Die britische Tierforscherin Jane Goodall ist eine der meistgehörten Persönlichkeiten, wenn es um Tier- und Naturschutz geht. Ihr heutiger Status ist das Ergebnis eines langen, anstrengenden und aufregenden Weges, der von vielen Hürden geprägt war. Als sie Ende der 1950er-Jahre zum ersten Mal Afrika bereiste, war das nur in Begleitung möglich. Dort erforschte sie als eine der ersten das Verhalten von frei lebenden Menschenaffen und brachte Erkenntnisse ans Licht, die das damalige Weltbild ins Wanken brachten. Anerkennung erhielt sie oder ihre Forschungsergebnisse zunächst aus sprichwörtlich primitiven Gründen nicht, aber ihr Mut und ihre Kraft waren stärker als alle Widerstände. Der Film Jane Goodall – Die nächste Generation, den Du jetzt auf maona.tv – der Streaming-Sender mit Sinn! sehen kannst, porträtiert die inspirierende Person, die mit ihrem Lebenswerk Menschen rund um den Globus neue Hoffnung auf eine bessere als auch gerechte Welt für alle Lebewesen geschenkt hat.
Filmtipp: Jane Goodall
Die nächste Generation
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Jane Goodall – Ein Menschenleben für Menschenaffen
Die 1934 in London geborene Jane Goodall ist heute eine der bekanntesten Pionierinnen im Bereich Natur- und Verhaltensforschung, seit Jahrzehnten ist sie zudem eine leidenschaftliche Botschafterin des Artenschutzes. Die ersten Jahre ihres Lebens erlebte sie Rassismus, Antisemitismus und Hass hautnah, der Zweite Weltkrieg begann als sie fünf Jahre alt war und dauerte bis zu ihrem 11ten Lebensjahr an. Damals schon wollte sie weder fliehen noch sich vor Angst klein machen, als die Flugzeuge der Nazis über ihre Stadt flogen und Bomben abwarfen. Für sie war es eine Selbstverständlichkeit, im Bett liegenzubleiben. Diesen Mut hat sie nicht verloren, das Gegenteil ist der Fall, ihre Widerstandsfähigkeit gegen Ungerechtigkeit sowie Unterdrückung hat Millionen von jungen Menschen auf der ganzen Welt inspiriert und neue Hoffnung gegeben.
In ihren Zwanzigern erfüllte sich die Britin ihren großen Traum und machte auf Einladung eines ehemaligen Schulkameraden ihre erste Reise nach Afrika. Von Kenia aus ging es über den Tanganjikasee in die Gombe-Wälder Tansanias, wo sie ab 1957 die Verhaltensweise der dort lebenden Schimpansen studierte. Sie machte sich im Namen der Wissenschaft auf eine Forschungsreise auf einem fremden Kontinent und war dabei auch noch meist alleine unterwegs, was zu damaligen Zeiten alles andere als üblich war. Schimpansen sind unsere engsten lebenden Verwandten, die Fakten sind eindeutig – die DNA-Sequenz von Menschen und Schimpansen ist zu 99 Prozent identisch. Menschlichkeit wurde Tieren früher aber allgemein abgesprochen, immerhin galt früher die Annahme, dass Gott den Menschen nach seinem eigenen Vorbild erschaffen hatte. Diese Wahrnehmung sollte sich mit der Arbeit von Jane Goodall für immer ändern!
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Eine Frau und ihre Mission
Neben Dian Fossey und Birutė Galdikas war Goodall eine von drei Frauen, die durch Anregung von Louis Leakey Langzeituntersuchungen von Menschenaffen in freier Wildbahn begannen. Goodall besuchte nach ihrer Schulausbildung zunächst eine Schule für Sekretärinnen. Studiert hatte sie nicht, was es vorerst unmöglich machen sollte, ihre wissenschaftlichen Forschungserbnisse zu veröffentlichen. In den grünen Wäldern von Tansania brauchte es aber keinen Bachelor-Abschluss, eine Kamera und ein Notizblock reichten vollkommen aus. Das Forscherteam vermutete, dass durch die Beobachtung des Verhaltens von Menschenaffen Rückschlüsse auf die menschliche Evolution gezogen werden könnten – eine Idee, die damals als Blasphemie angesehen wurde.
