Ein gigantischer Sonnensturm verfehlte im Juli 2012 nur knapp die Erde, wie Forscher erst Jahre später bekannt gaben. Warum ließ sich die NASA für die Bekanntgabe dieser Nachricht zwei fast zwei Jahre Zeit? Wäre es nicht die Aufgabe aller Regierungen gewesen, die Bevölkerung darauf hinzuweisen? Immerhin bestand die reale Gefahr, dass ein einziges astrophysikalisches Ereignis das digitale Zeitalter sowie die moderne Zivilisation beenden könnte? Bio-Physiker und Erfolgsautor Dieter Broers berichtet über den Mega Flare 2012. Es war ein sensationelles Sonnenereignis, über das viele Fakten geheimgehalten wurden.
Warum wurde der Mega Flare 2012 geheim gehalten?
Liebe Freu(n)de,
ein altes Sprichwort lautet „Die Sonne bringt es an den Tag“. Dieses Zitat scheint sich nun auf eine ganz besondere Weise zu bewahrheiten. Vor dem Hintergrund der nachgewiesenen Zusammenhänge zwischen den Aktivitäten der Sonne und unseren Stimmungs- und Bewusstseinslagen ist es umso bemerkenswerter, dass uns das größte Sonnenereignis seit dem Carrington-Ereignis im Jahr 1859 vorenthalten wurde. Erst fast zwei Jahre nach einem Mega Flare klärte uns die internationale Presse hierüber auf. Heute möchte ich über dieses sensationelle Sonnenereignis und einige Hintergründe hierzu berichten.
Am 2. Dezember 1995 begann eine neue Ära der Solarforschung: ESA und NASA postierten zusammen das Weltraumobservatorium SOHO (Solar and Heliospheric Observatory). Die Aufgaben des SOHO-Satelliten umfassen zahlreiche Experimente, die der Erforschung der Sonne dienen. Seither werden wir mit einer unüberschaubaren Menge an Messdaten versorgt, die ich dann vergleiche. Zudem suche ich nach Korrelationen zwischen Sonnenaktivitäten und gesundheitlichen Auffälligkeiten. Leider beschränken sich die veröffentlichten wissenschaftlichen Auswertungen jedoch nahezu ausschließlich auf die Fachbereiche der Astro- und Geophysik. Die Wirkungen bestimmter Parameter auf biologische Systeme (also auf Lebewesen) werden konsequent vernachlässigt.
Aber auch die nachweisbaren Einflüsse auf Psyche und Bewusstsein werden so gut wie nicht erwähnt. Dabei ist dieses – überwiegend empirische – Wissen schon lange verfügbar. Bereits seit den 20er-Jahren war einigen Wissenschaftlern bekannt, dass unser Zentralgestirn zahllose Lebens-, Evolutions-, ja sogar Bewusstseinsvorgänge auf der Erde beeinflusst. So verdanken wir A.L. Tschishewski (bzw. Chizhevsky), dem sowjetischen Begründers der Heliobiologie, die grundlegenden Erkenntnisse über die Korrelationen zwischen Sonnenaktivitäten und Stimmungs- und Bewusstseinslagen.
Der Neubeginn der Heliobiologie
Als ich im Dezember 1995 vom Solarforschungsprogramm der NASA/ESA erfuhr, interessierten mich in erster Hinsicht die Auswirkungen der Sonneneinflüsse auf biologische Systeme. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich mir bereits ein komplexes naturwissenschaftliches Verständnis erarbeitet. Bereits 15 Jahre zuvor hatte ich mit meinen Studien zu Wechselwirkungen von (nichtthermischen) elektromagnetischen Feldern und biologischen Systemen begonnen. Aus meinen Versuchsreihen mit unterschiedlichen Zelltypen wusste ich, dass sich die Wirkungen einiger dieser schwachen Felder als außergewöhnlich erwiesen.
