In der Senderreihe “Faszination Wissen” wurde das Thema “Aufmerksamkeitsdefizitstörung” (abgekürzt ADHS) vielseitig unter die Lupe genommen. Denn eines ist heute sicher: Die Forscher und Wissenschafter sind der angeblichen “Krankheit” zwar auf der Spur,
finden aber nicht den Grund für die auftretenden Symptome – und noch viel weniger geeignete Therapiemöglichkeiten.
Allein in den Vereinigten Staaten sind mindestens 9 % der Kinder mit ADHS diagnostiziert und werden mit verschiedenen Arten von pharmazeutischen Medikamenten behandelt. Aktuellen Prävalenzschätzungen zufolge sind in Deutschland ca. 5 % der Kinder und Jugendlichen im Alter von 3 bis 17 Jahren betroffen, also etwa 500.000, wobei die sogenannte Erkrankung bei Jungen etwa viermal häufiger diagnostiziert wird als bei Mädchen. Die Zahl ist rasant steigend.
Der Moderator sagt es am Ende sinngemäß sehr treffend : “Wohl muss sich unser System den Kindern anpassen – und nicht die Kinder dem System”. Dabei gibt es unterschiedliche Forschungsansätze: Bei Untersuchungen bei Vergleichen von “gesunden” und “ADHS”-Gehirnen kann man Veränderungen im Frontalhirn feststellen. Doch bleibt die spannende Frage: War diese Veränderung (und Stoffwechselstörung des Gehirns) schon von Geburt an da oder ist sie eine Folge von den Symptomen wie Unruhe, fehlende Konzentration, abgelenkt sein oder sogar von Medikamenten (nicht zu vergessen: Das allseits bekannte “Ritalin” wird heute 50 Mal mehr verordnet als noch vor 20 Jahren – und der Wirkstoff fällt unter das Betäubungsmittelgesetz – und außerdem hilft das Medikament bei jedem 3. Patienten gar nicht)?
Auch eine genetische Disposition wird heftig diskutiert. Doch es gibt erkrankte Kinder, die völlig gesunde und “unauffällige” Eltern haben (man kann auch als Erwachsener “ADHS”-Symptome haben).
Das Sigmund-Freud-Institut in Frankfurt hat vor kurzem eine 3-jährige Studie mit 1000 Kindern abgeschlossen. Ihre These lautet, dass die Symptome nichts anderes wie Anpassungsschwierigkeiten der Kinder an ihr privates Umfeld sind. Ein sehr temperamentvolles Kind hat es in einer ruhigen Umgebung mit gegebenenfalls sozialen Schwierigkeiten deutlich schwerer und wird somit auffällig. In der Studie wurden Erzieherinnen extra geschult, um den Kindern den Umgang mit Gefühlen wie zum Beispiel Aggression zu lernen. Tatsächlich hat dieses Präventionsprogramm bewirkt, dass vor allem bei Mädchen der Übergang zur Schule viel “sanfter” ausfiel. Die Ergebnisse waren deutlich messbar.
Auch das so genannte Neurofeedback-Verfahren weist viele Erfolge nach: Dort lernen die Kinder, sich selbst eine Strategie zu zulegen, wie sie sich erfolgreich konzentrieren können.
Und schließlich haben diese Kinder noch eine andere Seite: Sie sind genauso intelligent oder fähig, ihr Leben zu meistern. Doch in einer permanenten Außenseiterrolle bröckelt all zu oft das Selbstbewusstsein… Sie sind besonders – ja – nur passen ihre besonderen Qualitäten eben nicht in unser gewohntes Schema. Ein neues (Um-)Denken ist hier angebracht! In Frankreich scheint ADHS kein grosses Thema zu sein.
Hier geht es nun zum Mediathekbeitrag ADHS Krankheit oder Konstrukt? der Reihe “Faszination Wissen” im br-Fernsehen.
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Allein in den Vereinigten Staaten sind mindestens 9 % der Kinder mit ADHS diagnostiziert und werden mit verschiedenen Arten von pharmazeutischen Medikamenten behandelt. Aktuellen Prävalenzschätzungen zufolge sind in Deutschland ca. 5 % der Kinder und Jugendlichen im Alter von 3 bis 17 Jahren betroffen, also etwa 500.000, wobei die sogenannte Erkrankung bei Jungen etwa viermal häufiger diagnostiziert wird als bei Mädchen. Die Zahl ist rasant steigend.
Quelle:
www.br.de
www.sfi-frankfurt.de
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Sereda, David & Law, James
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