Wie ihr als Leser meines Blogs vielleicht bereits festgestellt habt, hat das Thema “eigene Authentizität” eine große Wichtigkeit für mich. So habe ich davon geschrieben, wie bedeutsam es ist, man selbst zu sein…hier gehe ich auf die 4 Entwicklungs-Phasen meiner neuesten Erkenntnisse dazu ein…
Erleuchtung und Whisky-Cola trinken – das passt nicht zusammen? Und ob!
Authentizität und Glücklichsein
Es ist so bedeutsam, dass Herauskristallisieren zu lassen, was das eigene Selbst ausmacht und daraus zu erkennen, was man wirklich, wirklich tun möchte. Unverändert ist dabei für mich die Ansicht geblieben, dass es tatsächlich darum geht, glücklich zu sein und dazu das Gespür zu entwickeln und jede Anstrengung zu unternehmen, herauszufinden, was das eigene Glücklichsein wahrhaft ist.
Erfreulicherweise entsteht dadurch die Erkenntnis, dass genau die Dinge, die wir gerne tun und die uns sehr am Herzen liegen, jene sind, die uns mit Glücksgefühlen durchströmen und uns diese verbreiten lassen. Das ist der Weg eines „reichen“ Lebens, einem Leben in Fülle.
Doch wird mir gerade in den letzten Wochen sehr vieles noch bewusster.
Authentizität ist wandelbar. Wandelbar aber nicht in dem Sinne, das man heute so und morgen so authentisch ist – nein sie entwickelt sich und zwar mit zunehmenden Entwicklungszustand deines Bewusstseins. Je weiter zu reifst, umso klarer wird dir, was Du willst, welche Aufgabe Du erledigen möchtest und was Dir wirklich wichtig ist hier in diesem “Spiel des Lebens”. Es erfordert lediglich deine Bereitschaft dich darauf einzulassen.
Phase 1:
…in dieser Phase ist dein ICH sehr präsent. Hier kann es sein, dass Du anfangs die Dinge tust, die man dir gesagt hat, die Du tun sollst. Begründet wird dies meist damit, dass es wichtig ist, das man Anordnungen folgt und die Dinge einfach tut, die einem gesagt werden. Weil man ja Geld verdienen muss, um die Miete zu bezahlen und weil es eben so ist, und schon immer so war, dass man arbeiten muss Denn „Schaffste was, dann haste was und haste was, dann biste was“. Wer kennt sie nicht die bauernschlauen Sprüche….. .
Man hat Prägungen, die einen begleiten und aufgrund dieser Prägungen hat sich dein ICH ausgebildet und wird innerhalb der Prägungen dein Leben bestimmen.
Erst einmal ist das nichts Beängstigendes. Es ist ja auch interessanterweise genau so in uns „angelegt“. Doch bedenkenswert dabei ist, dass dieses “gehorsame Tun” nicht unbedingt wir sind. Sondern nur die Summe aller Prägungen – also von außen bestimmte Gedanken und Eindrücke. Solche, die uns vermittelt wurden, die wir unreflektiert als Kind und Jugendliche aufgesogen haben und als „wahr“ befanden. So integrierten wir diese in unsere Leben und machten diese zu unserer Existenz… bis ein paar „Aufwecker“ auf unserem Weg ercheinen, wie z. Bsp. eine Krise, eine leidvolle Erfahrung, Trennungen, Krankheiten oder Menschen, die uns erzählen, dass es mehr gibt….
Phase 2:
…hier reflektiert sich der Mensch, ob das, was er tut, auch tatsächlich dem entspricht, was er wirklich will. Fragen tauchen auf: Fühle ich mich wohl? Macht mich glücklich, was ich tue? Wohl dem, der schon in Phase 1 das Glück hatte, die Aufgabe zu finden, die ihm Freude bereitet.
Man begibt sich auf die Suche. Über Bücher, gute Gespräche, Seminare, Vorträge, usw. versucht man sich langsam Heranzutasten…und zwar zu sich selbst. Wer bin ich? Wieso und warum ist alles so wie es ist? Und was will ich eigentlich wirklich?
In dieser Phase 2 fangen wir an alte Muster in uns zu erkennen und diese aufzulösen. Dadurch erfassen wir klarer, ob uns gefällt, was wir tun und gehen langsam den Weg in unser eigenes Glück. Dies erscheint oft mühsam, da man in den alten Prägungen ab und an verhaftet bleibt und es sich aus diesen herauszuschälen bedarf. Dieser Weg lohnt sich, denn er führt zu Dir selbst…zum wahren Kern.