Meine ersten Versuchsprobanden unter Einfluss dieser besonderen Felder zu studieren, stieß zunächst fast ausnahmslos auf große Skepsis. Trotzdem gelang es, diese Versuchsreihen unter standardisierten Bedingungen durchzuführen. Die erste orientierende Studie fand an der Universität Lübeck statt. Es gelang uns aufzuzeigen, dass EM-Felder die Alpha-Wellen der Hirn-Neuronen im Vergleich zu Kontrollpersonen – also ohne den Einwirkungen der EM-Felder – um etwa 200 % anstiegen ließen. Mehrfach wiederholt und immer weiter verfeinert konnten wir die Ergebnisse des Versuches wiederholt bestätigen. Diese Studien waren damals der Ausgangspunkt für ein mehrjähriges interdisziplinäres universitäres Forschungsprojekt, das von der DFG finanziert wurde. Das hierbei erarbeitete Wissen war mir für die Interpretationen der Sonnenaktivitäten und ihrer Wirkungen auf Lebewesen sowie dem Verständnis der elektrischen, magnetischen und elektromagnetischen Felder im Kontext der neuen Heliobiologie außerordentlich dienlich.
Systeme diskutieren, sind im Normalfall entweder thermische- oder ionisierende Effekte gemeint. Bedauerlicherweise werden damit genau diejenigen Felder ausgeschlossen, die in der Lage sind, neurochemische und elektrophysiologische Wirkungen zu erzeugen. Dabei sind es aber gerade die nicht-thermischen Felder, die die intra- und extrazellulären Steuerungen und Regulationsvorgänge beeinflussen. Hierauf werde ich meinem Beitrag „Die organische Sonne“ näher eingehen.
2012 – war da nicht etwas?
Für mich begann der ganze Hype um das Jahr 2012 etwa zehn Jahre zuvor. Es waren nicht die Prophezeiungen der Mayas, sondern die Aussagen der NASA, die mich aufhorchen ließen. In unterschiedlichster Form wurde warnend auf das Maximum des kommenden 24. Sonnenzyklus hingewiesen; dieser solle um bis zu 50 % heftiger ausfallen. Solche Aussagen sind deswegen so bedeutsam, weil uns bereits der 23. Solarzyklus einige außergewöhnlich starke koronale Massenauswürfe (Coronal Mass Ejection oder kurz CME genannt) bescherte. Doch zunächst kam es doch anders als vermutet; die sichtlich irritierten Spezialisten gaben zunächst Entwarnung.
Entgegen der Erwartung aller Beteiligten zeigten sich nämlich die beobachteten Sonnenaktivitäten als außergewöhnlich schwach.
Die Anzahl der Sonnenflecken und ihre Größe fielen seltsam gering aus. Historisch gesehen zählt der 24. Solarzyklus sogar zu den selten schwachen Perioden. Die einhellige Meinung, dass nur eine große Anzahl von Sonnenflecken ein sicherer Indikator für bevorstehende koronale Massenauswürfe seien, sollte sich als unbrauchbar erweisen. Bisher galt das Motto: Wenige und kleine Sonnenflecken führen zu wenigen und harmlosen Sonneneruptionen. Tatsächlich entstanden aber gerade in den Perioden mit einer sehr geringen Fleckenaktivität die größten Massenauswürfe. So war auch schon das berühmte Carrington-Ereignis im Jahre 1859 während einer sehr schwachen Sonnen-Periode aufgetreten.
Es ist davon auszugehen, dass eine gewisse Gruppe von Menschen wusste, dass ein vergleichbarer Mega Flare unmittelbar bevorstehen würde. Je näher wir dem Jahr 2012 kamen – also dem erwarteten Solarmaximum – umso öfter wurde von offizieller Seite eine Entwarnung gegeben. Im Nachhinein ist klar, warum die breite Öffentlichkeit nicht beunruhigt werden sollte. Wer jedoch damals schon etwas genauer recherchierte, konnte Gegenteiliges in Erfahrung bringen. Zunächst fiel mir auf, dass im deutschsprachigen Raum so gut wie keine sowie eine wenn überhaupt eher oberflächliche Aufklärung erfolgte.
