Das Herz pocht rasend schnell, der Schweiß schießt aus allen Poren, der Blutdruck und die Atemfrequenz steigen an, es herrscht Alarmstufe Rot. Der Körper macht sich bereit, für das Überleben zu kämpfen oder zu rennen, allerdings ist beides nicht notwendig. Wir müssen uns keinem Kampf mehr stellen, Angst und Stress erleben wir heutzutage ganz anders. In unserer modernen Leistungsgesellschaft gibt es andere Herausforderungen, dennoch aktivieren sie dieselben Funktionen im Organismus, was einige negative Folgen hat. Der evolutionäre Überlebensinstinkt wird uns zum Verhängnis, denn Stress und Angst belasten unser Immunsystem sehr.
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Stress ist unser alltäglicher Begleiter
Angst und Stress sind ganz normale Gefühle und wir alle haben damit schon unsere Erfahrungen machen müssen. Auch wenn es keine schönen Emotionen sind, sind sie ein Teil von uns und haben eine wichtige Rolle für unser Überleben gespielt. Zumindest früher, denn damals mussten wir uns gefährlichen Raubtieren im Kampf stellen oder die Füße in die Hand nehmen. Verspüren wir Angst, versetzt sich der gesamte Organismus automatisch in einen Ausnahmezustand, in dem wir durch die Ausschüttung der Stresshormone Adrenalin und Kortisol zu Höchstleistungen auflaufen.
Diese Hormone werden normalerweise während dem Überlebenskampf und der damit verbundenen körperlichen Anstrengung abgebaut, was bei den Stresssituationen der heutigen Welt eben nicht mehr der Fall ist. Gibt es keine physische Regulierung, bleiben die Botenstoffe im Kreislauf, wodurch unsere Gesundheit schweren Schaden nehmen kann. Vor allem unser Immunsystem hat unter den Folgen von vermehrten Angst- und Stresszuständen sehr zu leiden. Zum einen, weil unser Körper immer wieder meist unnötig in höchste Alarmbereitschaft versetzt wird. Zum anderen, weil die nicht abgebauten Stresshormone auf lange Sicht zu einer gefährlichen Kettenreaktion führen können.
Die gesundheitlichen Risiken
Angst und Stress werden durch unterschiedliche Eindrücke ausgelöst, die es unter anderem im Privatleben gibt. Ein Beispiel ist die ständige Erreichbarkeit und der damit verbundene soziale Stress. Die größeren Stressfaktoren sind aber in der Schule, in der Universität und am Arbeitsplatz zu finden. Stresshormone schärfen unsere Sinne und stärken unseren Körper, um uns für eine kurze Zeit die notwendige Energie für einen Überlebenskampf zu verleihen. Allerdings fühlen wir heutzutage Angst, wenn wir schlechte Bewertungen erhalten, ein Vorstellungsgespräch haben oder die Arbeitslosigkeit droht. Die Reaktion des Körpers hat sich aber nicht geändert. Außerdem werden die Stresshormone meist nicht oder nur zu einem Teil abgebaut, wodurch die körperliche sowie mentale Anspannung bleibt. Unser Körper weiß nicht, wann die Gefähr gebannt ist, und verweilt so lange im Alarmzustand, bis man sich wieder sicher und geborgen fühlt.
Kommt es häufig zu stressigen Situationen oder man fühlt oft Angst, kann das zu einem chronischen Leiden werden. Betroffene haben ein deutlich höheres Risiko, einen Herzinfarkt- oder Schlaganfall zu erleiden. Weitere physische Folgen sind Bluthochdruck, erhöhte Blutfettwerte, vermehrte Ablagerungen in den Gefäßen, Schwindel, Brust- und Magenschmerzen, Darmbeschwerden, Kopfschmerzen, Migräne und sogar ein vollständiger Hörverlust droht. Psychische Folgen gibt es ebenfalls reichlich: Erschöpfung, Konzentrationsschwierigkeiten, Demenz, Schlaflosigkeit, Depressionen und Burn-out, um nur einige zu nennen. Angst und Stress sollten demnach nicht unterschätzt werden. Paradox ist nicht nur, dass das ein großes Problem der modernen Welt ist, sondern auch, dass die Lösung relativ simpel und längst bekannt ist.
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Angst macht uns krank
Stress führt zu einer vermehrten Produktion von Zytokinen, was auf kurze Sicht keine Gefahr darstellt. Die Proteine sind an der Entstehung von Entzündungen beteiligt, was ein normaler Abwehrmechanismus des Immunsystems gegen Krankheitserreger ist. Ist der Organismus für eine zu lange Zeit sehr viel Angst und Stress ausgesetzt, kann sich das Immunsystem nicht ausreichend regulieren, was zu einem dauerhaften Zustand werden kann.
Angst führt nicht nur dazu, dass unser Immunsystem auf Dauer geschwächt wird, sondern scheint zudem an der Aktivierung von latenten Viren beteiligt zu sein. Latente Viren, die normalerweise keine Gefahr darstellen, können aber ein außer Kontrolle geratenes Immunsystem weiter abschwächen. Es droht eine gefährliche Entwicklung, die auf zwei separaten Zyklen basiert. Während Angst und Stress miteinander harmonieren und dem Körper immer mehr Schaden zufügen, folgt aus der permanenten psychischen und physischen Alarmbereitschaft, dass das Immunsystem immer schwächer wird.
So schützt Du Dich vor Angst und Stress
Angst und Stress gehören zum Leben dazu, einige erfahren sie öfter, andere zum Glück nicht. Es sind vollkommen natürliche Gefühle, die eine von vielen Lektionen im geistigen Lernprozess sind. Wichtig ist aber, dass sie nicht überhandnehmen und man ihre Ursachen kennt, sodass man den richtigen Umgang mit diesen Emotionen lernt, ohne die Gesundheit zu riskieren. Stresshormone hatten und haben ihren Sinn bis heute, sie ermöglichen körperliche sowie mentale Meisterleistungen. Das soll aber keine Ermutigung sein, es auf die Spitze zu treiben und am Ende auf einen „Wow-Effekt“ zu hoffen, Erfolg und Anerkennung sind auch stressfrei zu erreichen.
Die einfachste und vielversprechendste Methode, um gesundheitliche Schäden zu verhindern, ist, Angst zu überwinden und Stress zu umgehen. Dieser Prozess beginnt im Kopf und verlangt eine grundlegende Neuorientierung der Gedanken, Wahrnehmung und Ziele, ohne, dass die Messlatte tiefer gelegt wird. Es muss nicht immer alles perfekt sein und auch wenn ein Lob vom Chef ein tolles Gefühl ist, gibt es wichtigere Dinge im Leben, auf die der Fokus liegen sollte. Glück und Lebensfreude können nicht in Geld oder Auszeichnungen gemessen werden. Echte Lebensqualität kommt von innen, daher sollte man sich ausreichend Zeit für sich und seine Gedanken nehmen. Idealerweise sind Ruhe, Entspannung und Meditation wahre Wunderwaffen gegen Angst und Stress.
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Quellen:
Stress, psychische Belastung, Burnout – Handeln, bevor der Job krank macht
Was ist Stress? Stress im Körper
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