Vor 53 Jahren sollte der Civil Rights Act die Rassentrennung in den USA beenden, doch nach dem Freispruch des weißen Polizisten, der einen Menschen mit schwarzer Hautfarbe erschossen hat, brechen erneut Unruhen aus. Die Polizei setzte Tränengas ein und Demonstranten warfen Steine. War der Civil Rights Act nur ein frommer Wunsch Präsident Johnsons?
Durch seinen Kampf für Freiheit, Gleichheit, Unabhängigkeit hat Martin Luther King die Welt verändert. Dies ist seine Story.
53 Jahre und kein bischen weiser?
Vor 53 Jahren, am 2. Juli 1964 unterzeichnete der damalige US-Präsident Lyndon B. Johnson den „Civil Rights Act“. Es war ein historischer Moment: Hotels, Kinos, Einkaufzentren, Bäder, Bibliotheken, alle öffentlichen und öffentlich zugänglichen Einrichtungen durften schwarzen Menschen den Zutritt ab sofort nicht mehr verwehren oder ihnen gesonderte Plätze zuweisen. Auch Diskriminierung am Arbeitsplatz wurde verboten.
Präsident Johnson rief die Amerikaner auf, „die letzten Überbleibsel der Ungerechtigkeit in Amerika auszuräumen“ und „die Quellen des rassistischen Gifts trockenzulegen“.
Keine Frage: Präsident Johnson hat Historisches geschaffen, doch sein Wunsch scheint unerfüllt, wie die jüngsten Ereignisse in den USA zeigen.
Black lives matter – Schwarze Leben sind wertvoll
Eric Garner, Michael Brown, Tamir Rice, Freddie Gray, Alton Sterling, Philando Castile. Sechs Namen, sechs Tote. Sie stehen stellvertretend für hunderte Menschen mit dunkler Hautfarbe, die innerhalb der vergangenen Monate durch weiße Polizeigewalt starben. In den vergangenen Wochen hatten die tödlichen Schüsse durch Polizisten auf zwei unbewaffnete Schwarze in den USA Proteste ausgelöst. Jahrzehnte nach Martin Luther King gehen erneut zehntausende Demonstranten auf die Straßen. Sie rufen „Black lives matter“, frei übersetzt „schwarze Leben sind wertvoll“.
Durch seinen Kampf für Freiheit, Gleichheit, Unabhängigkeit hat Martin Luther King die Welt verändert. Dies ist seine Story.
Es reicht! Tausende demonstrieren in den USA gegen Polizeigewalt
https://www.youtube.com/watch?v=i6yESn-GG-E
In der Folge wurden in den Städten Dallas und Baton Rouge insgesamt acht Polizisten erschossen.
Wertschätzung für Afroamerikaner und Polizisten
In den USA wird über das Ausmaß an Rassismus und Rassenhass, über Weiße gegen Schwarze, über Recht und Unrecht, über angeblich schießwütige Polizisten, die ohne Gerichtsverfahren davonkommen und einen schwarzen Präsidenten, der in einem Interview wagte das „N-Wort“ (Nigger) auszusprechen, um in die aktuelle Debatte um Rassismus in den USA einzugreifen, diskutiert.
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Aufruf zur Versöhnung
Währenddessen bricht Basketball-Legende Michael Jordan sein Schweigen zu politischen Themen. Unter dem Eindruck der eskalierenden Gewalt in den USA ruft Michael Jordan Afroamerikaner und Polizeibeamte auf, sich zu versöhnen.
„Ich wurde von Eltern erzogen, die mir beibrachten, Menschen egal welcher Farbe oder Herkunft zu lieben und zu respektieren. Darum bedrücken und frustrieren mich die spalterische Rhetorik und die ethnischen Spannungen, die jüngst schlimmer zu werden scheinen“. Ich weiß, dieses Land ist besser als das. Und ich kann nicht länger schweigen.“
Verlust und Gewalt – damit wurde Michael Jordan im Jahr 1993 in seinem eigenen Leben konfrontiert. Zwei Teenager erschossen seinen Vater auf einem Autobahnrastplatz und raubten ihn aus.
Durch seinen Kampf für Freiheit, Gleichheit, Unabhängigkeit hat Martin Luther King die Welt verändert. Dies ist seine Story.
Doch Michael Jordan meldete sich nicht nur mit Worten. Mit jeweils einer Million Dollar unterstützt er zwei Organisationen. Zum einen das Institute for Community-Police Relations. Diese Organisation setzt sich für bessere Beziehungen zwischen Polizei und Bürgern ein und der NAACP Legal Defense Fund. Dies ist eine Bürgerrechtsorganisation, die sich für die Rechte afroamerikanischer US-Bürger stark macht.
Nicht nur ein afroamerikanischen Problem
Auch 53 Jahre nach Unterzeichnung des „Civil Rights Act“ scheint Rassismus noch immer eine der großen Scheidelinien der US-Gesellschaft zu sein. Und natürlich bezieht sich Rassismus auch in den USA nicht nur auf die Trennung von „Schwarz und Weiß“. Hinter der Scheidelinie stehen genauso Muslime, Latinos, Mexikaner… und vielleicht ist es nicht nur in den USA an der Zeit, den Worten von Micheal Jordan Taten folgen zu lassen:
„… Menschen egal welcher Farbe oder Herkunft zu lieben und zu respektieren.
Der Trailer zum Film auf YouTube: Selma – Die „Martin-Luther-King-Story – Sehr empfehlenswert!
Filmtipp: Selma
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Quellen:
http://www.br.de/nachrichten/schwarze-polizeigewalt-usa-102.html
http://www.tagesspiegel.de/politik/civil-rights-act-aber-wir-leben-getrennt/10118300.html
http://web.de/magazine/politik/usa-rassismus-problem-30724610
http://www.zeit.de/2015/20/rassentrennung-usa-baltimore-folgen