Die Bedrohung aus dem Kosmos
Es war eine Nachricht aus England, die mich am 20. September 2010 überraschte. „THE INDEPENDENT“ berichtete kurz über eine „Aktuelle Berichterstattung aus London vom ersten weltweiten Electric Infrastructure Security Summit (EISS)“. In diesem Artikel ist zu lesen:
„Auf dem internationalen EISS-Kongress in London trafen sich hochrangige Regierungsvertreter und Wissenschaftler aus achtzehn Nationen, um neuste Forschungsergebnisse über EMPs und die Infrastrukturrisiken von starken Sonneneruptionen und Schutzoptionen zu diskutieren.“
Dieser internationale Kongress wurde von dem UK-Staatssekretär für Verteidigung, Rt. Hon. Dr. Liam Fox MP eröffnet. Der Verteidigungsminister erklärte, dass massive Sonneneruptionen oder ein EMP tiefgreifende Auswirkungen auf die Infrastruktur haben und diese weitgehend lahmlegen könnten. Ein solarer Mega Flare der Sonne entspricht den physikalischen Eigenschaften eines EMP. Liam Fox’s Aussagen beruhten auf Warnungen von Wissenschaftlern, die eine extreme Sonneneruption erwarteten. Einer von ihnen ist der britische Solarforscher Prof. Mike Hapgood vom Weltraumlabor (RAL) des britischen Wissenschaftsrates „Science and Technology Facilities Council“ (STFC).
Hapgood betonte bereits in einer seiner vorherigen Veröffentlichungen, dass sich die Menschheit auf einen gewaltigen Sonnensturm vorbereiten müsse, wie er nur alle 1.000 Jahre vorkommen. Er wies besonders darauf hin, dass es in der Vergangenheit größere Sonneneruptionen gab. Außerdem warnte er, dass die einhergehenden erdgerichteten Sonnenstürme zu erheblichen Störungen und Ausfällen irdischer Kommunikations- und Energienetzwerke geführt haben.
Das Carrington-Ereignis 1859
Zuletzt sorgte im März 1989 ein heftiger Sonnensturm für einen landesweiten Stromausfall in Kanada. Dazu kamen mehreren Milliarden Dollar für die einhergegangenen Folgeschäden. Dabei war dieser Sonnensturm im Vergleich zu Ereignissen den Jahren 1859 und 1921 noch vergleichsweise mild. Da unsere Zivilisation Mitte des 19. Jahrhunderts jedoch noch kaum technologisiert war, führte das Carrington-Ereignis (siehe das Schaubild der NASA) 1859 lediglich zum Durchbrennen irdischer Telegrafenleitungen.
Das Carrington-Ereignis im Jahr 1859 verursachte den bisher größten wissenschaftlich beobachteten magnetischen Sturm, der die Erde traf. Vom 28. August bis 4. September 1859 ereigneten sich mehrere starke Sonneneruptionen, die unter anderem vom Astronomen Richard Christopher Carrington beobachtet wurden. Die ausgestoßene Materie der koronalen Massenauswürfe hatte eine Geschwindigkeit von über 2.000 km/s.
Diese erreichte ca. 17,5 Stunden später die Erde. In der Nacht vom 1. zum 2. September wurde der bisher mächtigste geomagnetische Sturm registriert. Er führte zu Polarlichtern, die selbst in Rom, Havanna und Hawaii beobachtet werden konnten. In den höheren Breiten Nordeuropas und Nordamerikas schossen Starkströme durch Telegrafenleitungen, diese schlugen Funken. Papier fing Feuer und das gerade erst weltweit installierte Netz für die ersten Telefone wurde massiv beeinträchtigt.
Das “zweite” Carrington-Ereignis im Jahr 2014
Eiskernuntersuchungen zeigen, dass ein Ereignis dieser Stärke im statistischen Mittel alle 500 Jahre auftritt. Nach Analysen von Beobachtungsdaten der STEREO-Sonden gaben Forscher der NASA 2014 bekannt, dass die Erde zwei Jahre zuvor, am vierten Juli 2012, einem solaren Supersturm knapp entgangen war. Das Ereignis wäre mindestens so stark wie das Carrington-Event von 1859 gewesen. Das Carrington-Ereignis wird auch als „Sonnensturm von 1859“ bezeichnet. Dieser nicht-wissenschaftliche Begriff wurde durch die Medien geprägt.
