Das weltweit erste versorgungsunabhängige Dorf, das in der Lage ist, seinen eigenen Bedarf an Energie, Wasser und Lebensmitteln zu decken, wird im niederländischen Almere errichtet. ReGen Villages wird in Partnerschaft mit dem dänischen Architekturbüro Effekt dabei helfen, eine Reihe der drängenden Probleme der Welt anzugehen: das Bevölkerungswachstum, den Klimawandel und die begrenzten Ressourcen.
Foto: Regen Villages Holding B.V / EFFEKT
ReGen Dörfer: die Teslas unter den Ökodörfern
Bis 2050 werden beinahe 10 Milliarden Menschen auf der Erde leben. Dadurch werden regenerativer Wohnungsbau und Kommunalentwicklung gebraucht, die sauberes Wasser, gesunde Nahrungsquellen, Abfallentsorgung und knappes Ackerland bereitstellen, um die Bevölkerung zu versorgen.
Wir haben wirklich einen globalen Maßstab im Blick, sagt ReGen-Erfinder James Ehrlich, indem er es als Tesla unter den Ökodörfern bezeichnet.
Aber wie funktioniert die Selbständigkeit? James Ehrlich hat zusammen mit dem dänischen Architektenbüro EFFEKT zahlreiche Zyklen zu einem komplexen, autarken System zusammengefasst. Im Großen und Ganzen gibt es vier Bereiche: Nahrungsmittel-, Wasser- und Energieversorgung und natürlich die Abfallentsorgung.
Die versorgungsunabhängigen Dörfer werden eine Reihe von Gewächshäusern aufweisen, die es den Einwohnern ermöglichen werden, Lebensmittel anzubauen und Abfall zu recyceln. Einige der Gewächshäuser werden mit hoch technisierter, vertikaler Landwirtschaft und innen gelegenen Gemüsegärten aufwarten. Eine Anzahl von im Freien gelegenen, saisonabhängigen Gärten werden ebenfalls in das Dorf integriert.
Der Abfall der Einwohner wird recycelt und als Futter für Vieh und Soldatenfliegen verwendet – eine nachhaltige Nahrungsquelle für die Fische – während die Fischrückstände als Dünger für ein Aquakultursystem benutzt werden, welches im Gegenzug die sich innen befindlichen Gartenpflanzen versorgt. Schließlich werden Viehexkremente die außen gelegenen saisonabhängigen Gärten düngen.
Wir definieren auf den Wohnsitz bezogene Projektentwicklung neu, indem wir diese regenerativen Wohngegenden dadurch erschaffen, dass wir zuerst die grünen Anbauflächen betrachten, wo wir mehr ökologische Lebensmittel, mehr sauberes Wasser und mehr saubere Energie produzieren und mehr Abfall vermeiden können als wenn wir uns bei der Produktion von ökologischen Lebensmitteln nur auf das Land beschränken, oder dort Permakultur betreiben,
Sagt James Ehrlich.
Weniger Wasser- und Flächenverbrauch – mehr Ernteertrag
Laut den Berechnungen von ReGen werden diese Hi-Tech-Landwirtschaftssysteme im Laufe eines Jahres in der Lage sein, auf derselben Fläche mehr als den zehnfachen Ernteertrag mit 90 % weniger Wasserverbrauch zu produzieren.
Auch der Flächenverbrauch dürfte geringer ausfallen. Nur 639 Quadratmeter Land sollen für eine dreiköpfige Familie genutzt werden. Zur Veranschaulichung: Für einen vergleichbaren Ertrag sind normalerweise mindestens 8.100 Quadratmeter erforderlich.
Wir erwarten buchstäblich Tonnen von reichlichen ökologisch erzeugten Lebensmitteln jedes Jahr – an Gemüse, Obst, Nüssen, Hülsenfrüchten, Fischen, Eiern, Hühnern, Milch und Eiweiß von kleinen Tieren – die kontinuierlich zunehmen können und in den vertikalen Gartensystemen das ganze Jahr über Ertrag bringen können, erklärt James Ehrlich.
Sonnenkollektoren und andere nachhaltige Energielösungen werden dafür benutzt, die Einwohner rund um die Uhr, an sieben Tagen die Woche, mit Energie und warmem Wasser zu versorgen. Um diese Systeme aufrechtzuerhalten wird es nötig sein, dass sich Familien innerhalb der Kommune darum kümmern, das Ökosystem des Dorfes zu unterhalten. Der Betrieb eines Gewächshauses, die Wartung der Sonnenkollektoren und die Versorgung des Viehs sind nur einige der Verantwortungen, die die Familien übernehmen müssen.
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Quellen:
https://newsgreen.net/2017/12/04/regen-dorf-in-den-niederlanden/
Baubeginn des weltweit ersten versorgungsunabhängigen Dorfes in den Niederlanden in diesem Jahr