Datum: 29.04.2021
Die Corona-Pandemie hält uns nach wie vor in Atem. Während einige Länder in Europa langsam, aber sicher versuchen, wieder in die Normalität zurückzukehren, setzt Deutschland nach wie vor auf den harten Lockdown. Ein weiteres Thema in diesen Zeiten ist die Covid-Impfung, welche den digitalen Impfpass hinter sich herzieht. So hat der Bund nun beschlossen, bis Sommer soll der digitale Impfpass kommen. Vorteil: den muss man natürlich nicht mehr suchen. Frage wird der digitale Impfpass eine Art Eintrittskarte zurück ins normale Leben?
Mit dem „Digitalen grünen Zertifikat“ unbeschwert in den Sommer…
„Es wird keine Impfpflicht geben“, hieß es vor knapp einem Jahr noch im Bundestag. Klar…das ist natürlich auch immer Auslegungssache. Denn zwingen tut uns ja keiner. Aber wie frei bin ich, wenn ich nicht mehr auf Reisen gehen kann, nur weil ich mich weigere, geimpft zu werden? Schon jetzt können wir den Beginn einer Zwei-Klassen-Gesellschaft erkennen, wenn wir beispielsweise nach Niedersachsen, Baden-Württemberg oder Rheinland-Pfalz schauen. Hier gilt bereits die Regel, dass vollständig geimpfte Personen, die aus einem Hochrisikogebiet kommen, keine Quarantäne machen müssen. Versteht uns nicht falsch, das ergibt durchaus Sinn, denn wenn die Impfung so wirksam ist, wie es ständig gepredigt wird, warum sollten sich Geimpfte dann weiterhin den Corona-Maßnahmen unterwerfen müssen. Das Problem sehen wir eher darin, dass diejenigen, die keine Impfung haben, benachteiligt werden. Und das darf nicht sein. Denn so hat das „Recht auf körperliche Unversehrtheit“ keinen Wert.
Aber wie wir es auch drehen und wenden, der digitale Impfpass oder auch „Digitales grünes Zertifikat“, wie es offiziell genannt wird, soll bereits im Sommer kommen, um geimpften einen unbeschwerten Flug ins Paradies zu gewähren. Es wurde lange ausgeschlossen, dass es Vorteile für geimpfte gegenüber nicht geimpften geben soll, doch die Fakten sprechen aktuell eine andere Sprache. In Israel, Schweden und Dänemark gibt es ihn bereits, und bis Juli dieses Jahres will auch die Union den „grünen Pass“ einführen.
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Wie soll der digitale Impfpass funktionieren?
Wer mit dem grünen Pass seine Immunität nachweisen kann, soll diesen Sommer unbeschwert europaweit reisen dürfen. Ziel ist es, die Reisebeschränkungen aufheben zu können. Da stellen wir uns die Frage, gibt es nicht wichtigere Beschränkungen, für die es mal eine neue Strategie benötigt? Was ist mit den Menschen der Kunst und Kulturbranche, der Gastronomie und denen in der Kosmetikbranche. Die wissen weiterhin nicht, wie sie ihre Familien noch ernähren sollen. Aber Hauptsache, wir besitzen alle einen gültigen Impfpass, um ins Ausland reisen zu können. Wäre es nicht wichtiger, erst einmal die Wirtschaft im eigenen Land wieder anzukurbeln, anstatt die des Auslands…? Nun gut…anderes Thema…
Ein genaues Datum, wann der digitale Impfpass eingeführt werden soll, steht noch nicht fest. Gesundheitsminister Jens Spahn jedoch plant die Einführung des grünen Passes bereits zum Ende des zweiten Quartals 2021. Andere sprechen jedoch erst von einem Start „spätestens zu Beginn der zweiten Jahreshälfte 2021“. Wir sehen also, unsere Regierung ist nach wie vor bestens organisiert und hat den vollen Durchblick… der eine sagt so, der andere so… Funktionieren soll der digitale Impfpass über ein Update der Corona-Warn-App. Wirst Du nun von Deinem Hausarzt oder im Impfzentrum geimpft, wird Dir anschließend ein QR-Code zugesendet, welcher das Zertifikat für Deine Impfung beinhaltet. Diesen scannst Du dann mit Deinem Handy ein, um anschließend das Zertifikat in den grünen Pass einzubinden. Neben des Impfnachweises sollen über die Anwendung aber auch der Nachweis von Tests und überstandenen Infektionen hinterlegt werden – und zwar fälschungssicher, und genau darum geht es unserer Regierung. Wie fälschungssicher das System wirklich ist, bleibt allerdings fraglich. Denn auch hier besteht die Möglichkeit, ein Zertifikat auszustellen, selbst wenn ein Patient nicht geimpft wurde.
