Es gibt wohl kaum ein anderes Tier, um das sich mehr Mythen ranken als um den Wolf. Während das majestätische Jagdtier früher noch in ganz Europa, Nordamerika und Asien in großen Rudeln vorzufinden war, sind sie heute kaum noch in freier Wildbahn zu beobachten. Der Grund für die drastisch minimierte Anzahl der Tiere ist einzig und allein der Mensch. Rund um den Globus wurde eine schier endlose und vor allem grausame Hetzjagd auf Wölfe gemacht, die die Spezies an den Rand der Auslöschung drängte. Heute haben sich die Bestände zwar wieder ein wenig erholt, dennoch besteht noch immer eine tiefgreifende Angst in unseren Köpfen, die nicht selten in Gewalt umschlägt. Die Dokumentation Wölfe, die Du jetzt auf maona.tv – der Streaming-Sender mit Sinn! sehen kannst, zeigt mit sowohl eindrucksvollen als auch herzergreifenden Aufnahmen das schwierige Überleben eines der am meisten geschmähten Tiere dieser Welt.
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Die Angst in unseren Köpfen
Uns Menschen fällt es allgemein schwer, rationale Entscheidungen zu fällen. Die Konsequenzen unseres Handels tragen in der Regel andere, zumindest für den Anfang. Irrsinnige, traurige sowie gewaltsame Beispiele für unsere fragwürdigen Entscheidungen gibt es viele, vor allem in der Welt der Tiere. Während wir einige wenige dazu auserwählen, in unseren Häusern zu wohnen und bei uns im Bett zu schlafen, grenzen wir andere prinzipiell aus. Die einen erhalten unsere bedingungslose Liebe und Zuneigung, anderen sprechen wir das Recht auf Leben grundlegend ab. Manche Tiere verlieren ihre Daseinsberechtigung deshalb, weil wir Hunger haben. Andere müssen vom Antlitz des Planeten weichen, weil wir Angst vor ihnen haben.
Wilde Tiere, die scheinbar nicht zu zähmen sind, wurden in der Geschichte der Menschheit schon immer gejagt. Auf unseren nicht enden wollenden Siegeszug über die Erde wurden alle Widerstände aus dem Weg geräumt. Alles, was eine potenzielle Gefahr für das Überleben sowie für unseren Wohlstand darstellte, musste weg. Und weil der Mensch die Krönung der Schöpfung ist oder dieser Rolle zumindest gerecht werden möchte, haben wir auch das Jagen perfektioniert.
Der erste Schritt, um eine Jagd sowie jegliche andere gewaltsame Aktion zu legitimieren, ist es, Angst in den Köpfen zu erzeugen. Dieses Mittel bewährte sich nicht nur beim Wolf, sondern auch bei Löwen, Elefanten, Haien, Walen und vielen weiteren Akteuren. Getrieben von der Angst, gerät jegliche Vernunft in weite Ferne. Am Ende des blutigen Schlachtzuges durch die Tierwelt kam dann die Erkenntnis, dass jedes Lebewesen nicht nur eine Daseinsberechtigung hat, sondern eventuell auch eine Schlüsselposition im komplexen Ökosystem einnimmt. Besonders jene Lebewesen, die aktive Jäger sind und auch uns zur Gefahr werden können.
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Der beste Feind des Menschen
Ein wichtiger Akteur in der Geschichte des Wolfes ist der Mensch. Einst war der Wolf in ganz Europa und Nordamerika verbreitet. Das größte Raubtier aus der Familie der Hunde etablierte sich auch in Asien und war selbst im vom Festland getrennten Japan vorzufinden. Heutzutage trifft man sie in freier Wildbahn kaum mehr an. In Mitteleuropa wurden Wölfe ab dem 15. Jahrhundert systematisch gejagt. Ihr Fell war zum einen eine geschätzte Trophäe, zum anderen diente die Jagd dem Schutz von Menschen sowie den von ihnen gehaltenen Nutztieren. Schafe, Rinder, Kühe und andere Masttiere stehen auch auf der Speiseliste des Rudeltiers, was für die Menschen von damals Grund genug war, selbst auf die Jagd zu gehen.
Die Beziehung zwischen Menschen und Wölfen war zu Beginn noch positiv geprägt. In ganz Europa gibt es viele Höhlenmalereien zu bestaunen, die vor rund 50.000 Jahren angefertigt wurden. Diese Abbildungen sind der Beweis für die Faszination der Menschen jener Zeit. Das Interesse war scheinbar früher größer als das Gefühl der Angst vor dem wilden Tier. Und so kam es zu einem bedeutenden Punkt in der gemeinsamen Geschichte. Vor etwa 15.000 Jahren wurden die ersten Wölfe vom Menschen aufgenommen, aufgezogen und als Haustiere gehalten. Aus dem einst wilden und ungezähmten Raubtier wurde der beste Freund des Menschen. So nahm die Erfolgsgeschichte des Hundes ihren Lauf, es ist das erste vom Menschen domestizierte Tier.
Bis zum Beginn der Viehhaltung blieb das gute Verhältnis zwischen Menschen und Wölfen bestehen, änderte sich dann aber sowohl schlagartig als auch grundlegend. Der Wolf wurde zum Symbol des Bösen. Schnell galt er als große Gefahr, die einem ständig auflauert und nur auf den richtigen Moment wartet, um Beute zu machen.
Die Legende vom bösen Wolf
Denken wir heute an den Wolf, kommen uns schnell schauderhafte Gedanken in den Sinn. Der große böse Wolf, der die Großmutter des Rotkäppchens aufgefressen hat und mit ihr dasselbe vorhat. Eine wilde Wesenheit, die im Schutze der Nacht durch die dunklen Wälder streift und alles, was nach Beute aussieht, aus dem Hinterhalt angreift. In der frühen Neuzeit kam in Europa sogar Geschichten über das wundersame Phänomen auf, dass sich ein Mensch zu einem Werwolf verwandelt, wofür Hexen sowie andere dunkle Mächte verantwortlich gemacht wurden.