Die wissenschaftlichen Herleitungen für die bedrohlich erscheinenden Aussagen veröffentlichte Mike Hapgood am 19. April 2012 im renommierten Fachmagazin „NATURE“. Sein Resümee war:
„… wir sollten uns jedoch auf einen noch schwereren Sonnensturm vorbereiten – einen Sturm, wie er nur einmal in tausend Jahren vorkommt.“
Mike Hapgood
Bereits drei Monate nach dieser Veröffentlichung sollte sich seine Voraussage bewahrheiten. Allerdings würde die breite Öffentlichkeit erst zwei Jahren später über diesen „Jahrtausendsturm“ informiert werden. Nachdem sich der Hohn über den ausgebliebenen Mega Flare im Jahre 2012 – der bekanntlich mit dem „Weltuntergang“ in Verbindung gebracht wurde, gelegt hatte, informierte uns die NASA über das konkrete Gegenteil, wenn wir von dem „Weltuntergang“ einmal absehen.
„Ein gigantischer Sonnensturm verfehlte die Erde im Juli 2012 nur knapp, wie Forscher erst jetzt bekannt gaben.“
NASA SCIENCE: „Carrington-class CME Narrowly Missed Earth“
Fast zwei Jahre später erreichten mich innerhalb einer Woche etliche Veröffentlichungen über diesen „gigantischer Sonnensturm der Carrington-Kategorie“ , der uns nur knapp verfehlte. Zunächst erreichte mich die Nachricht eines Berichtes von Astronews. Dieser am 19. März 2014 erschienene Bericht trägt die Überschrift: „Super-Sonnensturm verfehlte Erde im Jahr 2012“. In diesem Bericht wird der Leser über das fast zwei Jahre zurückliegenden Ereignis aufgeklärt:
„Die Erde ist im Juli 2012 einem Treffer durch eine gewaltige Eruption von der Sonne entgangen.“
Astronews.com
Am selben Tag (19. März 2014) berichtete auch die amerikanische Nachrichtenagentur „Reuters“ über das Ereignis:
„Wissenschaftler sagen, zerstörerischer Sonnensturm verfehlte nur knapp die Erde im Jahr 2012“.
Reuters
Mega Flare 2012 – ein gigantischer Sommensturm
Zur Veranschaulichung ist in diesem Artikel eine Bildaufnahme der NASA enthalten. Darauf sind die genaue Uhrzeit und die Intensität (class) zu erkennen.
Zwei weitere Tage darauf ( am 21. März 2014) brachten es dann die DWN (Deutsche Wirtschaftsnachrichten) mit der Schlagzeile: „Mayas lagen richtig: Sonnen-Sturm verfehlte 2012 nur knapp die Erde“ und „Ein gigantischer Sonnensturm verfehlte die Erde im Juli 2012 nur knapp, wie Forscher erst jetzt bekannt gaben.“
Mich beeindruckte zunächst einmal die eher harmlos erscheinende Randbemerkung „wie Forscher erst jetzt bekannt gaben.“. Möglicherweise liegt ja die Erklärung hierfür in den Aussagen der folgenden Zeilen begründet: „Die Stärke des Sonnensturms von 2012 sei dabei ähnlich hoch gewesen wie im Jahr 1859 (Carrington-Ereignis), als die Erde vom bisher größten Sonnensturm getroffen wurde.“. Und weiter: „Wenn er die Erde getroffen hätte, wäre es vermutlich wie bei dem großen Sturm von 1859 gewesen. Aber die heutigen Auswirkungen mit all unserer modernen Technologie wären verheerend gewesen“, sagte die Physikerin Janet Luhmann von der Berkeley Universität in Kalifornien zu Reuters.
Nachträgliche Hinweise von der NASA
Weitere Recherchen führten mich zu einer Videoaufzeichnung von SCIENCE@NASA, der am 28.04.2014 für das Internet freigeschaltet wurde.
