Immer noch gibt es viele Menschen die Lehren und Lernen auf zwei verschiedene Ebenen platzieren. Lehren obliegt dem Meister und lernen dem Schüler. Doch ist es wirklich so einfach? Nein, sagt Bewusstseinsforscher Bruno Würtenberger und erklärt anschaulich, wieso das Lehren und Lernen untrennbar miteinander verbunden sind.
Spirituelle Psychologie vom Feinsten. Weise, humorvoll und herrlich provokativ.
Wer lernt, der lehrt und umgekehrt
„Was anderes macht denn einen guten Lehrer aus, als dass er beständig selber lernt?!.“
Jeder der lehren will sollte zuerst mal lernen können, denn genau genommen lernt der Meister am meisten durch die Fragen seiner Schüler oder durch die vom Schüler nicht gefragten Fragen! Damit meine ich: Ein Lehrer sollte die innere Haltung eines Forschers haben. Wenn dem nicht so ist, dann erleben wir es so, wie wir es eben in unseren Schulen erfahren haben… Wissen wird plötzlich statisch und was gelehrt wird entspricht im besten Falle den Irrtümern von gestern. Man hat nie etwas fertig gelernt und somit lässt sich auch niemals etwas Fertiges weitergeben. Der gute Lehrer ist nicht jener, der auf alles eine Antwort parat hat, sondern jener, der für jede Antwort eine Frage hat.
Etwas als gegeben oder als absolut wahr anzunehmen ist eine der größten Fallen für alle die nach Wissen oder gar nach Weisheit streben. Denn sobald man glaubt etwas wirklich zu wissen, hört man mit dem Forschen und Fragen auf. Dies bedeutet in der Folge, dass wir leider nicht mehr tiefer in die Materie eintauchen können. Weil man es dann einfach gar nicht mehr will. Man weiss es ja eh schon. In dieser Falle sitzen die meisten derzeitigen Lehrer. Einerlei ob es sich um wissenschaftliche, schulmäßige oder spirituelle Lehrer handelt. Der Glaube zu wissen, ist die Sackgasse für jede neue und substantielle Erkenntnis. Was wir dann vorfinden ist statisches Wissen: unbeweglich, linear und konsequent aufbauend auf dem was bereits bekannt ist. Sollte sich also früher ein Fehler eingeschlichen haben, so basiert alles darauf Aufbauende auf einer fehlerhaften Grundlage. Ein Wissensgerüst, welches schon an der Basis Schwächen aufweist, wird früher oder später zusammenbrechen. Und ist es nicht genau das, was wir gerade umfassend erleben? Ja, vieles bricht gerade in sich zusammen und viele Dinge werden von Grund auf neu erforscht. In wenigen Jahren werden wir Ergebnisse sehen, welche dem Alten nicht bloß widersprechen, sondern es geradezu revolutionieren wird. Ob dies in wirtschaftlicher, wissenschaftlicher oder auch auf menschlicher Ebene ist, alles wird sich neu strukturieren. Fairer, korrekter und vor allem zukunftsträchtiger.
So schnell uns allen der Spruch über die Lippen geht: „Wir sind alle Lehrer und Schüler zugleich.“, so haben doch die meisten ein Problem damit dies auch wirklich umzusetzen und so zu fühlen. Der gute Lehrer fühlt sich als Schüler und der gute Schüler liebt es Schüler zu sein. So ist das gemeint. Und ein solch hingebungsvoll forschender Schüler wird automatisch und beinahe unmerklich zum Lehrer ohne es aktiv sein zu wollen. Er wird es einfach sein, wenn er es ist.
Lehrer und Schüler sind also nicht durch irgendeine Hierarchie voneinander getrennt und doch wissen beide genau, wo sie stehen. Es gibt keine Konkurrenz, kein Neid und auch keiner der sich besser oder kleiner fühlt als der andere. So zumindest ist es in seiner Reinform. So lange wir jedoch vom Ego gesteuert sind, wird es kein gemeinsames Wachstum geben und das Wissen bleibt statisch. Statisches Wissen ist tot und genauso begrenzt wie es das rein lineare, horizontale Denken ist.
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Lehrer oder Schüler – Wissen oder Weisheit?
Nach dem nun klar ist, dass Lehrer und Schüler sein in der Tat ein und dasselbe ist, wenn es richtig verstanden würde, so gibt es nun zu verstehen, dass es doch einen großen Unterschied zwischen bloßem Wissen und tiefgehender Weisheit besteht. Weisheit kann – im Gegensatz zu Wissen – weder gelernt noch gelehrt werden. Weisheit ist das Resultat von Erfahrung. Von in seiner Gesamtheit erfasster Erfahrung genau genommen. Ansonsten wären wir ja alle weise, da wir alle Erfahrungen machen. Das Machen von Erfahrungen alleine bewirkt aber noch lange keine Weisheit. Nur Erfahrungen welche bewusst und umfassend er- und gelebt wurden, resultieren in Weisheit. Daher plädiere ich unablässig für klares Bewusstsein und bewusstes Forschen. Ein guter Lehrer vermittelt in erster Linie also kein Wissen, sondern Erfahrungen. Er erteilt keine Hausaufgaben, sondern Forschungsexperimente. Er vermittelt keinen Notendruck, sondern die Lust am entdecken. Somit ist klar, dass auch nur entdeckungs- und forschungsfreudige Schüler zur Weisheit gelangen. Ein Schüler, der – aus welchen Gründen auch immer – glaubt lernen zu müssen, wird dabei scheitern. Daher spreche ich in der Regel nicht von Lehrer und Schüler, sondern von Meister und Schüler. Der Meister sortiert seine Schüler nach ganz anderen Kriterien als ein Lehrer. Er sucht sich von Anfang an die Meisterschüler aus. Das sind jene, welche von Anfang an zeigen, dass sie die Freude am Forschen mitbringen. Denn die Lust die Dinge zu erforschen und zu untersuchen ist von außen niemandem beizubringen. Wer diese Lust nicht fühlt, aus dem wird im besten Falle ein Lehrer aber kein Meister und somit bloß ein Wissender aber niemals ein Weiser.
