Die mit Plastiksäcken verschmutzen Traumstrände veranlassten die hawaiianische Regierung zum Handeln. Die eigentlich naturbelassenen Strände sind oftmals voll von angespültem Plastikmüll, der nicht nur Hawaii sondern auch die Weltmeere zunehmend verunreinigt.
Was, wenn es die Formel gäbe, die Welt zu retten? Was, wenn jeder von uns dazu beitragen könnte?
Traumstrand nur noch Plastikstrand
Die mit vorwiegend durch Plastiktüten zugemüllten Traumstrände veranlassten die hawaianische Regierung zu einer schnellen Umsetzung ihres 2012 gefassten Gesetzesbeschlusses. Seit 2015 ist auf allen Inseln Hawaiis die Nutzung von Plastiktüten verboten. Bereits drei Jahren zuvor wurde das Gesetz grundsätzlich beschlossen. Insbesondere Supermärkten ist verboten ihren Kunden an den Kassen Plastiktüten auszuhändigen. Verstöße gegen das Verbot können im Wiederholungsfall mit bis zu 1000 Dollar pro Tag geahndet werden. Einizige Ausnahme: kompostierbare Plastikbeutel oder auch kleine Beutel zum Transport von Obst, Nüssen oder Medizin.
Reduzierung der Plastiktüten in Deutschland
Die Europäische Union hat sich daher ebenfalls die Reduzierung des Verbrauchs von Plastiktüten zum Ziel gesetzt: Ab 2026 soll jeder Bürger nur noch maximal 40 Tüten pro Jahr verbrauchen. 2014 betrug der Pro-Kopf-Verbrauch 76 Plastiktüten, dies entspricht ungefähr 5,6 Milliarden Plastiktüten allein in Deutschland. In Deutschland gibt es bislang keine gesetzliche Regelung. Der durchschnittliche Verbrauch mit über 70 Tüten pro Einwohner und Jahr liegt deutlich unter dem EU-weiten Durchschnitt von 198 Plastiktüten. Doch jede Plastiktüte ist eine Plastiktüte zu viel.
Plastiktütenfrei: Mit gutem Beispiel voran
Neben Hawai gibt es auch innerhalb der EU bereits zwei Länder, die sich von den Plastiktüten befreit haben:
Frankreich: In Paris trat 2007 ein Verbot von Kunststofftüten in Kraft. Ein landesweites Verbot nicht kompostierbarer Plastiktüten gibt es seit dem 1. Januar 2010
Italien: Seit dem 1. Januar 2011 ist die Vermarktung herkömmlicher Plastiktüten in Italien verboten. Als Ersatz sollen Papiertüten, Stoffbeutel und andere leicht abbaubare Tüten, z.B. aus Maisstärke, dienen.
Oder wir werfen einmal einen Blick nach Südostasien, Zentralasien und Afrika:
So läuft zum Beispiel in Ruanda alles ohne Plastik, in jedem Geschäft wird versucht, Plastik zu vermeiden auch im Design der Firmenhersteller.
In Bangladesh zog man schon 2002 die Reißleine und verbot die Polyethylentüten. Bhutan bereits 1999. Und diese Bestimmungen werden freundlich aber eindeutig überwacht.
Indien: In Indiens Hauptstadt Neu-Delhi wurden Plastiktüten verboten. Verstöße werden mit bis zu 1500 Euro bestraft. In manchen Bundesstaaten, z.B. Kerala, sind dünne Plastiktüten ebenfalls verboten.
Marokko: In Marokko verbot die Regierung zum 1. Juli 2016 gesetzlich landesweit Plastiktüten.
Wir sollten uns an Ländern wie diesen ein Beispiel nehmen.
Zwischen 500 Milliarden und eine Billion Plastiktüten werden weltweit jährlich verbraucht. Die Verwendung von Plastikbeuteln zu verbieten, ist eine effektive Möglichkeit die Umwelt zu schützen.
Was, wenn es die Formel gäbe, die Welt zu retten? Was, wenn jeder von uns dazu beitragen könnte?
Die Entdeckung eines siebten Kontinents
Der „siebte Kontinent“ liegt im Pazifischen Ozean. Nach Einschätzungen von Wissenschaftlern ist der siebte Kontinent ungefähr so groß wie Mitteleuropa oder auch zweimal so groß wie der US-Bundesstaat Texas. Noch ist er weitestgehend unerforscht, doch eines ist gewiss: Dieser siebte Kontinent besteht ausschließlich aus Müll, insbesondere aus Plastikabfällen, die von den Küsten und aus Flüssen in die Gewässer zwischen Kalifornien und Hawaii getrieben werden. So wächst südöstlich von Hawaii seit rund 60 Jahren ein gigantischer Müllwirbel vor sich hin. Im Zentrum dieses Müllwirbels sollen nach Einschätzung von Wissenschaftlern drei Millionen Tonnen Plastikabfall rotieren. Dieser gigantische Müll-Kontinent wird von einem riesigen Wirbel dort festgehalten.
Der Fluch der Meere – Dokumentation des Senders “arte“
Der Verbrauch an Plastiktüten ist zügellos. Tonnenweise fliegen sie durch die Landschaften und landen als Müll in den Ozeanen. Bis eine herkömmliche Plastiktüte vollständig verrottet ist, vergehen bis zu 500 Jahre. Doch nicht nur Plastiktüten landen in den Ozeanen.
Die Problematik des Plastikmülls in den Ozeanen lässt sich dabei anhand von Zahlen veranschaulichen: Einer Studie aus dem vergangenen Jahr zufolge schwimmen rund 269.000 Tonnen Plastik durch die Weltmeere. Die Anzahl der einzelnen Plastikstücke wird dabei auf rund fünf Billionen geschätzt. Einen Lichtblick gibt es jedoch: Das Ocean Clean Up Projekt eines niederländischen Studenten hat 2016 begonnen Plastikmüll aus dem Meer zu entfernen.
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Quellen:
http://www.n-tv.de/wissen/Hoffnung-auf-die-Wunder-Tuete-article10654796.html
http://www.epochtimes.de/umwelt/fuenf-billionen-plastikstuecke-im-meer-hawaii-verbietet-plastiktueten-a1253309.html
https://utopia.de/0/blog/kleiner-oeko-bei-utopia/keine-plastiktueten-auf-hawaii
http://www.n-tv.de/wissen/Hoffnung-auf-die-Wunder-Tuete-article10654796.html
http://www.trendsderzukunft.de/studie-rund-269-000-tonnen-plastikmuell-schwimmt-in-den-ozeanen/2014/12/12/
http://www.n-tv.de/wissen/Aufbruch-zum-Kontinent-aus-Muell-article10644731.html