In diesem Bericht ist ab der Minute 00:41 zu erfahren, dass der im Juli 2012 gemessene koronale Massenauswurf mit einer Geschwindigkeit von 3.000 km/s unterwegs war. Das entspricht einer Rekordgeschwindigkeit von 10,8 Mio. km/h. Damit war dieser Auswurf fast ein Drittel schneller als der CME des Carrington-Ereignisses. Mit dieser Aussage bestätigte die NASA, dass der koronale Massenauswurf vom Juli 2012 noch wesentlich stärker ausfiel als der Mega Flare von 1859! In schriftlicher Form legte NASA SCIENCE hierzu am 2. Mai 2014 einen erweiterten Bericht nach: „Carrington-class CME Narrowly Missed Earth“
Der SPIEGEL berichtet in Deutschland – nur leider viel zu spät
Drei Monate später – fast exakt zwei Jahre nach dem Ereignis – nahm auch der SPIEGEL dieses Thema auf. Am 24. Juli 2014 war im Onlinemagazin zu lesen:
„Die Analyse von Satellitendaten belegt: Ein heftiger Sonnensturm hat die Erde im Juli 2012 knapp verfehlt. Er hätte wohl Schäden von mehr als einer Billion Euro (andere Quellen sprechen von 2,3 Trillionen US $) verursacht – und könnte sich schon bald wiederholen.“ Und: „Mitte Juli 2012 ist die Erde nur knapp dem Einschlag eines extremen Sonnensturms entkommen, berichtet die NASA. „Hätte er getroffen, würden wir noch immer die Schäden beseitigen”, sagt Daniel Baker von der Universität Colorado laut einer Mitteilung der US-Weltraumbehörde. Stromausfälle auf der ganzen Welt hätten „alles lahmgelegt, das an eine Steckdose angeschlossen ist“.
Warum der Mega Flare 2012 verheimlicht wurde
Angesichts der Veröffentlichung auf einer so breiten Front stellte sich nur noch eine Frage. Warum ließ sich die NASA für die Bekanntgabe dieser Nachricht zwei fast zwei Jahre Zeit? Wäre es nicht die Aufgabe aller Regierungen gewesen, die Bevölkerung darauf aufmerksam zu machen? Es bestand eine relativ hohe Wahrscheinlichkeit, dass ein einziges Ereignis in unserem Sonnensystem das digitale Zeitalter samt der menschlichen Zivilisation ein Ende bereitet hätte.
Was kaum die Ohren der deutschen Öffentlichkeit erreicht hatte, war ein mehr als fragwürdiges Ereignis auf der Erde. Bereits am 20.09.2010 fand eine große Konferenz im Britischen Parlament („First Annual World Summit on Infrastructure Security“) statt. Hier diskutierten die Regierungsvertreter von 18 Nationen zusammen mit Experten die drohende Gefahr. Sie kamen zu dem Schluss, dass es wahrscheinlich viel zu spät war, den Versuch zu unternehmen, die Bevölkerung vor den Auswirkungen eines solchen Ereignisses zu schützen. Irgendeine Instanz muss dann entschieden haben, dass es angesichts dieser Tatsache auch keinen Sinn machte, die Bevölkerung zu warnen. Die Zivilbevölkerung war den erwarteten Effekten der Sonnen- und erdmagnetischen Aktivität auf die elektrische Infrastruktur ohne Hilfe oder Warnung von verantwortlichen Stellen schutzlos ausgesetzt.
Wo liegt die Gefahr bei Sonnenstürmen?
