Mexico, das Land der Gegensätze und Hoffnungen lässt uns staunen. Denn zwei Unternehmer aus Guadalajara hatten die revolutionäre Idee, veganes, umweltfreundliches Leder aus einer bestimmten Kaktusart herzustellen, wofür kein einziges Tier leiden muss.
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Der Nopal-Kaktus als Alternative zur Tierhaut
Der Nopal-Kaktus oder zu Deutsch Feigenkaktus ist ein in semiariden bis ariden Gebieten beheimateter Kaktus, welcher in Mexiko viel Verwendung findet. Sowohl die jungen Blätter als auch die Früchte dieses bewundernswerten Gewächses lassen sich ideal beispielsweise zum Kochen verwenden, und stellen in Mexiko daher eine essenzielle, beliebte Zutat für die verschiedensten Gerichte dar. Aber auch als Futtermittel für Tiere findet der Kaktus seine Anwendung.
Zwei mexikanische Unternehmer haben jetzt jedoch einen weiteren Verwendungszweck für das vielseitige Gewächs entwickelt, und zwar die Herstellung von veganem Leder. Ja, ihr habt richtig gelesen, veganes Leder. Ein Meilenstein in der Produktion von umweltfreundlichen, nachhaltigen und vor allem fairen Textilien, wenn ihr uns fragt. Denn laut des Start-up Unternehmens ist das Produkt nicht nur umweltfreundlich, weil es ganz ohne Kunststoffe auskommt, sondern auch besonders nachhaltig, weil der Nopal-Kaktus zum Wachsen nur sehr wenig Wasser benötigt.
Inspiriert durch Ananasfasern und Apfelreste
Die Entwickler haben herausgefunden, dass sich aus den Fasern des Kaktus auch Gewebe herstellen lässt, und entwickelten somit zusammen mit einem Team der Universidad Aeronáutica ein Fasermaterial, bestehend aus der Rinde der Pflanze. Gemeinsam mit der schleimigen Pflanzencellulose des Nopal-Kaktus und dem Epoxidharz, lässt sich das Fasermaterial im Anschluss zu einem festen Verbundwerkstoff formen. Die Idee und Umsetzung der Vision sind jedoch nicht von heute auf morgen geschehen. Die Unternehmer Adrián López und Marte Cázarez haben lange an ihrer Idee gefeilt und arbeiten für das Leder nun mit einem Trägermaterial aus Baumwolle, auf welchem die Fasern des Nopal-Kaktus aufgetragen werden.
“Am Anfang haben uns viele Leute für verrückt gehalten, selbst unsere Ingenieure”
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Jetzt auf maona.tv – der TV-Sender mit Sinn!sagen die beiden Mexikaner in einem Bericht der mexikanischen Zeitung “El Heraldo de México”. Die Inspiration für diese Idee sei ihnen durch vergleichbare Entwicklungen, bei denen beispielsweise Ananasfasern oder Apfelreste verwendet wurden, gekommen. Das weltweit bekannte Modeunternehmen Hugo Boss beispielsweise verwendet in einer seiner Kollektionen Ananasfasern für Sneakers. Die Idee dafür stammt von einer spanischen Unternehmerin namens Carmen Hijosa, welche die Fasern der weggeworfenen Ananasblätter verwendet, um daraus Leder herzustellen.
“Aufgrund der Eigenschaften der Blätter – sind die Fasern sehr fein und enorm flexibel. Also war meine Idee, ein Netz aus diesen Fasern zu fertigen, welches dem von Leder ähnelte.”
Qualität hat seinen Preis
Das klingt natürlich alles vielversprechend. Günstig wird diese Art von Leder jedoch nicht sein. So hat das Nopal-Kaktus-Leder der beiden Unternehmer Adrián López und Marte Cázarez einen stolzen Preis von 25 USD pro Meter. Kunstleder ist da mit unter einem Euro pro Meter weitaus günstiger. Ein weiteres Hindernis: Die Entwickler Adrián López und Marte Cázarez wollen mit der Produktion von Lederprodukten vorerst nichts zu tun haben. Sie wollen lediglich die Lieferanten des Materials sein. Nichtsdestotrotz ist die Idee und Umsetzung schon einmal ein guter Anfang, um vom herkömmlichen Tierleder wegzukommen, wofür Lebewesen in der Produktion unsagbares Leid ertragen müssen.
Wenn du mehr über den Nopal-Kaktus erfahren möchtest, gibt es hier ein kurzes Youtube-Video:
Es handelt sich um den Hando Nopal-Feigenkaktus aus Mexiko. Er wird bis zu 7 Meter hoch und bis zu 50 Jahre alt, fühlt sich bei einer Temperatur von 30° bis 40° wohl und wächst besonders gut auf Erde aus Vulkangestein und Kalkstein. Der Nopal-Kaktus wächst wild, wird aber auch kultiviert. In Mexiko wird die Heilkraft des Feigenkaktus seit Jahrhunderten bei der Bevölkerung geschätzt. Man erntet die Blätter, befreit sie von den Stacheln, trocknet sie, hackt sie in kleine Stücke, kocht sie und trinkt den Tee für ein längeres Leben. Wissenschaftler aus den USA und Europa haben sich intensiv mit dem Nopal-Feigen-Kaktus befasst. Der Nopal ist reich an Eisen, Calcium, Kalium, Magnesium, Mangan, Silicium, Aluminium, weiter an Aminosäuren, den Vitaminen A, B 1, B 2, B 3, und C, aber auch Harzen, Tanninen und Karotinen.
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