Das Leben steckt voller Prüfungen und Herausforderungen, die es zu meistern gilt. Sie schleifen unseren Charakter und machen uns zu der Person, die wir sind. Wir wachsen an den gemachten Erfahrungen und sind auch wegen den Tiefpunkten in der Lage, Einzigartiges zu erreichen. Mit ganzer Kraft basiert auf einer unglaublichen Geschichte, die inspirierender nicht sein könnte. Der emotional fesselnde Film von Nils Tavernier zeigt, dass man alles schaffen kann, wenn es man es wirklich will.
Filmtipp: Mit ganzer Kraft
Hürden gibt es nur im Kopf
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Ein schweißtreibendes Familiendrama
Die Handlung des Films Mit ganzer Kraft ist an die Geschichte des Hoyt-Teams angelehnt. Ein Vater und Sohn Team, das an mehr als 1.000 sportlichen Wettkämpfen teilgenommen hat. Das klingt zunächst vielleicht nicht sehr spektakulär, allerdings hatte das Zweiergespann ein krasses Handicap. Vater Dick Hoyt zog, schob und fuhr seinen gelähmten Sohn Rick Hoyt auf speziellen Schlauchbooten, Rollstühlen und Fahrrädern immer bis ins Ziel. Zusammen nahmen sie an mehr als 200 Triathlons teil, darunter waren auch sechs Teilnahmen am Ironman. Tavernier nahm die unglaublichen Leistungen des Hoyt-Teams als Vorbild und kreierte einen impulsiven Film, vollgepackt mit allerlei Emotionen.
In die Rolle des Familienvaters Paul schlüpfte Jacques Gamblin. Von Beginn an wird klar, dass er alles andere als zufrieden ist. Aufgrund einer angeborenen Behinderung seines mittlerweile fast 18-jährigen Sohnes Julien (gespielt von Fabien Héraud) fühlt sich vom Leben gestraft. Hinzu kommt, dass er gerade auch noch seinen Job verloren hat. Seinen Frust lässt er an seiner Frau Claire (Alexandra Lamy) und Tochter Sophie (Sophie de Furst) aus.
Julien bekommt von Pauls mieser Stimmung vergleichsweise nur wenig mit, er wird von seinem Vater seit jeher weitestgehend ignoriert. Zuneigung, Schutz und Wertschätzung erhält Julien von seiner Schwester Sophie, besonders aber von seiner Mutter. Sie macht, bis auf einen Teilzeitjob in einem Friseurgeschäft, nichts anderes, außer den auf Hilfe angewiesenen Sohn mit aller Liebe zu pflegen. Hin und wieder scheint die Mutterliebe aber selbst Julian zu viel zu sein. Würde Paul seinen Sohn so akzeptieren und lieben, wie er ist, könnte die ganze Familie in Harmonie leben. Aber sein Frust nimmt allen die Luft zum atmen. Es scheint, als werde das brüchige Familienverhältnis aufgrund dessen schon sehr bald ganz zerbrechen.
Das Blatt beginnt sich zu wenden, als eines Tages Julian alte Fotos von seinem Vater findet. Darauf ist zu sehen, wie Paul vor Jahren am Ironman teilgenommen hat. Julian fasst einen Entschluss. Er will, wie sein Vater auch, am Wettkampf teilnehmen, und zwar ausgerechnet mit ihm zusammen im Team. Nachdem Julian erst seinen Vater, dann seine Mutter von seinem Vorhaben überzeugen konnte, beginnt ein mitreisendes Spektakel.
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Der Wille ist unsere stärkste Kraft
Es ist nicht immer leicht, nach den Sternen zu greifen und einfach mehr vom Leben zu wollen. Das ist doch das, was unser Leben erst lebenswert macht. Man muss sich nicht damit abfinden, etwas nicht machen zu können oder zu dürfen, nur weil andere meinen, es besser zu wissen. Wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg. Inspiriert von der unglaublichen Geschichte des Hoyt-Teams, zeigt der Film genau das. Selbst ein scheinbar schwacher Körper kann sich der wahrscheinlich größten sportlichen Herausforderung stellen, wenn der Geist stark genug ist.
Ich bin mir sicher, dass wir es schaffen können
Auch wenn die sportliche Mammutaufgabe im Fokus steht, kommt das Familiendrama keinesfalls zu knapp. Es ist einfach nur herzerwärmend mit anzusehen, wie sich die Hauptakteure nach und nach wieder annähern. Alle Verzweiflung, Trauer, Wut, Enttäuschung und Ignoranz werden aufgearbeitet, vergeben und weichen einem neuen Gefühl von Zusammenhalt. Ein Gefühl, das stark genug ist, das scheinbar Unmögliche zu wollen.
Fabien Héraud spielt seinen Charakter Julian mit einer unglaublichen Authentizität, was die Dramatik des Films noch intensiver werden lässt. Seine Glaubwürdigkeit ist auf die persönliche Tragödie zurückzuführen, denn auch im echten Leben ist er an den Rollstuhl gebunden. Tavernier suchte explizit nach einem Darsteller, der sich nicht nur in die Rolle hineinversetzen, sondern aus eigenen Erfahrungen schöpfen konnte. Als Zuschauer spürt man das in jedem Moment. Man merkt, dass das Lachen, die Tränen, die Mimik und Gestik nicht gespielt, sondern vollkommen echt sind.
Fazit
Mit ganzer Kraft zeigt, dass man alle Hürden im Leben überwinden kann, wenn man es nur will. Sei es die Akzeptanz der eigenen Person oder die Teilnahme an dem wohl anspruchsvollsten Sportevent dieses Planeten, alles ist möglich. Es ist ein bewegender und inspirierender Film fürs Herz, angelehnt an eine wahre als auch unglaubliche Geschichte.
Aber man wird hier nicht nur unterhalten. Wie es sich für ein klassisches Drama gehört, kommt auch die Katharsis nicht zu knapp. Tavernier hat eine klare Botschaft, welche er nicht nur in diesem Film, sondern auch in zahlreichen anderer seiner Werke zum Ausdruck bringt. Wir alle haben unsere Wünsche, Ziele und Bedürfnisse, die niemals aufgrund von Äußerlichkeiten oder Vorurteilen missachtet werden sollten.
Trailer zum Film:
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