Ersetzt der digitale Impfpass den gelben Impfausweis aus Papier?
Den Großvater des digitalen Impfpasses, also die gelbe Papiervariante, die ständig panisch gesucht wird, falls mal wieder eine Impfung ansteht, soll es weiterhin geben. Denn nicht jeder, vor allem die Älteren unter uns, besitzen ein Smartphone. So das Bundesministerium für Gesundheit. Darüber hinaus sollen für die Kritiker unter uns haptische Corona-Testnachweise in Form kleiner Hefte angeboten werden. Des Weiteren arbeiten weltweit zahlreiche Fluggesellschaften an digitalen Gesundheitspässen. So hat beispielsweise der internationale Airline-Verband IATA den sogenannten Travel Pass entwickelt, um eine globale Lösung für die Luftfahrt zu schaffen. Emirates, Singapore Airlines und Qatar Airways testen diese App bereits. Reisende sollen sich also künftig die Applikation herunterladen und darin ihre Tests und Impfungen speichern. Diese sollen sich dann datensicher mit den jeweiligen Airlines teilen lassen. Voraussetzung für den Erfolg dieses Prinzips ist jedoch die Anerkennung seitens der Zielländer.
“Die Regierungen können darauf vertrauen, dass das ‘OK to Travel’ echt und verifiziert ist.”
So IATA-Präsident Alexandre de Juniac.
Ist Reisen also nur noch mit Impfpass möglich?
Nun aber zu der all umwobenen Frage, ob das Reisen künftig nur noch mittels Impfpasses möglich sein wird. Ein pauschales Ja oder Nein kann man auf diese Frage bisher nicht geben. Denn ob der Impfpass nötig ist, um in bestimmte Länder zu reisen, hängt vom jeweiligen Zielland ab. So wird es sowohl Länder geben, die den grünen Pass fordern, aber auch solche, die darauf verzichten. Welche das genau sind, ist bisher nicht bekannt. Bei den Airlines sieht das anders aus. Denn auch die können selbst entscheiden, ob und unter welchen Umständen Passagiere mitgenommen werden. Qantas, die nationale Fluggesellschaft Australiens beispielsweise, hatte bereits im November 2020 angekündigt, nur noch Passagiere mitzunehmen, welche einen Impfnachweis vorlegen können. Diesem Vorhaben haben sich anschließend weitere Airlines angeschlossen. Allerdings gibt es noch keine konkreten Regelungen dazu, sondern nur Pläne.
Folgende Airlines lehnen eine Impfpflicht bisher ab:
- Lufthansa (Deutschland)
- Ryanair (Irland)
- Turkish Airlines (Türkei)
Folgende Airlines planen die Mitnahme nur mit Impfnachweis:
- Qantas (Australien)
folgende Reiseveranstalter oder Hotels setzen einen Impfnachweis voraus:
- Saga Cruises (Kreuzfahrten)
- Allsun Hotels (Alltours), voraussichtlich ab Oktober 2021
- Norwegian Cruise Line (Kreuzfahrten), voraussichtlich bis November 2021
- Royal Caribbean (Kreuzfahrten), auf der Jewel of the Seas bis vorerst Oktober
- Celebrity Cruises (Kreuzfahrten), auf der Celebrity Apex bis vorerst September
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Quellen:
https://www.urlaubstracker.de/corona-impfprivilegien-reisen/