Als Kind hat Erfolgsautor und Coach Bruno Würtenberger sich die Frage nach der Gerechtigkeit in unserer Welt ununterbrochen gestellt. Er konnte und wollte einfach nicht verstehen, warum es so ist, dass viele Menschen leiden und andere nicht. Warum müssen Menschen hungern? Warum gibt es Kriege? Warum werden anständige Menschen und sogar kleine Kinder krank? Diese Fragen trieben ihn um, bis er für sich eine Antwort fand.
Weise, humorvoll, leicht verständlich, alltagstauglich und herrlich provokativ.
Gerechtigkeit – eine Frage der Sichtweise?
Gerechtigkeit und Ungerechtigkeit sind nur die zwei Seiten einer Frage,
die sich mir schon seit langem nicht mehr stellt.
Als Kind habe ich mir immer die Frage nach der Gerechtigkeit in unserer Welt ununterbrochen gestellt. Ich konnte und wollte einfach nicht verstehen, warum es so ist, dass viele Menschen leiden und andere nicht und vor allem, dass immer die ‚Guten’ leiden und es den ‚schlechten Menschen immer gut zu gehen scheint. Warum müssen Menschen hungern? Warum gibt es Kriege? Warum werden anständige Menschen und sogar kleine Kinder krank?
Für mich war Kranksein und Leiden immer eine Strafe. Ich konnte damals noch nicht erkennen, dass solche Dinge auch eine Hilfe sein können. Gut, heute weiß ich das. Meine persönliche Erfahrung mit Leid hat mir immer sehr viel gebracht und im Nachhinein war mir der Zusammenhang zwischen meinem Leid und meinem Verhalten, Denken, Fühlen und Tun immer deutlich. Langsam aber sicher erkannte ich, dass Leid immer eine Reaktion auf mein Bewusstsein gewesen ist. Klar, es sind Punkte, da will man nicht gerne hinschauen. Das dabei aufkommende Gefühl von Schuld macht es aber auch nicht unbedingt leicht. Die Verwechslung der Begriffe Schuld und Verantwortung war mir lange Zeit nicht bewusst. Und wer will sich schon schuldig fühlen? Und dennoch: Wer fühlt sich denn schon absolut unschuldig?
Verantwortung und Schuld
Würden wir alle wissen, dass Schuldgefühle nur dann entstehen, wenn man die eigene Verantwortlichkeit für das, was geschieht, ablehnt und man sich anstatt verantwortlich einfach nur schuldig fühlt, dann wäre auch die Sache mit Gerechtigkeit und Ungerechtigkeit relativ leicht zu klären. Aber wie gesagt: Zuerst mal habe ich Jahrelang damit gehadert. Irgendwann schien mir die ganze Welt ungerecht zu sein. Und was könnte wohl aus dem gesamten Leben hervorstechen wenn man glaubt, dass es ungerecht ist? Genau. Überall beobachtete ich scheinbare Ungerechtigkeiten. Man sieht die Welt eben doch nie so, wie sie ist sondern so, wie sie uns entspricht. Was wir glauben, das sehen und erleben wir auch.
Doch auch da spielte mir mein Verstand lange Zeit etwas vor. Immer wieder behauptete dieser, dass ich dies oder jenes ja gar nicht glaube. Und es blieb mir ein Rätsel, weshalb ich es dann doch so erfahre. Bis mir klar wurde, dass man selbst nicht immer weiß, was man wirklich glaubt! Einfach etwas nicht glauben zu wollen bedeutet leider in keinster Weise, dass man es – unbewusst vielleicht – nicht doch glaubt. Befürchtungen weisen zum Beispiel darauf hin, dass man etwas glaubt, was man eigentlich nicht zu glauben glaubt. Im Laufe Jahrzehntelanger Bewusstseinsforschung mit Tausenden Menschen hat sich deutlich gezeigt, dass jeder, der etwas erfährt, was er lieber nicht erfahren will, im Untergrund eben genau die entsprechenden Überzeugungen und Glaubensmuster vorfindet.
Beispiel:
Wenn man krank ist, dann denkt man folgendes: Ich bin krank. Es stimmt ja auch. Aber was uns bewusst werden muss, um den Kurs ändern zu können ist folgende Erkenntnis: Diese Überzeugung befand sich schon lange davor und scheinbar unbemerkt in unserem Unterbewusstsein. Jedem scheint eindeutig klar zu sein, dass man als Mensch einfach mal krank werden kann. Daran hegt kaum einer einen Zweifel. Von da bis zur Krankheit ist es dann nur noch eine Frage der Zeit.
