Forschern vom University of Rochester Medical Center ist es im Tierversuch gelungen, die schmerzlindernde Wirkung von Akupunktur zu beweisen. Die Gruppe um die Wissenschaftlerin Maiken Nedergaard behandelte Mäuse mit einer entzündeten Pfote, indem sie an einem bekannten Akupunkturpunkt nahe des Knies genadelt wurden. Die Behandlung dauerte eine halbe Stunde, dazu gehörte auch die übliche Drehung der feinen Nadeln mit der Hand, um die Wirkung zu verstärken. Maiken Nedergaard fand heraus, dass während und unmittelbar nach der Akupunkturbehandlung die Menge des Botenstoffes Adenosin, ein natürlicher Schmerzhemmer, im Gewebe nahe der Nadeln 24-mal höher war als vor der Behandlung.
Die Beschwerden der Tiere gingen um zwei Drittel zurück, wie Verhaltenstests zeigten. “Akupunktur ist seit 4000 Jahren in bestimmten Teilen der Welt eine der tragenden Säulen medizinischer Behandlung. Weil sie aber nicht vollständig verstanden ist, sind viele Menschen skeptisch geblieben. In dieser Arbeit liefern wir Informationen über einen körperlichen Mechanismus, durch den Akupunktur den Schmerz im Körper reduziert,” sagt Maiken Nedergaard.
Die Akupunktur ist eine überlieferte Behandlungsmethode der chinesischen Medizin. Genau festlegte Punkte werden mit feinen Nadeln gereizt, um die Eigenregulation des Körpers gezielt beeinflussen zu können. Diese Akupunkturpunkte liegen auf Linien, den sogenannten Meridianen, in denen nach den Vorstellungen der chinesischen Heilkunst die Lebensenergie „Qi“ fließt. Demnach sind Krankheiten und Schmerzen die Folge einer Störung des Energieflusses im Körper. Ziel ist es, an bestimmten Punkten den „Qi-Fluss“ zu kräftigen oder Blockaden zu lösen, um so beispielsweise den Schmerz zu lindern oder zu beseitigen.
Quellen:
Apotheken Umschau, Wissenschaft aktuell
www.kgs-hamburg.de