Angst ist und bleibt das größte Thema. Jeder Mensch hat Angst, Ängste. Wenn Du jetzt denkst, dass Du keine hättest, dann hast Du einfach noch nicht tief genug geforscht. Entschuldige, aber wo Liebe ist – und Liebe ist in Dir – da ist eben auch Angst. Es kann aber tatsächlich so sein, dass Du die Angst gar nicht mehr fühlst und spürst. Ich kenne das von einem sehr guten Freund. Einem Freund, der mich jedes Mal, wenn ich mir die Zähne putze, im Spiegel anschaut.
Angst ist nicht Dein Feind
Ganz ehrlich, ich hatte einfach zu viele Gründe, weshalb ich keine Ängste mehr habe. Ich kenne Nahtoderfahrungen, außerkörperliche Zustände, ich habe Kontakt zur geistigen Welt und ich weiß um das Leben nach dem Tod. Aber das, wovon ich spreche, befindet sich jenseits unseres Verstandes. Es befindet sich hinter dem, was uns bewusst ist. Keiner lügt, wenn er behauptet, dass er keine Angst habe. Aber die Wahrheit ist, dass sie sie einfach noch nicht gefunden haben. Viele glauben auch, dass sie sie bereits vollständig angenommen und integriert hätten. Und jetzt verrate ich Dir ein großes Geheimnis: Nicht Du wirst die Angst integrieren, sondern sie wird es mit Dir tun. Die Angst integriert Dich.
Normalerweise sage ich so etwas nicht öffentlich, weil es gerne falsch verstanden wird. Daher lass es mich kurz erklären. Umgangssprachlich sage ich, dass wir alles integrieren können. Wer meine Methode (FreeSpirit®) kennt, weiß, wie ich das meine. Ich erkläre es an den Kursen im Detail. Aber eben, wenn es um die Erfahrung geht, um das tatsächliche Erleben von Integration. Dann weiß man, dass zum Beispiel die Angst ab einem gewissen Punkt uns übernimmt und nicht wir sie. Bitte versuche das zu verstehen. Echte, nachhaltige und tiefe Integration findet nur dann statt, wenn wir uns trauen, uns dem, was wir integrieren wollen, vorbehaltlos und vollumfänglich hinzugeben.
Ich sage: Vertraue Deiner Angst. Sie beinhaltet alle kleineren Hindernisse auf Deinem Weg in die Freiheit. Sie ist nicht Dein Feind! Wenn Du ihr vertraust, dann offenbart sie Dir alles, was Du über Dich wissen musst, um auf Deinem Weg wirklich und wahrhaftig vorwärtszukommen. Wissen ist nichts, was Dir auf Deinem Weg wirklich etwas bringt, sondern es ist die Weisheit, welche uns vorwärtsbringt! Der Unterschied zwischen Wissen und Weisheit ist ganz einfach: Wissen ist lernbar, Weisheit ist aber nur erfahrbar.
Begegne Deiner Angst mit Mut
Die Dinge zu kennen ist hilfreich. Aber die meisten tappen in die Falle des Wissens herein und glauben, dass Wissen gleich Können ist. Wissen bewirkt zunächst bloß einen Standpunktwechsel. Selbstverständlich ist das schon ein erster Schritt in die richtige Richtung. Es wäre also kontraproduktiv, Wissen geringer einzuschätzen als es ist. Aber es ist eben nur die halbe Miete. Je besser das Wissen ist, desto mehr Standpunkte und Sichtweisen eröffnen sich uns. Das heißt: Unsere Betrachtungsweise dessen, was wir erforschen, erweitert sich. Und ja, ein erweitertes Bewusstsein und Wissen ist absolut notwendig, um in ein Thema voll eintauchen zu können.
Es gibt zwei Möglichkeiten der Angst zu begegnen und in sie einzutauchen, entweder direkt – das braucht viel Mut – oder indirekt. Indirekt ist einfacher, aber dazu muss man wissen, was das Gegenüber einer Thematik ist. Aber Vorsicht, das Gegenüber ist nicht immer einfach das logische Gegenteil! Das Gegenüber muss in jedem einzelnen Fall immer persönlich erforscht und entdeckt werden. Es muss nicht mit dem übereinstimmen, was andere gefunden haben oder was unserem Verstand als logisch erscheint. Zum Thema Angst werde ich es – dummerweise – verraten, damit Du weißt, was ich meine. Ich tue dies aber nur deswegen, weil es im Falle der Angst sehr eindeutig ist. Das Gegenüber von Angst ist Vertrauen und das, was uns daran hindert, in sie einzutauchen, ist das Misstrauen.
Lass Dir die Furcht abnehmen
Das bedeutet, dass Du es über das Misstrauen versuchen kannst, falls Du Dich nicht gleich frontal in die Angst einzutauchen traust. Wenn Dir auch das zu viel ist, dann gibt es noch die angenehmste Möglichkeit, nämlich: Tauche ins Vertrauen ein. Allerdings tiefer als je zuvor! Dies bringt Dich früher oder später auch zur Angst. Aber bis Du dort bist, wird ein Prozess stattfinden, der Dir die Furcht nehmen wird.

Furcht ist übrigens nicht gleich Angst! Die Furcht ist der Widerstand auf etwas. Sie hindert Dich bloß am Eintauchen in die Angst, indem sie so tut, als wäre sie die Angst selbst. Die meisten Menschen tauchen nur freiwillig in die Furcht ein. Sobald diese nachlässt, glauben sie, dass sie die Angst nun integriert hätten. Das ist einer der Kardinalfehler der meisten Bewusstseins-Techniken. Sie kennen sich leider nicht gut genug aus im Feld des menschlichen Bewusstseins und Erlebens. Sie selbst sind in ihren Forschungen oft noch nicht tief genug vorgedrungen, um solche Feinheiten zu kennen.
Deshalb habe ich einen Tipp an alle, die irgendeine Form der Bewusstseinsschulung lehren: Forscht auch selbst immer weiter! Forschung ist niemals abgeschlossen. Ich persönlich forsche schon weit mehr als vier Jahrzehnte und entdecke täglich Neues. Die von mir ausgebildeten Trainer – und diese Ausbildung dauert in der Regel ca. 10 Jahre – auch sie entdecken täglich Neues, neue Feinheiten und neue Aspekte selbst altbekannter Themen.
Folge Deinem eigenen Weg
Sei also vorsichtig, wenn Du hörst, dass jemand eine Ausbildung anbietet, sei es zum Coach, Trainer oder was auch immer, welche nur wenige Wochenendseminare umfasst. Jedes ganz banale Studium an der Universität dauert locker schon mal 4-6 Jahre und das hat seine Gründe. Dazu sei aber gesagt, dass man dann noch keine Erfahrung hat und die eigentliche Ausbildung erst nach dem Studium beginnt. Frage eine gute Krankenschwester und sie wird Dir genau erklären, wie wahr das ist. Nicht ein Diplom zählt, sondern die Resultate. Und in unserem Feld der Bewusstseinsforschung und Spiritualität hängt alles von Deinem Charakter und Deiner Persönlichkeit ab, nicht von Deinem Wissen.
Wer Dir also glauben machen will, dass er keine Angst kennt, dem begegne bitte mit Vorbehalt. Finde besser jemanden, der die Angst gut kennt. Denn nur ein solcher kann Dich wirklich lehren, wie Bewusstsein funktioniert.
In diesem Sinne, alles Liebe Dir und allen Deinen Lieben!
Bruno Würtenberger