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Da meinem Erachten nach die gesamte Schöpfung auf gewissen Prinzipien aufgebaut ist, nämlich: ALLES ist eine Reflektion, eine Spiegelung unseres Bewusstseins. Das Universum gibt uns immer genau das, was unserem wirklichen Bewusstsein entspricht. Anderweitig muss nichts einen Sinn ergeben. Wie man (bewusstseinsmäßig) in die Welt hinein ruft, so schallt es zurück. So zumindest lautet meine Überzeugung und dem entsprechend erfahre ich es auch so. Ob das die absolute Wahrheit ist oder nicht, das weiß ich nicht.
Mir geschieht nach meinem Glauben
Aber ich weiß, dass es so sein wird, wenn ich es zweifelsfrei so glaube. Ja, auch mir geschieht nach meinem Glauben. Das ist nicht unbedingt das, was man gerne hört, aber es scheint so zu sein.
Ungerechtigkeit wäre demzufolge nur eins: Etwas zu erleben, was nicht im eigenen Bewusstsein vorhanden ist. Man kann sich jetzt ein Leben lang dagegen wehren und dabei beobachten, dass mir das Leben immer Recht gibt oder… man kann sein Bewusstsein so gestalten, dass es einem auch das Gegenteil beweisen würde. Das eine ist Opfer- und das andere ist Schöpferbewusstsein. Dem entsprechen erfährt einer die pure Ungerechtigkeit und ein anderer die absolute Gerechtigkeit. Das bedeutet jedoch nicht, dass derjenige welcher sich im Schöpferbewusstsein befindet kein Leid erfährt, aber er empfindet es nicht als Strafe oder Ungerechtigkeit sondern als logische Folgerung dessen, was seine Bewusstseinsinhalte angeht. Dies wiederum führt dazu, dass er nicht leidet. Auch dann nicht, wenn er krank ist. Er fühlt den Schmerz aber daraus wird kein Leid, keine Qual entstehen. Warum nicht? Weil er erstens die Möglichkeit sieht, daraus zu lernen und er weiß, dass er es auch wieder verändern kann. Aussichtslosigkeit ist etwas, was ein bewusster Mensch nicht kennt und wenn, dann kann er auch dies so nehmen ohne mit seinem ‚Schicksal’ zu hadern.
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Dieser Unterschied ist fundamental um aus Situationen wieder heraus zu kommen in welche man mehr oder weniger unbewusst, hineingeschlittert ist.
Und wenn viele nicht verstehen, wie das denn bei einem Neugeborenen oder bei jemandem ist, der in ein Kriegsgebiet hineingeboren ist, dann nur deswegen, weil sie dem Neugeborenen jegliche Bewusstseinsinhalte absprechen. Dies setzt voraus, dass man davon überzeugt sein muss, dass es keine Vorleben gibt. Dem widerspreche ich. Wenn ich nicht glauben würde, dass wir alle schon viele Leben hinter uns haben, dann wäre die Welt auch in meinen Augen mehr als bloß ungerecht. Nun kann es durchaus sein, dass ich falsch liege und all jene Recht haben die behaupten, dass es weder vor noch nach dem Tode Leben gibt. Der Sinn erschließt sich jedoch nur dann, wenn man weiß oder glaubt, dass unser jetziges Leben nur eines von vielen ist und wir alles andere als leere Blätter sind, wenn wir geboren werden. Wenn jemand an diesem Punkt unsicher ist oder überzeugt davon, dass es davor und danach nur Nichts gibt, dann erlaubt mir bitte auf folgendes hinzuweisen:
Es gibt keine beidseitig akzeptierbaren Beweise weder dafür noch dagegen! Es ist und bleibt – zumindest momentan – eine Frage des Glaubens. Aber hier würde ich mich fragen, welcher Glaube hilfreicher ist. Wer sich diese Frage überlegt wird rasch zum Schluss kommen, dass meine Meinung (und damit bin ich durchaus nicht alleine) die hilfreichere und angenehmere ist. Der einzige scheinbare Vorteil sich selbst als Opfer der Umstände zu betrachten ist der, dass man für die unangenehmen Dinge im Leben keine Verantwortung trägt. Das Gute ja, das Schlechte nein. So ein Schwarz-Weiß-Denken hat meine frühe Kindheit geprägt. Ich fühlte mich nie gut genug, nie stark genug um die Herausforderungen des Lebens erfolgreich meistern zu können. Das kennt bestimmt jeder hier. Dann verfängt man sich in Gedanken wie: Wenn dies oder jenes anders gelaufen wäre, dann wäre alles ganz anders gekommen. Aber das ist ein Irrtum, ein riesengrosser Irrtum sogar! Es kommt immer gleich. Es kommt immer so, wie es meinem Bewusstsein entspricht. Manchmal freut uns das und manchmal macht es uns fast wahnsinnig.