In Deutschland wurde das Thema von den Medien totgeschwiegen, im Ausland lief es anders. Für ihren Beitrag am 21.09.2010 in der meistgesehenen Nachrichtensendung Englands, Newsnight (BBC Television), hatte Susan Watts unter anderem den britischen Verteidigungsminister Liam Fox interviewt. Fox wies auf Warnungen der Wissenschaftler hin, dass die für das Funktionieren der Zivilisation wesentliche Infrastruktur durch eine Jahrhundert-Sonneneruption gelähmt werden könnte. Im gleichen Beitrag äußerte sich Avi Schnurr, der Organisator der Konferenz, dementsprechend frustriert: „Es ist so, als ob jemand gesagt hätte: „Warum geht Ihr nicht hin und gestaltet eure gesamte Gesellschaft so, dass sich ein einziges Versagen auf alles und jedes entwickelte Land auswirken kann“ und wir sagten: „Was für eine tolle Idee, lasst uns das so machen, aber lasst uns erst später darüber nachdenken, wie wir sicherstellen können, dass dieses System auch sicher ist.“
Der BBC-Bericht über die „First Annual World Summit on Infrastructure Security“ aus dem Jahr 2010 enthielt auch Ausschnitte der Präsentation des Direktors des Office of Electric Reliability der U.S. Federal Energy Regulatory Commission (FERC), Joseph McClelland: „Eine sonnenaktivitätsinduzierte Störung, eine elektromagnetische Impulswirkung auf unsere Netze ist unvermeidlich. Es ist nur eine Frage der Zeit, und wie ich es sehe und wie die Studien und die Nachforschungen, die wir durchgeführt haben, ist die Zivilisation auf diesen Fall völlig unvorbereitet.“
Keine Warnungen vor dem Mega Flare 2012
Spätestens seit der Ausstrahlung des BBC-Berichts über die erste EISS-Konferenz dürfte jedem auch nur halbwegs interessierten Zuschauer sonnenklar geworden sein, dass alle Verantwortlichen kläglich versagt haben, aus dem Carrington-Event angemessene Konsequenzen zu ziehen. Das Eingeständnis von Joseph McClelland aus den Reihen der amerikanischen Staatsadministration spricht Bände. Würden wir wirklich in einer demokratischen Gesellschaft leben, wäre – energiesicherheitspolitisch betrachtet – spätestens im Juli 2012 der Zeitpunkt gekommen, an dem die Regierung einer jeden von Digitaltechnologie anhängigen Industrienation – und das sind zwischen praktisch alle entwickelten Länder – anstandshalber hätte zurücktreten müssen.
Was sich tatsächlich ereignete, war aber genau das Gegenteil. Am 27.06.2012 – also genau eine Woche vor dem Mega Flare vom 4. Juli 2012 – kontaktierten wir Avi Schnurr, der die EISS-Konferenzen seit 2010 organisiert und baten ihn um Erlaubnis, einen Ausschnitt aus dem BBC-Bericht in meinem Film “Solar (R)Evolution” zu verwenden. Es sollte bis zum 25. Juli dauern, bis Avi Schnurr uns mitteilte, dass Joseph McClelland ihn darüber verständigt habe, dass er seine Genehmigung unserer Anfrage nicht erteilen möchte:
„Mr. McClelland got in touch to tell me he wished to decline extending his authorization for use of his video material in your project.“
Wer oder was könnte engagierte Politiker dazu veranlassen, die Verbreitung von solchen Informationen zu verhindern? Und warum könnte es einen guten Grund geben, dafür zu sorgen, dass die Öffentlichkeit von dem Mega Flare erst zwei Jahre danach informiert wird?
