In der 9. Aktualisierung der COVID-19-Impfempfehlung vom 24.08.2021 spricht sich die STIKO (Ständige Impfkommision) nun doch für eine Impfempfehlung von allen Kindern zwischen 12 und 17 Jahren aus. Zunächst war die Impfung für Kinder und Jugendliche in dieser Altersgruppe noch nicht empfohlen worden, da die Datenlage zur Sicherheit der Impfung unzureichend war. Nun sollen aber neue Daten vorliegen, welche die Sicherheit der Impfung für diese Altersgruppe bestätigen. Aber auch die Impfung für Kinder ab 5 Jahren soll bald kommen. Eine Studie aus Israel sorgt indes für Aufruhr und widerlegt die Erkenntnisse der STIKO.
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Grundlagen neuer Daten basieren insbesondere auf amerikanischem Impfprogramm
Am 10. Juni 2021 noch, hatte die STIKO die Covid-19-Impfung bei Kindern und Jugendlichen zwischen 12 und 17 Jahren nur unter bestimmten Umständen empfohlen. Dazu gehörten:
- Vorerkrankungen mit erhöhtem Risiko für schweren COVID-19-Verlauf,
- vulnerable Personen ohne ausreichenden Immunschutz im persönlichen Umfeld,
- berufliche Exposition gegenüber SARS-CoV-2
Ansonsten sollte bei der oben genannten Altersgruppe vorerst auf die Möglichkeit der Impfung nach individueller Aufklärung und Nutzen-Risiko-Abwägung hingewiesen werden. Diese mittlerweile veraltete Empfehlung basierte auf folgenden Beobachtungen:
- Kinder und Jugendliche in Deutschland haben ein geringes Risiko, schwerwiegend an COVID-19 zu erkranken,
- dem begrenzten Kenntnisstand über seltene Nebenwirkungen der neuen mRNA-Impfstoffe in dieser Altersgruppe,
- ersten Berichten zu Herzmuskelentzündungen im zeitlichen Zusammenhang mit mRNA-Impfungen, vorwiegend bei Jungen und jungen Männern,
- den zum damaligen Zeitpunkt laut Modellierung geringen Auswirkungen der Impfung dieser Altersgruppe auf den weiteren Verlauf der Infektionsausbreitung in Deutschland.
Nun scheint es aber neue Erkenntnisse zu geben, welche vorwiegend aus dem Impfprogramm der USA stammen. Teil nahmen an diesem Impfprogramm rund 10 Millionen Kinder und Jugendliche. Die STIKO ist der Meinung, dass anhand dieser Daten der USA jetzt mögliche Risiken der Impfung für diese Altersgruppe zuverlässiger quantifiziert und beurteilt werden können.
„Die sehr seltenen, bevorzugt bei jungen männlichen Geimpften im Zusammenhang mit der Impfung beobachteten Herzmuskelentzündungen müssen als Impfnebenwirkungen gewertet werden. In der Mehrzahl der Fälle wurden die Patienten mit diesen Herzmuskelentzündungen hospitalisiert, hatten jedoch unter der entsprechenden medizinischen Versorgung einen unkomplizierten Verlauf. Umgekehrt weisen neuere Untersuchungen aus dem Ausland darauf hin, dass Herzbeteiligungen durchaus auch bei COVID-19-Erkrankungen auftreten. Zudem sind bisher keine Signale für weitere schwere Nebenwirkungen nach mRNA-Impfung aufgetreten, insbesondere auch nicht bei Kindern und Jugendlichen.“
Heißt es in der Mitteilung der STIKO zur Aktualisierung der COVID-19-Impfempfehlung für Kinder und Jugendliche vom 16.8.2021. So kommt die STIKO nun also zu dem Entschluss, dass nach gegenwärtigem Wissensstand die Vorteile der Impfung gegenüber dem Risiko von sehr seltenen Impfnebenwirkungen überwiegen. Im selben Zug spricht die ständige Impfkommission sich aber ausdrücklich gegen eine Impfung bei Kindern und Jugendlichen zur Voraussetzung sozialer Teilhabe aus.