Aus alten Akten und Berichten jener Zeit lässt sich herauslesen, dass es viele Vorfälle gab. Inquisitoren gingen gegen diese Bedrohung genauso vor wie gegen Hexen. Die meisten Beschuldigten gestanden nach langer Folter und bekannten sich schuldig. Zahllose Männer brachte die Anschuldigung, ein Werwolf zu sein, letztendlich auf den Scheiterhaufen. Im 15. und 16. Jahrhundert, zu der Zeit, als die Jagd auf den Wolf ihren Höhepunkt erreichte, galt das Tier als direkter Gesandter des Teufels selbst. Damit war auch die blutigste Jagd auf das unschuldige Tier gerechtfertigt.
Dieses ganz und gar abwegige Bild eines Lebewesens, das sich über viele Jahrtausende den Wohnraum mit uns Menschen teilte, hat sich deutlich gebessert. Scheinbar haben wir uns wieder ein wenig besinnt und Vernunft angenommen – auch weil wir die Wichtigkeit des Wolfs erkannt haben. Durch unser unbedachtes Handeln haben wir nicht nur eine offensichtlich schuldfreie Spezies beinahe vollständig ausgerottet, sondern haben ganze Ökosysteme ins Schwanken gebracht.
Schlüsselfaktor Wolf – es geht nicht ohne ihm
Der Wolf ist für eine natürlich intakte Umwelt essenziell, da er den Wildbestand reguliert. Zum einen macht er Jagd auf kranke Tiere und sorgt so auf natürliche Weise für einen gesunden Genpool in der Wildnis. Zum anderen gehören Hirsche, Rehe, Wildschweine und andere Wildtiere zum Speiseplan der Wölfe, welche die Triebe von jungen Bäumen fressen. Als die natürlichen Jäger vom Menschen verjagt wurden, nahm die Anzahl anderer Wildtiere schnell stark zu, was zu einem Waldsterben führte. Die negativen Folgen der intensiven Bejagung machten sich vielerorts bemerkbar, da es keine jungen Bäume mehr gab. Ohne gesunde Wälder, sank die Zahl der Vögel und Insekten. Es folgte eine dramatische Abnahme der Biodiversität.
Doch der Wolf feiert ein Comeback. Sowohl in Nordamerika als auch in Europa nehmen die Zahlen langsam, aber sich wieder zu. Für ganze 150 Jahre galt der Wolf in Deutschland als vollständig ausgerottet, seit dem Jahr 2000 leben wieder mehrere Wolfsrudel in deutschen Wäldern. Die Skepsis gegenüber dem wilden Räuber hat sich zwar in der Gesellschaft noch nicht ganz gelegt, aber wir scheinen auf einem guten Weg zu sein.

Seitdem der Wolf wieder vermehrt in der Heimat gesichtet wurde, gab es auch die ersten emotionalen Diskussionen. Einige befürworten immer noch den Abschuss und nehmen das Tier als eine Bedrohung der öffentlichen Sicherheit wahr. Andere wiederum heißen den Wolf willkommen. Beide Parteien haben ihre Gründe und wahrscheinlich wird es auch in Zukunft weiterhin hitzige Diskussionen geben. Sicher ist jedenfalls, dass der Wolf gekommen ist, um zu bleiben. Der Mensch kann in Form eines intakten Ökosystems profitieren. Das bedeutet allerdings auch, dass wir uns etwas mehr an einem natürlichen Kreislauf anpassen müssen.
Wölfe
Viele Naturvölker in Europa, Nordamerika und Asien, die seit jeher von der Jagd lebten, sahen im Wolf mehr als nur einen Konkurrenten. Das Tier wurde als ein übernatürliches Wesen sowie Beschützer verehrt, um das sich schon lange vor der Geschichte des Rotkäppchens zahlreiche Mythen ranken. Dieses Zusammenspiel aus Legenden, einem realen wilden Tier und dessen mutige Jagd auf viel größere Beutetiere führten wahrscheinlich zu unserer Angst.
Eine Angst, die sich zum einen in sinnlose Gewalt wandelte und zum anderen vollkommen unberechtigt war. Angriffe von gesunden Wölfen auf Menschen sind sehr selten festzustellen. Das war schon immer so, trotzdem wurde der Wolf zum Feindbild des fortschrittlichen Menschen. Heute sieht es zum Glück anders aus – auf der ganzen Welt gibt es zahllose Biologen, Umweltschützer, Forscher, Fotografen und viele weitere Individuen, die vom Urahnen des Hundes fasziniert sind und zu seinem Schutz aufrufen.
Die faszinierende Dokumentation Wölfe, die Du jetzt auf maona.tv – der Streaming-Sender mit Sinn! sehen kannst, zeigt das majestätische Tier in freier Wildbahn. Die Filmemacherin Julia Huffmann macht sich mit dem renommierten Naturfotografen Jim Brandenburg, der für seine Arbeit für National Geographic zweimal als “Magazinfotografen des Jahres” ausgezeichnet wurde, auf nach Minnesota. Dort lebt heute eines der größten freilebenden Wolfsrudel der USA. Sie machen sich auf die Suche nach dem mystischen Tier. Dabei wird schnell klar, dass der Wolf dem Image eines blutrünstigen Jägers bei Weitem nicht gerecht wird. Vielmehr ist es ein scheues, missverstandenes Wesen, das viele soziale Verhaltensweisen aufweist, die auch wir Menschen in uns tragen.
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