Neu war nicht nur, dass sich Jane Goodall mehr oder weniger alleine in die tropischen Regenwälder Ostafrikas aufmachte, um das Verhalten wilder Tiere zu untersuchen, letztendlich ging es um viel mehr. Zum einen war es die Art und Weise, wie sie forschte. Ihre Forschungen waren die ersten Beobachtungen von wilden Primaten und anders als üblich näherte sie sich den Tieren langsam aber sicher an, um ihr Vertrauen zu gewinnen. Zum anderen war es die unverkennbare Tatsache, dass Goodall eine junge, unabhängige Frau war, die mit ihrem besonnenen, aber willensstarken Auftreten schlichtweg nicht in das patriarchische System jener Zeit passte.
So leicht ist es, die Welt zu verändern
Goodalls Forschungsmethoden war überaus schlicht. Lediglich mit Stift, Zettel und Kamera ausgestattet, saß sie stundenlang im Dschungel und beobachtete frei lebende Schimpansen. Ihre ethologischen Nachforschungen schufen Erkenntnisse, welche die damals gängige Sicht auf den Menschen, seiner Herkunft und dessen übergeordnete Stellung im Kreislauf der Natur von Grund auf veränderte. Sie dokumentierte, dass Schimpansen zur Herstellung als auch zum Gebrauch von Werkzeugen fähig sind – eine Fähigkeit, welche nur dem Menschen zugesprochen wurde. Außerdem musste sie entgegen ihrer eigenen Annahme feststellen, dass Schimpansen ebenso grausam sein können wie wir. Sie müsste des Öfteren dabei zusehen, dass sie Artgenossen töteten, wenn es territoriale Streitigkeiten gab. Gnade zeigten sie nicht, wie der Mensch haben Schimpansen zwei Gesichter.
Die übergeordnete Stellung des Menschen im Kreislauf der Natur konnte mit den Forschungserkenntnissen von Jane Goodall nicht mehr gerechtfertigt werden. Somit stießen ihre Forschungsergebnisse auf nur wenig Begeisterung, immerhin war die Welt von damals von der religiösen Überzeugung geprägt, dass Gott den Menschen nach seinem Ebenbild erschaffen hat. Unbeeindruckt von ihrer Aufopferung und ihrem Einsatz wollte man ihre wissenschaftlichen Forschungsergebnisse deshalb nicht annehmen – ihr fehlender Studienabschluss galt als der offizielle Grund für die Ablehnung ihrer Erkenntnisse.
Mit der Zeit kam aber die Veränderung, aufgrund einer Ausnahmegenehmigung der University of Cambridge konnte sie ihre Studien in wissenschaftlichen Magazinen veröffentlichen. Noch heute ist der Großteil des Wissenstands über frei lebende Menschenaffen auf Goodalls erste Arbeiten in Ostafrika zurückzuführen. Lediglich mit Stift und Papier schuf sie die größte Datenbank über Schimpansen.
Von aktiver Forschung zum Aktivismus
Jane Goodalls heutiges Wirken beschränkt sich aber bei Weitem nicht nur auf den ethologischen Forschungsbereich. Ihr unbändiger Einsatz für den Artenschutz, Aufklärung und Bildung hat sie zur Ikone einer neuen, jungen Generation gemacht, die dank ihrem Schaffen wieder etwas mehr Hoffnung für zu Zukunft hat. Dank ihrer ruhigen, nicht-konfrontativen Art wurde sie zu einer der produktivsten, anerkanntesten sowie meistgehörten Umweltschützerinnen der modernen Zeitrechnung.
Filmtipp: Jane Goodall
Die nächste Generation
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Auf einer Konferenz im Jahr 1986 erfuhr Goodall, wie sehr Schimpansen durch die Abholzung des afrikanischen Urwalds und Jagd bedroht waren. Nachdem sie etwa 20 Jahre lang mehr Zeit mit Affen als mit Menschen verbracht hat, ging sie nun von der Forschung zum Aktivismus über. Seither reiste sie unermüdlich über den Globus und versucht, junge und alte Menschen für den Schutz von Tieren sowie der Umwelt zu begeistern.