Ärztin fordert Impfung ab 5 Jahren – Biontech wartet auf Zulassung
Aufgrund der wegfallenden Maskenpflicht für Kinder und Jugendlichen in Schulen gehen „Experten“ davon aus, dass die Infektionsgefahr der Kinder wieder steigen wird. Angesichts dessen spricht sich die Virologin Jana Schroeder im Gespräch mit FOCUS Online dafür aus, die Kinder mehr zu schützen. Sei es durch Masken, bessere Belüftung oder eben durch eine vollständige Impfung. Unsere Kinder würden schließlich auch ein eigenes Risiko tragen, wobei sie das Virus auch weitergeben und somit andere infizieren können.
“Abgesehen von ihrem eigenen Risiko können sie auch andere infizieren. Denn sie leben nicht isoliert außerhalb ihrer Familie.”
Erklärt die Fachärztin für Mikrobiologie, Virologie und Infektionsepidemiologie. Es sei falsch, das Risiko einer Infektion und infolgedessen die Weitergabe des Virus einfach in Kauf zu nehmen. Bei infizierten Kindern hätten wir laut Schroeder eine Hospitalisierungsrate von etwa einem Prozent.
“Der Anteil an Long-Covid-Fällen liegt im einstelligen Bereich. Und dann gibt es auch noch das PIM-Syndrom.”
Bei Letzterem handelt es sich um das sogenannte Multi-Inflammationssyndrom, welches in der Regel einige Wochen nach der Infektion hauptsächlich in der Altersklasse der 8- bis 9-Jährigen auftritt. Das Risiko, dass ein Kind darunter leidet, liegt bei 1:1000 bis 1:5000. Um diese und andere Spätfolgen der Infektion zu vermeiden, sollen künftig nicht nur Kinder und Jugendliche zwischen 12 und 17 Jahren geimpft werden, sondern auch Kinder zwischen 5 und 11 Jahren.
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Die Impfstoffhersteller Biontech/Pfizer erklärten dahin gehend bereits eine Zulassung in Europa für das Vakzin bei oben genannter Altersgruppe zu beantragen. Laut Bundesgesundheitsminister Jens Spahn könnte die Zulassung Anfang 2022 kommen. Die Virologin und Mutter Jana Schroeder hingegen ist der Auffassung, dass der Impfstoff für Kinder bereits im November 2021 kommen könnte. Das „begrüße“ Schroeder sehr, da durch die Impfung bisher in jeder Altersklasse ein vermeidbares Risiko festgestellt wurde.
„Allein aus Respekt dafür, dass die Kinder sich so lange zurückgenommen haben, sollten wir ihnen und ihren Eltern nun ebenfalls die Chance geben, zwischen Infektion und Impfung zu entscheiden.”
So Schroeder gegenüber FOCUS online.
Neue Studie: Risiko für Kinder an einer Herzmuskelentzündung nach Impfung zu erkranken höher als bisher erwartet
Einer neuen Studie zufolge hat die STIKO das Risiko einer Herzmuskelentzündung nach Impfung bei Kindern und Jugendlichen unterschätzt. So will die neue Studie aus Israel belegen, dass Jungen im Alter von 12 bis 17 Jahren neunmal häufiger diese Art der Herzprobleme bekommen als bisher angenommen.
Für die Studie (Myocarditis after Covid-19 Vaccination in a Large Health Care Organization) wurde die gesamte Datenbank des Clalit Health Services, der größten Gesundheitsorganisation (HCO) in Israel nach Myokarditis Diagnose Patienten, die mindestens eine Dosis des mRNA-Impfstoffs BNT162b2 (Pfizer-BioNTech) erhalten hatten, untersucht. Die Diagnose der Myokarditis wurde anschließend von Kardiologen anhand der Falldefinition der Centers for Disease Control and Prevention beurteilt. Folgend wurden die Präsentation, der klinische Verlauf und das Ergebnis aus der elektronischen Patientenakte des Patienten abstrahiert. Zum Schluss führten die Wissenschaftler bis zu 42 Tage nach der ersten Impfdosis eine Kaplan-Meier-Analyse der Myokarditis-Inzidenz durch.
Das Ergebnis: Bei den Untersuchten, die mindestens eine Dosis des BNT162b2-mRNA-Impfstoffs erhalten hatten, betrug die geschätzte Inzidenz von Myokarditis 2,13 Fälle pro 100.000 Personen; die höchste Inzidenz trat bei männlichen Patienten im Alter zwischen 16 und 29 Jahren auf. Die meisten Fälle von Myokarditis waren leicht oder mittelschwer.
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