Liebe Freunde,
Bei allen Berichterstattungen über den Mega Flare 2012 wurden ausschließlich die Folgen für die Infrastruktur genannt. Aber niemand erwähnte die direkten biologischen Wirkungen eines solchen Ereignisses auf den Menschen. In diesem Bericht über den lange verschwiegenen Mega Flare habe ich mich auf eine eher journalistische Darstellung beschränkt. Denn die „Story“ dieser Nachrichtenunterdrückung liest sich wie ein Thriller. Aber bitte vergesst nicht, dass uns zwar die zerstörerische Kraft des Mega Flares erspart geblieben ist. Allerdings haben uns alle anderen Einflussgrößen dieser Sonneneruption sehr wohl erreicht! Um diesen außerordentlich wichtigen Aspekt besser verstehen zu können, gibt es jetzt eine kurze Erklärung zu dem Thema:
Eine Sonneneruption ist ein Gebilde erhöhter Strahlung innerhalb der Chromosphäre der Sonne. Sie wird von der Energie des Magnetfelds des Sterns gespeist. Als Flare oder eine chromosphärische Eruption bezeichnet man einfache Plasma–Magnetfeldbögen. Kommt es zu einer Reorganisation der Bögen, die zu einer Ablösung von Plasmaschläuchen führt, ist ein erhöhter Masseausstoß zu beobachten. Ein koronaler Massenauswurf ist eine Sonneneruption, bei der Plasma ausgestoßen wird. Die Austrittsquellen sind meist Sonnenflecken, deren Eruptionen u. a. als Flare bezeichnet werden. Das ausgestoßene Plasma besteht hauptsächlich aus Elektronen und Protonen. Zudem sind kleine Anteile aus Kernen schwererer Elemente wie Helium, Sauerstoff und Eisen festzustellen.
Elektromagnetische Strahlung kann gefährlich werden
Bei der Bewertung der Wirkungen von Solar-Flares treten bedauerlicherweise die reinen elektromagnetischen Wellen (Strahlen) und Gravitationswellen in den Hintergrund. Aber gerade diese Parameter üben jedoch einen ganz erheblichen Einfluss auf die Lebewesen aus. Bei jeder Sonneneruption entsteht zusätzlich noch ein breites Spektrum an elektromagnetischen Wellen, Gravitationswellen und vermehrte Neutrinoaktivitäten. Die elektromagnetische Strahlung der Sonne hat ihr Maximum bei 500 nm Wellenlänge (ein Licht im blau-grünen Spektrum). Sie reicht jedoch von harter Röntgenstrahlung mit weniger als 0,1 nm bis zu langen Radiowellen. Kurz gesagt, die Stärke der Sonneneruption bestimmt auch die Intensität des Auswurfs. Je stärker die Eruption auf der Sonne, desto mehr elektromagnetische Wellen, Gravitationswellen und Neutrinos werden ausgestoßen.
Die Ausbreitungscharakteristik eines Solar-Flares ist einem Geschoss sehr ähnlich. Elektronen und Protonen, die Ladungsträger, schießen in einem relativ gradlinigen Verlauf ins Weltall. Einen ganz anderen Ausbreitungscharakter zeigen die elektromagnetischen Wellen. Sie breiten sich kugelförmig von ihrem Entstehungsort aus. Bei einer Sonnenexplosion werden die (elektromagnetischen) Wellen mit Lichtgeschwindigkeit in den Weltenraum transportiert. Der wesentliche Aspekt dieses Artikels ist, dass die Erde samt all ihren Bewohnern im Juli 2012 von unfassbar intensiven elektromagnetischen Wellen beeinflusst wurde. Wenn uns auch der Mega Flare verfehlt hat, die Sonnenstrahlen haben uns sehr wohl erreicht. Naturgemäß hat dieser ganz bestimmte und hochenergetische Frequenz-Cocktail seine ganz eigene Wirkungen auf alle biologischen Systeme.
Die Sonne schenkt uns Leben
Abschließend möchte ich euch das Interview mit Prof. Michael Persinger ans Herz legen, welches hier zu finden ist. Dabei geht kanadisch-amerikanische Forscher auf seine Vermutung ein, dass die Sonne der Initiator jeglicher Punktmutation für alles Leben auf der Erde ist. Am Ende bleibt aber eine Frage offen. War die Energie des Mega Flares im Jahr 2012 für eine globale „Punktmutation“ ausreichend?
Allein zu diesem Thema ließen sich endlos viele Artikel schreiben, die überaus wichtige Informationen für die zivile Bevölkerung enthalten. Wissen, das über Leben und Tod entscheiden könnte und aufgrund dessen der Öffentlichkeit bereitstehen muss. Es gibt kaum Schutz vor solch einem gewaltigen Sonnensturm, aber man kann sich darauf vorbereiten und in Sicherheit bringen.
Me Agape,
Dieter Broers
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