Nun gelangen wir auf diese Weise zu unserer 2. Authentizität. Die erste war jene, wo wir glaubten, dass es unsere Authentizität ist (und sie war es zu diesem Zeitpunkt ja auch). Und in der wir durch unsere Prägungen bestimmt waren. Die nächste Stufe erreichen wir also durch Selbstreflektion. Um so unsere 2. Authentizität auszubilden und diese auch zu leben.
Wunderbar! Geschafft! Gratulation zu deinem neuen Leben in wahrer Authentizität!? Doch es geht noch weiter… .
Mit zunehmender Reflektion, neuen Erfahrungen und noch tiefergehenden Auflösung von Prägungen, kommen wir in Phase 3.
Erleuchtung und Whisky-Cola trinken – das passt nicht zusammen? Und ob!
Phase 3:
…hier entdecken wir, dass es da noch wesentlich mehr gibt, als das, was wir bereits kennen. Es gibt tatsächlich Menschen, die es geschafft haben dies schon in Phase 2 zu erreichen; und sogar einige – zwar wenige – aber dennoch, die es in Phase 1 vom Start weg erleben durften.
Was passiert hier nun? Wiederum durch leidvolle Erfahrungen forschen und reflektieren wir – wenn wir das wollen – warum es ist, wie es ist und dürfen erkennen, dass sich unser ICH (von dem wir so viel hielten und was auch berechtigt ist) anfängt sich irgendwie aufzulösen. Aber keine Sorge, Du bleibst trotzdem da. Stelle Dir vor, du hast eine Zwiebel und schälst sie… schön bedächtig… eine Schale nach der anderen. Dort siehst Du, wie viele Schalen eigentlich an so einer Zwiebel dran sind. Schälst Du sie bis zum Ende, findest Du irgendwann den wahren Kern….. .
An dem Punkt, wo du hin und wieder während des Schälens aufhörst, ist die Zwiebel genau an diesem Punkt vollständig „authentisch“…für genau diese Zeit… bis du wieder anfängst zu schälen.
Anhand dieses Beispiels erkennen wir, dass es durchaus mehrere Phasen gibt und dadurch mehrere Authentizitäten, jedoch meist nicht zum gleichen Zeitpunkt.
Phase 4:
…du löst dein ICH immer mehr auf und gelangst zur nächsten Stufe, deinem wahren SELBST – etwas, wie soll ich sagen, Übergeordnetes, was deinem Kern entspricht. Es ist das, was man nur so beschreiben kann, dass es eben dasjenige ist, welches ohne Prägungen oder Muster da ist. Und dort entwickelst Du deine neue Authentizität.
In dieser Phase spürst du förmlich, wie sich deine Zellen – die alles Erlebte, jede Prägung, jedes Muster, eben alles gespeichert haben – sich verändern und befreien. Du empfindest, wie sich alles ausdehnt und frei wird. Du reflektierst die früheren Dinge, dein Tun und betrachtest sie völlig neu, mit der Akzeptanz, dass es eben so war wie es war und jetzt ist wie es ist. Du erlaubst, dass alles neu wird in Dir – dass sich Schmerzen lösen, sich dein Körper neu ausrichtet und Du mittendrin bist.
Erleuchtung und Whisky-Cola trinken – das passt nicht zusammen? Und ob!
In diesen Zeiten geschehen Wunder…
…und Du erkennst sie und lässt sie zu. Manchmal kannst Du es nicht glauben, aber dann lass einfach die Anhaftung an die alten Muster los und sieh selbst, was dann möglich ist.
Damit möchte ich ausdrücken, dass das jeweilige “Das bin ICH” jenes ist, das wir gerade glauben zu sein und somit die Phase anzeigt, in der man sich gerade befindet. Und das ist gut so. Es ist ein so wunderbares Entdecken der neuen eigenen Authentizität.
Begib Dich also auf diese Reise des Lebens und sei offen für das, was da kommt. Verharre nicht starr in einer Phase sondern betrachte sie und forsche, fühle hinein, wie es sich anfühlt und tue das, was du als richtig für Dich empfindest..
Es lohnt sich!
An dieser Stelle möchte ich noch unbedingt auf Bruce Lipton´s Buch/DVD „Intelligente Zellen“ und Dieter Broers aktuelles Buch „Der verratene Himmel“ verweisen.
Beide haben mich sehr inspiriert und ich fand darin die wissenschaftliche Bestätigung, die ich für mein gefühltes Erleben manchmal noch brauche.
In tiefer Dankbarkeit
Udo
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