Die Schwarzwaldgemeinde Hofstetten kündigte seinen Eislieferungsvertrag mit Froneri Schöller. Bis 2018 hatte das Unternehmen das Freibad mit Eis beliefert. Etwa 10.000 Euro im Jahr zahlten die Hofstetter bislang für ihre sommerliche Abkühlung, doch seit 2019 ist damit Schluss.
Filmtipp: AWAKE 2 PARADISE
Jetzt auf Spirit Movie oder auf DVD anschauen!
Konsequenz und verantwortliches Handeln
10.000 Euro mögen für den Nestlè Konzern nur nur ein Nadelstich sein, doch was zählt, ist das konsequente Verhalten des Gemeinderates. Die Gemeinde hatte zu viele kritische Nachrichten über Nestlé gehört und sich ihrer Verantwortung gestellt.
So ist in der Beschlussvorlage zu lesen:
„Dem Gemeinderat ist ein verantwortungsvoller und nachhaltiger Umgang mit Ressourcen nicht nur lokal außerordentlich wichtig. Wir sind gegen Abholzung von Regenwäldern oder der Durchführung von Tierversuchen sowie einen profitmaximierenden Umgang mit Wasser und befürworten daher, als Konsequenz keine Eisprodukte der Firma Nestlé mehr im Hofstetter Schwimmbad zu verkaufen.“
Langnese als Ersatzlieferant: Nein, danke!
Kurz wurde überlegt Langnese als neuen Eislieferant zu beauftragen, doch diese Überlegung wurde rasch wieder verworfen. Die Marke Langnese gehört zum Unilever Konzern, dem bedeutendstem Plantagenbetreiber Afrikas. Laut Schwarzbuch Markenfirmen wird Unilever vorgeworfen, dort für die Zerstörung zahlreicher lokaler Betriebe und die Ausbeutung von Landarbeitern verantwortlich zu sein. Auch von der Umweltschutzorganisation Robin Wood wird Unilever seit längerer Zeit kritisiert, da es Palmöl von dem asiatischen Agrarunternehmen Wilmar bezieht. Dieses betreibe in Sumatra Raubbau für ihre Plantagen und verdränge die indigene Bevölkerung Sumatras mit Waffengewalt. Die Zertifizierung Wilmars durch den RSPO als nachhaltige Palmöllieferanten wird von Robin Wood als nichtig bezeichnet, weil die Industrie sich hier nur selbst zertifiziere. Unilever ist der größte Palmöl-Verarbeiter der Welt.
Regionaler Anbieter löst Nestlé ab
Die Suche nach einem regionalen Eis-Lieferanten für das Hofstetter Freibad verlief erfolgreich. Seit dieser Saison (2019) ist nun das Freiburger “Hofeis” im Bad zu haben. Hofeis setzt auf nachhaltige, regionale Produkte. Der Becher ist hundertprozentig recycelbar. Was die Milch betrifft, die verwendet wird, kooperiert Hofeis mit Schwarzwaldmilch.
Wir bedanken uns bei der Gemeinde Hofstetten für ihre konsequente Vorgehensweise und ihr integres Verhalten! Ein klasse Vorbild für uns alle!
Diese Beiträge könnten Dich auch interessieren:
Regenwald-Abholzung auf dem Höchststand! Wir alle müssen was tun!
Nestlè, Coca-Cola und Pepsi produzieren den meisten Plastikmüll weltweit
Wasserprivatisierung: Slowenien sagt stopp!
Filmtipp: AWAKE 2 PARADISE
Jetzt auf Spirit Movies oder auf DVD anschauen!
Quellen: