Stephen Hawking, der brillanteste und populärste Astrophysiker unserer Zeit ist am 14. März, im Alter von 76 Jahren, gestorben. Doch Stephen Hawking war mehr als “nur” ein brillanter Geist: er war lebenslustig, humorvoll, neugierig, mutig und in den letzten Jahren seines Lebens ein steter Mahner. Er warnte die Menschheit vor den Folgen der Klimaerwärumung, des Bevölkerungswachstums, der Gentechnik und Künstlichen Intelligenz.
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Stephen Hawkings Suche nach der Weltformel
Stephen Hawking galt als einer der Geistesgiganten der Gegenwart – und nicht wenige hielten ihn für das Genie, das Einsteins Allgemeine Relativitätstheorie eines Tages mit der Quantenphysik vereinen könnte. Über Jahrzehnte versuchte Stephen Hawking eine Art “Weltformel” zu finden – in der Sprache der Physiker eine “Große Vereinheitlichte Theorie”, die alle Bereiche des Universums beschreiben kann, vom Mikro- bis zum Makrokosmos. Er war eine Art Popstar der Wissenschaft und schreckte nicht davor zurück, zu populären Ideen wie Zeitreisen und Außerirdischen Stellung zu nehmen, sowie Mahnungen und Warnungen an die Menschheit auszusprechen. Nicht nur das Bevölkerungswachstum bereitete Hawking große Sorgen. Künstliche Intelligenz, Atomkrieg und durch Gentechnik hergestellte Viren könnten zur Gefahr für die Menschheit werden, warnte er immer wieder. Den US-Präsidenten Donald Trump nannte Stephen Hawking einen Demagogen, dessen Klimapolitik der Erde den Todesstoß versetzen könnte. „Früher oder später müssen wir zu den Sternen schauen“, so ließe sich ein „potenzielles Armageddon“ vermeiden.
„Der beste Weg für uns ist es, in den Weltraum zu ziehen und nach Wegen zu forschen, andere Planeten zu besiedeln.“
Stephen Hawking: Selbstironisch und lebenslustig
Zeitlebens zeigte Stephen Hawking sich weder als Genie, noch als Gefangener seines Körpers. Er beschrieb sich eher als einen Menschen, der das große Glück hatte, seiner grenzenlosen Neugier nachgehen zu können und entmystifizierte somit seinen eigenen Mythos. Selbstironisch blickte er auf ein sicher beschwerliches, doch erfolgreiches und erfülltes Leben zurück – mit zwei Ehen, drei Kindern und einem Enkelkind, zahlreichen Auszeichnungen und voller Humor. Er ließ sich nie seine Lebenslust nehmen. Die Farbe seiner Autos war ihm ebenso wichtig, wie nach einem Vortragsprogramm um drei Uhr nachts Champagner zu trinken und mit seinem Rollstuhl auf der Tanzfläche herumzukurven. Mindestens so ausgeprägt wie seine Lebenslust war Stephen Hawkings Bewegungsdrang. Er liebte Verkehrsmittel jeder Art und war stolz darauf, in einem Heißluftballon und einem U-Boot unterwegs gewesen zu sein. Er bereiste Dutzende Länder, alleine sieben Mal die einstige Sowjetunion. 2007, als praktisch kein Muskel seines Körpers mehr funktionierte, ließ er sich sogar an Bord eines Experimentalflugzeugs bringen, um sich im Sturzflug einige Minuten lang der Schwerelosigkeit anzuvertrauen.
Bleiben Sie neugierig!“: Ein letzter Gruß von Stephen Hawking auf YouTube
„Versucht, den Dingen, die ihr seht, einen Sinn zu geben, und hinterfragt, aus was sich das Universum zusammensetzt. So schwer das Leben manchmal auch erscheinen mag, es gibt immer etwas zu tun und darin gut zu sein. Es ist wichtig, dass ihr einfach nie aufgebt. Denkt daran, in die Sterne zu sehen – und nicht auf eure Füße.“
Die University of Cambridge hat eine letzte Botschaft des großen Wissenschaftlers veröffentlicht.
Stephen Hawking hat die Welt in vielerlei Hinsicht erstaunt: mit seiner brillanten Forschungsarbeit, mit seinen Büchern, die ein Millionenpublikum erreichten, und nicht zuletzt mit seinem langen Leben. Im Durchschnitt haben Menschen, nachdem bei ihnen eine Amyotrophe Lateralsklerose (ALS) festgestellt wird, nur noch drei bis fünf Jahre. Stephen Hawking erhielt die Diagnose 1963, saß seit 1968 im Rollstuhl und lebte weitere 50 Jahre – bis zum 14. März 2018. Auch wenn er die alles erklärende Weltformel bis zu seinem Tod nicht fand, bleibt die Hoffnung, dass er diese nun nach seinem Tod findet, ausser es bewahrheitet sich seine These über ein Leben nach dem Tod:
“Nur Menschen, die sich vor dem Dunklen fürchten, glauben an ein Leben nach dem Tod.”
Wir wünschen ihm, dass sein Geist nun Paralleluniversen erforschen darf, trifft doch sein Todestag zusammen mit Albert Einsteins Geburtstag und dem Tag, an dem Mathematiker jedes Jahr die Zahl Pi ehren, welche eine Tür in die Unendlichkeit öffnet.
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Quellen:
© YOUTUBE; UNIVERSITY OF CAMBRIDGE, REUTERS