Das Thema künstliche Intelligenz und das damit einhergehende Potenzial ist momentan das Thema überhaupt. Überall lesen wir von Softwares, die den Alltag erleichtern sollen, aber auch von solchen, die uns Arbeit abnehmen. Microsoft etwa hat nun einige seiner Journalisten gekündigt, um diese durch KI zu ersetzen.
Mindestens 77 Journalisten verlieren ihren Job
Microsoft und die Nachrichtentochter MSN gehen mit der Zeit, und zwar so, dass sie lieber auf künstliche Intelligenz setzen, als Menschen ihre Existenz zu sichern. So hat der Softwareentwickler zusammen mit seiner Tochterfirma MSN in den USA 50 und in Großbritannien 27 Journalisten den Job gekündigt.
Künstliche Intelligenz soll künftig die Inhalte auf der Nachrichtenseiten msn.com, im Browser Edge und der eigenen News-App kuratieren, also Entscheidungen treffen, um bestimmte Themen auszuwählen. Microsoft nennt diese Abteilung SANE – was für “search, ads, News, Edge” steht.
Das Magazin The Verge berichtete als Erstes über die Kündigungen. Ob weitere Journalisten in anderen Ländern ebenfalls betroffen sind, sei bisher unklar. Microsoft hingegen hatte vor zwei Jahren noch stolz darüber gesprochen, wie viele Mitarbeiter die Firma im Bereich Journalismus beschäftigt – nämlich 800 Angestellte an 50 verschiedenen Orten.
“Wie alle Unternehmen evaluieren auch wir stetig unsere Geschäftsbereiche”
So eine Microsoft-Sprecherin. Die Entscheidung für die Kündigungen sei außerdem nicht aufgrund der Coronakrise getroffen worden.
Gefahr von durch KI generierte Fake News
Die Gefahr, seinen Arbeitsplatz als Journalist durch KI zu verlieren, ist die eine Sache. Die andere Sache ist aber die Gefahr von durch KI generierten Fake News. Dies ist eine reale und ernst zu nehmende Sorge, denn der Journalismus spielt eine enorm wichtige Rolle, wenn es darum geht, die Öffentlichkeit mit genauen, objektiven und im besten Fall unabhängigen Informationen zu versorgen.
Mit künstlicher Intelligenz ist es möglich, große Textmengen schnell und kostengünstig zu erstellen. Was die Maschinen zu einem mächtigen Werkzeug für die Verbreitung von Fake News und Fehlinformationen macht. Das Problem liegt auch darin, dass der von einer KI erstellte Text in den meisten Fällen nur sehr schwer von dem eines Menschen geschriebenen Textes zu unterscheiden ist. So können selbst die anspruchsvollsten Leser leicht getäuscht werden, primär dann, wenn man sich mit dem Thema künstliche Intelligenz nicht wirklich auseinandergesetzt hat.
Zwar kann künstliche Intelligenz auch dazu eingesetzt werden, Fakenews zu erkennen, das liegt aber natürlich immer in der Hand derer, die die Software betreiben…
Die Gefahr, alles zu glauben, was die künstliche Intelligenz ausspuckt
Ich persönlich sehe ein weiteres Problem darin, dass Menschen blind alles glauben, was die künstliche Intelligenz ausspuckt. Nehmen wir ChatGPT als Beispiel. Zugegeben, die Software ist beeindruckend und birgt großes Potenzial. Was früher Google war, ist heute ChatGPT, nur noch besser.
Ob komplexe Rechenaufgaben, Jura Prüfungen oder Rezeptvorschläge. Die KI hat immer eine Antwort parat und meistens sind diese auch greifbar. Was aber, wenn es um ethnische Themen geht, die etwas tiefgründiger sind. Um Meinungen und Debatten, die unsere Gesellschaft beeinflussen. Dann ist die KI im Grunde auch nur ein Teil der Debatte, die eine „Meinung“ vertritt. Die Gefahr besteht aber darin, dass wir diese Meinung automatisch annehmen könnten, weil sie kaum falsch sein kann, wenn sie von einer KI wie ChatGPT kommt.
Was mich ebenfalls beunruhigt, ist die Tatsache, dass wir diese KIs ja sogar in unser Keyboard am Handy integrieren können. Das heißt, wenn wir mit jemandem chatten, können wir mittlerweile nicht einmal mehr sicher sein, ob die Person, mit der wir schreiben, ihre Nachrichten auch wirklich selbst verfasst hat, oder die KI uns einfach nur erzählt, was wir hören wollen. Ich denke, wenn wir uns zu sehr auf all das verlassen, besteht die Gefahr, dass wir das tiefgründige, eigenständige Denken verlernen. Wir werden irgendwann nicht mehr in der Lage sein, auch nur eine Nachricht selbst zu verfassen, weil uns die Fähigkeit des kreativen Denkens genommen wurde.
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