Mit anderen Worten: Das Resultat eines Lebens im Opferbewusstsein ist: Wahnsinn. Leid. Verzweiflung. Unglücklichsein. Burnout. Depression. Unglückliche Beziehungen. Immer schlechtere Jobs. Immer weniger Geld. Immer schlechtere Gesundheit. Immer weniger Lebensfreude.
Grundsätzlich ist das Leben zu 100 Prozent gerecht!
Nur weil wir Menschen das Leben nicht so sehen wollen wie es ist, ist es noch lange nicht ungerecht. Nur weil wir die Funktionsweise des Universums nicht verstehen oder es so nicht akzeptieren wollen bedeutet es noch lange nicht, dass es auch so ist. Das Leben war, ist und wird immer gerecht sein. Es kann nicht anders! Es muss ja für alle Wesen gleichermassen sprich; gerecht sein, sonst wäre es ja ungerecht.
Wer sich mit der Gerechtigkeitsfrage zusammensetzt, muss sich auch die Frage nach ‚Gott’ stellen. Das ist eine Grundsatzfrage und sie lautet wie folgt: Ist ‚Gott’ ein gerechter- oder ein ungerechter ‚Gott’? Wer oder was ‚Gott’ auch immer ist, für mich war es als Kind immer ganz klar, es ist ein: Lieber ‚Gott’. Ein ‚lieber Gott’ ist logischerweise gerecht. Und da die ganze Schöpfung aus ein und derselben Quelle entspringt, muss alles gerecht sein. Hier stellt sich nur die Frage, ob ich diese Art der Gerechtigkeit verstehe oder nicht. Dazu benötigt es allerdings ein gewisses Fundament welches der eigenen Forschung entspringt. Wer aber schon alles weiß oder an seinen Überzeugungen festhält, der forscht nicht. Das einzige was dann geschieht sind Wiederholungen all dessen, was er schon kennt. Da hilft leider gar nichts. Selbst wenn jemand der Geldprobleme hat im Lotto Millionen gewinnt wird er schneller wieder arm sein als er sich umschauen kann. Warum? Weil sich das Leben immer wieder auf genau das Niveau einpendelt, welches dem Gesamtbewusstsein am besten gerecht wird. Also: Nur die Umstände zu verändern und das alte Bewusstsein zu behalten bringt im besten Falle eine kurzzeitige Erleichterung. Nachhaltige und langfristige Veränderungen müssen jedoch im Innern stattfinden. So lange dies nicht geschieht, geschieht gar nichts Wesentliches.
Weise, humorvoll, leicht verständlich, alltagstauglich und herrlich provokativ.
Ich kenne viele, sehr viele Menschen, die vieles im Außen verändern, immer und immer wieder und die sich ihre Themen ebenfalls immer und immer wieder anschauen und trotzdem verändert sich nichts Wesentliches und alles bleibt mehr oder weniger wie gehabt. Das ist grausam. Sie bemühen sich wirklich, aber sie übersehen stets das Wesentliche. Die Veränderung ihres Bewusstseins und zwar auf der unbewussten Ebene. Natürlich ist das nicht ganz so leicht wie es klingt oder wie es für jemanden wie mich – nach Jahrzehntelanger Bewusstseinsarbeit – ist, aber es ist möglich und man kann es lernen. Seine Themen bloß zu analysieren bringt gar nichts. Darüber zu reden, noch weniger. Aber genau das ist es, was die meisten machen. Sie reden und reden und reden und zerreden, alles. Man kann alles erklären. Aber die wesentlichen Dinge muss man erfassen um sie zu verstehen. Die tatsächliche Gerechtigkeit des Universums muss zuerst auf einer tieferen Ebene als der des Verstandes im Gesamten erfasst werden. Danach ist es auch dem Verstand ein Leichtes, zu verstehen. Wenn man die Funktionsweise des Universums – zumindest unseres physikalischen Lebens – erst mal erfasst hat, dann ist alles ganz logisch und so absolut gerecht, dass es nicht zu überbieten ist. Und das würde bedeuten, dass es sehr wohl in unseren eigenen Händen liegt, was wir aus unserem Leben machen und wie wir es erleben. Wir könnten bestimmen, wie unsere Zukunft sein wird. Aber um das zu können gilt es zuerst anzuerkennen wie wir sind, was wir glauben, was wir wirklich glauben und was wir am liebsten glauben würden. Wir müssen lernen zu unterscheiden und genau dabei hilft uns das, was wir unser Leben nennen. Alles was wir erleben, sehen, hören und spüren ist ein Spiegel, ein unbestechlicher Spiegel unseres Bewusstseins. Ob wir das gut finden wollen oder nicht spielt dabei keine Rolle. Es ist, wie es Ist und wir sind, was wir Sind. Versteht Ihr das? Es ist alles Eins zu Eins. Leben ist Eins zu Eins. Integrität ist entweder echt oder nicht. Wir können also anhand unseres eigenen Lebens eindeutig feststellen, wo wir bewusstseinsmäßig gerade stehen. Wenn wir in der Lage dazu sind, diesen Umstand anzuerkennen, dann ist der nächste mögliche Schritt der, dass man sich überlegen kann, ob und in welcher Weise wir unser Leben verändern wollen oder nicht.
