Wir werden bequem, denn alles ist so schön und alles macht Spaß! Wir wollen genießen, das Dolce Vita leben. Dabei sollten wir aber nicht vergessen, auch im Sommer eine gewisse nachhaltige Lebensweise aufrechtzuerhalten. Nachhaltig im Sommer klingt etwas komisch, denn natürlich sollten wir das gesamte Jahr über darauf bedacht sein, so nachhaltig wie nur möglich zu leben. Und dabei geht es gar nicht darum, mit dem Finger auf andere zu zeigen, sondern in erster Linie vor der eigenen Türe zu kehren. Jeder soll das tun, was für ihn möglich ist. Und vor allem im Sommer besteht leider die Gefahr, diese Nachhaltigkeit, sei es beim Grillen, beim Gärtnern oder dem Sommerurlaub zu vernachlässigen. Wir haben deshalb ein paar kurze Tipps zusammengestellt, wie Du auch im Sommer ganz einfach ein wenig nachhaltiger leben kannst. Nicht nur der Umwelt wegen, sondern auch für das eigene, gute Gefühl!
Müssen Kurzstreckenflüge wirklich sein?
Jetzt mal ehrlich… keiner will Euch das Fliegen verbieten oder schlechtreden. Wir zumindest nicht, denn wir reisen selbst gerne. Und in der heutigen Zeit wäre es naiv und gelogen zu behaupten, wir verzichten auf das Reisen der Umwelt zuliebe. Es gibt allerdings Angewohnheiten, die wir überdenken und auch ändern sollten. Warum zum Beispiel muss ich von München nach Berlin fliegen, wenn ich easy going auch den Zug oder den Bus nehmen kann? Früher war es das höchste der Gefühle, mit dem Zug zu fahren. Ich kann mich noch erinnern, als ich ein Kind war, wie toll es war, mit dem Zug zu fahren. Und zugegeben, die Aussicht und das, was es zu sehen gibt, ist meist sogar interessanter als die Wolkendecke in den Lüften.
Zwar ist der Zug auch nicht unbedingt das Maß aller Dinge, auf eine solche Strecke aber immer noch besser als Das Flugzeug. Noch besser wäre hier, den Fernbus zu nehmen, da diese in aller Regel optimaler ausgelastet sind als die Züge. Ein weiterer Vorteil der öffentlichen Bodenverkehrsmittel ist der Preis, denn der liegt in der Regel weit niedriger als der für diverse Stahladler. Dabei liegt der Fernbus meistens mit den niedrigsten Preisen im Ranking ganz oben. Teilweise ist das Reisen über Fernbus sogar günstiger als Mitfahrgelegenheiten im Pkw. Der einzige Nachteil: Die Reise dauert natürlich etwas länger.
Grillen geht auch nachhaltig!
Auch beim Grillen lässt sich schnell und unkompliziert einiges machen, um das kulinarische Vergnügen umweltfreundlicher zu gestalten. Bei der Holzkohle zum Beispiel ist schon viel gewonnen, wenn Du beim Kauf einfach darauf achtest, dass das Holz heimisch ist. Bestenfalls besteht die Kohle aus heimischen Buchen. Andere Holzkohlen kommen meist aus Ländern wie Afrika oder Südamerika, wo sie weite Wege auf sich nehmen müssen, um bei uns im Grill zu landen. Ein weiteres Problem dieser Holzkohlen ist die Art und Weise, wie sie gewonnen werden. So kommen die Kohlen nämlich nicht zu selten aus illegaler Abholzung des Regenwaldes. Folgende Alternativen gibt es außerdem:
- Grillen mit Olivenkernen
- Grillen mit Weinreben
- Grillen mit Kokosnuss-Schalen
- Grillen mit Maisspindeln
All diese Alternativen sind landwirtschaftliche Abfälle, wofür kein lebender Baum gefällt werden muss. Außerdem sind gerade bei Olivenkernen, Weinreben und Maisspindeln die Transportwege kürzer, weshalb diese Alternativen den Kokosnuss-Schalen vorgezogen werden sollten.
