Tschechien ging mit gutem Beispiel voran, nun folgt auch Norwegen. Erst letztes Jahr entlastete das nordische Land die Pflanzenwelt durch ein Verbot der Entwaldung, jetzt sind unsere pelzigen Freunde an der Reihe: bis 2025 will Norwegen sämtliche Pelzfarmen schließen.
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Ein steiniger Weg
Norwegens Premierministerin, Erna Solbarg, verkündete ihre Zusage nachdem die neue konservativ-bürgerliche Regierung Anfang Januar die Bedingungen ihrer Zusammenarbeit geklärt hatten.
Norwegens liberale Partei, welche die jüngste und kleinste Partei in der Koalition ist, soll ein treibender Faktor in der Durchsetzung der Entscheidung gewesen sein.
Wir berichteten letztes Jahr bereits darüber, dass Tschechien sämtliche Pelzfarmen bis 2019 schließen wird. Norwegen schließt sich nun an und ist damit das vierzehnte europäische Land, welches der Pelzindustrie den Rücken zukehrt.
1939 sah das jedoch noch ganz anders aus: Damals war Norwegen mit mehr als 20.000 Pelzfarmen Weltmarktführer.
Seit dieser Zeit hat sich die Industrie bereits enorm verkleinert. Heute arbeiten noch knapp 400 Arbeiter in 200 Betrieben. Diese Rückentwicklung hat in dem neuen Entschluss ihren von Tierschützern lang ersehnten Abschluss gefunden:
„Dies ist ein fantastischer Sieg für unseren Kampf – ein Kampf für ein Europa ohne Pelzindustrie.“
,so Thorbjørn Schiønning, der Kampagnenmanager der Tierschutzorganisation Anima.
Die Entscheidung fiel nach einer langwierigen Debatte über das Thema, welche von Europas größten Anti-Pelz-Demonstrationen der letzten Jahre begleitet wurden. Über 9000 Menschen aus 30 verschiedenen Städten schlossen sich den Demonstrationen an.
Den Pelzfarmern schmeckt das nicht
Nicht überall gibt es Grund zum Feiern: Guri Wormdahl von der „Norwegian Fur Breeders Association“ sagte, er sei „geschockt, absolut erschüttert“ über die Entscheidung der Regierung.
Jon Georg Dal, Landwirtschaftsminister der populistischen Partei, erklärte daraufhin, dass es nun „sein Job sei, das ganze so durchzuführen, dass die Pelzfarmen ausreichend Ersatz bzw. Ausgleich in der Übergangsphase bekommen.“ Wir sprechen hier nicht von einem kleinen Ausgleich: Norwegens Pelzzüchter erwirtschaften jährlich etwa 36 bis 51 Million Euro. Eventuell ist das auch der Grund für die Erschütterung Guri Wormdahls.
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Quellen:
http://www.telegraph.co.uk/news/2018/01/18/norway-set-become-first-nordic-country-ban-fur-farming/