Wer aber die Gerechtigkeit des Universums nicht erkennt oder nicht anerkennen will oder es auch nicht versteht, dem wird es immer ungerecht erscheinen was den Menschen insgesamt so alles widerfährt. Wenn ich die Welt betrachte und sie mit dem Zustand des Menschheitsbewusstseins vergleiche, dann sieht es sogar relativ gut aus. Das Universum scheint grundsätzlich ein ziemlich sanfter Spiegel zu sein. Aber wenn wir es übertreiben, dann kann er sich auch in eine Lupe verwandeln. Irgendwann, wenn das Limit erreicht ist, werden die Umstände und Begebenheiten in unserem Leben so was von überdeutlich, dass sie nicht mehr zu ignorieren sind. Diese Lupe ist dann in Aktion, wenn das Leben uns unterstützen will. Und das will es ganz bestimmt wenn es sieht, dass wir uns auf einem unheilvollen Weg befinden. Dann tauchen Dinge wie Krankheit, Krieg, Mangel und Not – in welcher Hinsicht auch immer auf. Das sind keine ‚Strafen’ sondern; Heilmittel!
Sobald wir verstehen, werden wir handeln. Wenn wir entsprechen handeln, dann ist alles möglich. Wenn nicht, dann auch, allerdings auf die andere Seite. Es kann uns also keinesfalls schaden zu glauben, dass die Welt gerecht ist. Ich sage ja nicht, dass sie immer schön ist, aber sie ist gerecht. Selbst wenn sie es nicht wäre so würde sie es werden, wenn wir daran glauben. Wenn wir davon überzeugt sind, dann wird sich das Universum danach richten. Insofern können wir das Universum also steuern. Ja, so machtvolle Wesen sind wir! Selbst wenn Du das bezweifelst, selbst dann wird das Universum Dir Recht geben. Es ist uns sehr zugetan. Man könnte durchaus sagen: Das Universum liebt uns so sehr, dass es uns jeden Wunsch erfüllt. Es wird also langsam Zeit, dass wir auch erkennen lernen, was und wie wir uns genau das wünschen, was wir haben. Sobald wir dies erforscht und herausgefunden haben wissen wir haargenau was wir tun können, um das erleben zu können, was wir auch wirklich erfahren wollen. Es liegt also in unseren Händen, ob das Universum eine riesige Geschenkserfüllungsmaschine ist oder ein ungerechter Bewertungs- und Bestrafungsapparat.
Das Leben ist also nicht so, wie es ist sondern immer so, wie wir sie in Wahrheit haben wollen. Das alleine sollte uns schon genug zu denken geben. Wem dies hier alles bewusst ist, der gehört zu den Pionieren! Wer das nämlich selbst erforscht und entdeckt hat, dem ist es nicht mehr möglich, einfach nur zuzuschauen oder sich in seine eigene Welt zurück zu ziehen. Dann und erst dann, gehört man zu den Weltveränderern und zu jenen, welche die Veränderung die sie sich für die Welt wünschen, selbst geworden sind.
Kurz und bündig sehe ich es so: Entweder ist ‚Gott’ und das gesamte Leben total ungerecht oder es ist alles absolut gerecht und die gesamte Schöpfung ist vollkommen und perfekt. Und so wie das bisher im ganzen Universum alles funktioniert, tendiere ich zur folgender Variante: Alles was Ist, ist vollkommen gerecht. Alles was anders scheint, habe ich nur noch nicht verstanden.
Und um die Eingangsfrage zu beantworten: Gerechtigkeit ist alles das, was Ist.
Bruno Würtenberger
Weitere spannende und inspirierende Beiträge unseres Gastautors Bruno Würtenberger findest du in seinem Autorenblog auf der HORIZONWORLD.
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