrettung auf dem Mittelmeer
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Migration – eine Ausnahme oder die Regel?
Gehen wir einen kleinen Schritt zurück in die Vergangenheit. Es ist das Jahr 2015, die Nachrichten werden von einem Thema dominiert – die Flüchtlingskrise geht um. Eine gemeinschaftliche Lösung auf politischer Ebene zur Verteilung der geflüchteten Menschen war offensichtlich nicht möglich, was zu einer allgemeinen Verärgerung in der Bevölkerung führte. Nicht alle EU-Bürger haben die Geflüchteten mit Freude und offenen Armen empfangen, viele andere dafür schon. Unzählige Privatpersonen engagierten sich und Hilfsorganisationen taten alles, was in ihrer Macht stand. In den Jahren 2015 und 2016 kamen rund zwei Millionen Menschen auf dem Landweg sowie über das Mittelmeer. Doch was kam dann?
In den darauffolgenden Jahren sanken die Zahlen der Asylbewerber drastisch. Dafür gab es einige Gründe, eine sinkende Zahl an Flüchtlingen war aber keiner davon. Europa wurde langsam aber sicher zu einer Festung und schottete sich immer weiter ab. Heute kann man sogar mit Recht behaupten, dass Europa in Afrika beginnt. Im Norden Marokkos liegt der Grenzübergang, umgeben von haushohen Zäunen, bewaffneten Grenzschutzsoldaten sowie einer nahtlosen Überwachung der Region. Das Mittelmeer wurde zum Zuständigkeitsbereich der Europäischen Agentur für Grenz- und Küstenwache Frontex, die mittlerweile aufgrund zahlreicher schwerer Menschenrechtsverletzungen zurecht in scharfer Kritik steht. Der Landweg wurde mit mehr als fragwürdigen politischen Deals mit der Türkei geschlossen. Dort harren mittlerweile etwa vier Millionen Flüchtlinge und Asylsuchende in menschenunwürdigen Unterkünften ohne jegliche Perspektive auf ein Weiterkommen aus.
Das sind die Lösungen der zivilisierten Werteunion, die einige der reichsten Länder dieser Welt beinhaltet. Traurig, aber wahr, wenn man bedenkt, dass Migration kein Ausnahmezustand, sondern die absolute Regel in der Geschichte der Menschheit ist – besonders für Europa. Allein im 20ten Jahrhundert kam es zu unzähligen Völkerwanderungen und Umsiedlungen im Kontext der Weltkriege sowie einer Massenmigration in alle Richtungen durch die Erschließung des Schengen-Raums. Doch heute erscheint Migration wie ein Unding.
Filmtipp: Minden Replying
Seenotrettung auf dem Mittelmeer
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Endstation Mittelmeer – der blaue Todesengel
Man kann von der Planung sowie Umsetzung der europäischen Flüchtlingspolitik halten, was man möchte. Das ist unsere hochgeschätzte Meinungsfreiheit, ein Grundrecht in der EU. Die Charta der Grundrechte der Europäischen Union sagt aber auch, dass jeder Mensch das Recht auf körperliche und geistige Unversehrtheit hat. Nun stellt sich die Frage, ob ein Anspruch auf dieses Grundrecht nur für EU-Bürger besteht oder für alle Menschen? In der Theorie gilt das Recht natürlich für alle, die Praxis sieht aber leider anders aus.
Das Mittelmeer wurde im Laufe der letzten Jahre zum bevorzugten Fluchtweg nach Europa, trotz zahlreicher Risikofaktoren. Zum einen, weil die Wege über den Balken sowie über Marokko nach Spanien beinahe aussichtslos sind. Zum anderen sind die Schlepperbanden, welche die Flüchtlingsboote bereitstellen und aufs offene Meer ziehen, beinahe an der gesamten Nordküste Afrikas zu finden. Es heißt, die Überfahrt wäre schnell und ungefährlich. Doch wieder driften Theorie und Praxis weit auseinander. Die Fahrt über das Mittelmeer in Richtung des europäischen Kontinents gilt als eine der tödlichsten Routen der Welt. Laut den Angaben von Menschenrechtsorganisationen sowie gemeinnützigen Seenotrettungsinitiativen sinken täglich Flüchtlingsboote. Demzufolge verlieren Tag für Tag Menschen auf der Flucht entweder ihre Liebsten oder ihr eigenes Leben.
Die Grenz- und Küstenüberwachung Frontex soll die illegale Einreise um jeden Preis verhindern. Flüchtlinge, die auf dem Meer aufgegriffen werden, haben laut geltendem Völkerrecht die Möglichkeit, einen Asylantrag zu stellen. Dass die Flüchtlingsanträge nicht auf hoher See gemacht werden können, liegt auf der Hand. Ebenso steht aber fest, dass die auf dem Mittelmeer aufgegriffenen Flüchtlinge nicht abgeschoben werden dürfen. So will es das Gesetz! Eine Lösung, die für alle Parteien zufriedenstellend ist, scheint nicht in Sicht. Migration und Flucht sind komplexe sowie emotionale Themen. Dennoch steht fest, dass jedes Menschenleben in Gefahr geschützt und gerettet werden muss. Dann kann alles Weitere geregelt werden.
Minden Replying – Seenotrettung auf dem Mittelmeer
Die Mittelmeerküste ist für die einen eine beliebte Destination, an der man sich entspannen und die Sonne genießen kann. Spanien, Frankreich und Italien laden ganz Europa dazu ein, hier Urlaub zu machen. Für andere ist es eine Todesfalle, denn die hohe See kann gnadenlos und grausam sein. Und weil die europäische Politik immer noch keine gemeinsame Lösung gefunden hat, die sowohl den Interessen einzelner Länder als auch den Menschenrechten gerecht wird, liegt der Schutz von Menschenleben in den Händen ziviler Initiativen.
Der Seenotrettungskreuzer Minden hat sich der zivilen Seenotrettung im zentralen Mittelmeer verschrieben. Ehrenamtliche Helfer aus verschiedenen Ländern begeben sich immer wieder in große Gefahr, um das letzte Gut zu schützen, das den Flüchtlingen noch geblieben ist – ihr Leben. Die Flüchtlingsboote treiben nicht selten tagelang ohne Motor oder Navigation umher. Nahrungsmittel sind knapp und mit jeder Sekunde, die vergeht, steigt das Risiko, zu kentern. Die Küstenwache europäischer Länder sowie das Eingreifen von Frontex sind nur eine scheinbare Rettung. Illegale Pushbacks von Flüchtlingsbooten zurück auf internationale Gewässer sorgten regelmäßig für Schlagzeilen. Ein Aufschrei der Gesellschaft blieb aber meist aus.
Auch das ist die Mission des Seenotrettungskreuzers Minden, die Crew setzt ein Zeichen gegen die Gleichgültigkeit. Der Film Minden Replying – Seenotrettung auf dem Mittelmeer, den Du jetzt auf maona.tv – der Streaming-Sender mit Sinn! sehen kannst, dokumentiert die Mission des Rettungsschiffs. Gezeigt werden die riskanten Einsätze und entblößt die unmenschlichen Zustände vor den Toren Europas. Es geht nicht um die oder uns, es geht in erster Linie um den Schutz von Menschenleben. Ganz egal, woher ein Mensch kommt und was der Grund für dessen Flucht ist, alle haben das Recht zu leben. Es besteht die Pflicht zu helfen, wenn ein Mensch in Lebensgefahr ist. Falls das nicht grundsätzlich klar ist, muss man sich fragen, welche Werte an den europäischen Außengrenzen geschützt werden.
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