Verschiedene Studien belegen mittlerweile, dass ein Lernen aufgrund neuer Ansätze, wie sie zum Beispiel von Schetinin- und LAIS-Schulen angewendet werden, äußerst beeindruckende Resultate hervorbringen. Diese funktionieren nämlich nach dem Meister-Schüler-Prinzip und nicht auf unserem herkömmlichen Schulsystem, welches kaum mehr als gehorsame ‚Copy-Paste-Soldaten’ züchten. Aber das ist schon klar, wenn man bedenkt, was die Ziele normaler Schulen sind. Herkömmliche Schulen bilden die Kinder, das stimmt. Deshalb sind am Ende auch alle gleich. Weil sie alle nach ein und demselben Bild gebildet oder besser gesagt geformt werden. Uniformität ist ihr Ziel und nicht Weisheit. Dies birgt zudem ungeahnte Gefahren, denn man bleibt dumm dabei und erlangt alles andere als Weisheit. Dann steckt man sie in irgendwelche Uniformen oder in Ämter. Verteilt Noten, Abzeichen und Orden. Somit erlangen sie in gewisser Hinsicht kleine und auch größere Machtpositionen innerhalb unserer Gesellschaft und diese Kombination von Dummheit und Macht beinhaltet eine riesige Gefahr des Machtmissbrauchs.
Die entsprechenden Resultate sind deutlich sichtbar im maroden Zustand der Länder und den kriminellen Machenschaften in Politik, Wirtschaft, Religion und Staatenmissbrauch. Diese ganze Sauerei wäre niemals möglich gewesen, hätten die Menschen mehr Weisheit als bloß Wissen. Und dies beginnt eben von Kindsbeinen an. Mit Sicherheit hat die Schule den größten Einfluss, aber schon die Eltern wurden ja nach diesem Prinzip geformt und geben ihr Wissen, welches letztlich bloß Meinungen sind, an ihre Kinder weiter als wäre es die einzige Wahrheit. So gesehen müssen wir das gesamte System von Grund auf revidieren.
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Früher waren die Ältesten gleichzeitig auch die Weisen und als solche von der Gesellschaft hochrespektiert. Heute verblöden sie vor sich hin und werden behandelt wie der letzte Dreck. Als Kinder beginnen wir im Kinder- und enden tun wir im Altersheim. Was für ein krankes System?! Wo sind wir damit bloß hingekommen? Wir haben massenhaft Schlachthäuser, Schlachtfelder, ein kriminelles Pharma- und Bankenkartell sowie Großkonzerne, welche mittlerweile die gesamte Politik bestimmen und so langsam aber sicher den ganzen Planeten ruinieren. Es ist wirklich an der Zeit, ganz entschlossen einzugreifen. Lehrer müssen wieder Meister sein, ansonsten werden wir alle zu Grunde gehen. Gut, das klingt ein bisschen dramatisch und ja, es ärgert mich, aber es ist noch viel dramatischer und viel schlimmer, als ich es hier in einigermaßen freundlich gewählten Worten beschreibe.
Ein Funke der Hoffnung
Dennoch besteht ein Funke der Hoffnung. Und damit möchte ich meine Worte auch abschließen. Es gibt Dich und mich. Es gibt immer mehr Menschen die genau das Beschriebene erkennen und bereit sind, allen voran, sich selbst zu verändern und aus dem besagten System auszusteigen. Viele kommen – nicht nur bezüglich des Lehrens und Lernens – mit revolutionären Ideen an die Öffentlichkeit. Natürlich sind wir nicht alle so begabt und erfinderisch, dass jeder von uns freie Energiemaschinen oder universell einsetzbare Heilmethoden und Universalheilmittel erfinden können, aber wir können jene stärken, ermutigen und unterstützen, welche derart gesegnet sind! Es geht nicht darum, wer von uns zuvorderst steht und die Lorbeeren erntet, sondern um nichts Geringeres als; unser gemeinsames Überleben als Spezies. Wir sollten auf jeden Fall nicht zuwarten bis ‚die anderen’ etwas unternehmen. Der Weise weiß das. Wir müssen, jeder für sich und jeder mit seiner eigenen Kernkompetenz, aufstehen und aktiv werden. Dann klappt es vielleicht noch und wir können das Ruder noch herumreißen, bevor wir alle gemeinsam am Fels der Ignoranz und Bequemlichkeit zerschellen.
Letztlich wollen wir alle nur eins: Weltfriede. Davor muss aber Freiheit sein! Noch besitzen wir ein klein wenig davon, einen Samen sozusagen. Wenn wir diesen aber nicht heute noch säen, werden wir ihn verlieren und dann können wir das System nicht mehr ändern. Dann werden alle düsteren Prophezeiungen nur ein schwacher Vergleich dazu sein, was unsere Zukunft für uns und unsere Kinder bereithalten wird.
Wir sind also die Hoffnung! Und auch wenn wir die letzte Hoffnung sind, so bestehen unsere Chancen zu 50% endlich eine friedliche Welt mit intelligenten Menschen zu ermöglichen. Mit anderen Worten: Du bist die Hoffnung!
Bruno Würtenberger
Weitere inspirierende Beiträge unseres Gastautors Bruno Würtenberger findest du in seinem Autorenblog.
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