Solltest Du Dich dennoch für die konventionelle Grillkohle entscheiden, achte zumindest auf folgende Holzsiegel:
- FSC (von NABU und BUND empfohlen),
- PEFC (vom Landwirtschaftsministerium empfohlen, von NABU und BUND nicht empfohlen) oder
- Naturland (empfohlen von NABU und BUND),
sinnvoll ist der Kauf dieser Holzkohlen aber auch nur, wenn diese auch wirklich wenigstens aus dem europäischen Raum stammen. Bei Holzkohlen spielt außerdem das DIN-Prüfzeichen DIN EN 1860-2 eine Rolle, denn dieses verfügt über weniger Giftstoffe und weist darauf hin, dass ein gewisser Mindeststandard sowohl bei Qualität als auch Umweltbelastung eingehalten wurde: Kohle mit Hinweis DIN EN 1860-2 darf beispielsweise nicht aus alten Möbeln oder Ähnlichem hergestellt werden. Zudem dürfen keine Rückstände von Holzschutzmitteln, Lacken oder sonstigen Fremdstoffen enthalten sein.
Verzichte auf Einwegprodukte
Klar, es ist praktisch, wenn gerade nach einer Grillparty das gesamte Tischgut einfach nur in einen Sack verfrachtet und weggeworfen werden kann. Aber komm… meine Mutter sagte immer, „Wer feiern kann, kann auch arbeiten“ den Spruch habe ich nie verstanden. „Wer feiern kann, kann auch aufräumen“, erschließt sich mir da schon eher. So eine Party findet ja nicht jeden Tag statt, da kann man danach schon mal ein bisschen Geschirr spülen. In der Regel helfen die Gäste ja sogar, dann geht es ohnehin ruckzuck.
Ganz davon abgesehen, dass sich niemand einen Zacken aus der Krone bricht, wenn er ein bisschen Geschirr spült, zumal die meisten einen Geschirrspüler haben, sind diese Einwegprodukte der Tod für unsere Umwelt. Denn sie alle landen am Ende da, wo sie nicht landen sollen – in unserem Ökosystem, wo sie verheerende Schäden anrichten. Nicht nur im Meer („wo es unser einen ja nicht zu interessieren braucht“), nein, auch in unseren Wäldern, Städten, Seen und Teichen. Und selbst wenn diese Produkte vereinzelt zu 100 % richtig entsorgt und aufbereitet werden, entsteht bei der Entsorgung dieser Produkte ein enormer Energieaufwand. Und das nicht nur bei der Entsorgung, sondern vor allem auch bei der Herstellung, wofür vorwiegend fossile Brennstoffe verwendet werden.
Auch die eigene Gesundheit gefährdest Du mit Einwegprodukten. Grillschalen aus Alu etwa sind laut dem Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) gesundheitsschädlich (Forschungsergebnisse hierzu in den Quellen). Das Metall gelangt über die Speisen in den Körper. Dabei gibt es gute Alternativen, um Feta, Fisch und frisches Gemüse auch ohne Alu zu grillen.
Alternativen zu Alufolie:
- Kohl-, Mangold-, Rhabarber- oder Weinblätter
Alternativen zu Aluschalen:
- Grillkorb
- Gusseiserne Pfanne
- Grillgitter
- Grillbretter
- Grillspieße
Solarlampen im Garten
Was gibt es Schöneres als an einem lauen Sommerabend im Garten, auf der Terrasse oder dem Balkon zu sitzen? Mit einem wohlverdienten Gläschen Weißwein und beruhigender Beleuchtung zwischen den Blumen und Büschen. Sehr idyllisch… allerdings ist auch das nicht wirklich nachhaltig, wenn wir nicht darauf achten, wie wir unser Umfeld beleuchten. Ist Deine Beleuchtung nämlich hauptsächlich am Stromnetz angeschlossen, verbraucht auch das eine Menge Energie, und auch wenn Du es Dir vielleicht leisten kannst. Unser Planet kann es sich nicht mehr lange leisten, Deinen Garten zu beleuchten. Aus diesem Grund solltest Du in Erwägung ziehen, solarbetriebene Alternativen zu verwenden. Die sehen nicht nur schön aus, sondern verbrauchen außerdem keine fossilen Energien, zumindest keine nicht erneuerbaren.
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