„Hier stehen wir, die klügste Tierart, die jemals gelebt hat. Wie können wir also den einzigen Planeten zerstören, den wir haben?“
Jane Goodall

Der Mensch ist nicht mehr oder weniger wert als die anderen Lebewesen des Planeten. Dennoch hat sich der homosapiens irgendwann in der Geschichte der Erde aus dem Kreislauf der Natur gelöst, unsere Fähigkeiten und Fertigkeiten haben das möglich gemacht. Unsere Intelligenz ist ein Geschenk der Evolution, aber was haben wir mit unserer Gabe angestellt? Wir haben die Welt nach unseren Vorstellungen verändert, die natürlichen Ressourcen als die unseren deklariert und die Lebewesen der Welt in Nutz- und Haustiere eingeteilt. Nur wir sind in der Lage, natürliche Lebensräume von abertausenden Tierarten zu zerstören, um darauf Monokulturen sowie Massentierhaltungsfarmen zu erschaffen. Dabei haben wir sogar unsere eigenen Moralvorstellungen kreiert, sodass wir nicht mehr unser Verhalten, sondern lediglich unsere Sicht auf die Missstände ändern müssen.
„Es gibt Tausende Menschen, die sagen, dass sie Tiere lieben, setzen sich ein- oder zweimal pro Tag hin und genießen das Fleisch von Geschöpfen, denen alles geraubt wurde, was ihr Leben lebenswert gemacht hätte – und die das furchtbare Leiden und den Terror der Schlachthöfe ertragen mussten – und die Reise dorthin – bevor sie endlich ihre elende Welt verlassen, nur zu oft nach einem schmerzhaften Tod.“
Jane Goodall
Die Zeit ist gekommen, dass der Mensch sich seiner Verantwortung bewusst wird. Es steht außer Frage, dass man die Schuld für die Umweltzerstörung oder die Ausrottung ganzer Arten nicht auf jedes Individuum abwälzen kann. Dennoch hat jeder von uns die Möglichkeit, diese Welt zu einem schöneren, besseren und lebensfreundlicheren Ort zu machen.
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Hoffnung kostet uns nichts und bringt uns allen doch so viel
Hin und wieder braucht es nicht viel, um die Welt zu verändern. Auch ein kleiner Schritt kann bereits ausreichend sein, um neue Wege in die richtige Richtung einzuschlagen. Die beste Art der Überzeugung ist es, als Vorbild voranzugehen und so anderen den Weg zu weisen. Jane Goodall hat es geschafft, das festgefahrene Weltbild mit nicht mehr als einem Notizblock und einer Fotokamera zu ändern. Sie hatte den Mut, wilde Tiere nicht als Objekte, sondern als liebende Lebewesen zu betrachten und schenkte ihnen damit das, was ihnen über viele Jahrzehnte zuvor grundlegend abgesprochen wurden – Würde, Anerkennung sowie das Recht auf ein Leben in Freiheit als auch Sicherheit.
„Was Du tust, macht einen Unterschied, und Du musst entscheiden, welche Art von Unterschied Du machen möchtest.“
Jane Goodall
Sie nutzte ihre Lebensgeschichte sowie das inspirierende Bild einer einsamen Frau, die scheinbar schutzlos inmitten vom Nirgendwo von wilden Tieren umringt war, um die Menschen dieser Welt für Arten- und Naturschutz zu begeistern. Und das in einer Zeit, als Umwelt- und Tierschutz wirklich nicht mehr als eine gesellschaftliche Randerscheinung war. Über das Jane Goodall Institute (JGI), welches sie 1977 gründete, realisiert die bis heute nicht müde werdende Aktivistin zahllose Projekte zur Erhaltung sowie Erschaffung von natürlichen Lebensräumen, Armutsbekämpfung und Tierschutzgebiete.
Jane Goodall – Die nächste Generation
Die britische Tierforscherin Jane Goodall wurde weltbekannt, als sie 1960 das Verhalten von Schimpansen in Tansania untersuchte. Der berührende Film Jane Goodall – Die nächste Generation, den Du jetzt auf maona.tv – der Streaming-Sender mit Sinn! sehen kannst, portraitiert die Forscherin und zeigt, wie sie seit jeher junge Menschen dazu inspiriert, sich für die Erhaltung von natürlichen Lebensräumen wilder Tiere, Arten- und Naturschutz, Bildung und Aufklärung sowie Umweltschutz zu engagieren. Sie ist der festen Überzeugung, dass so lange wir die Hoffnung auf eine bessere Welt für alle Lebewesen nicht verlieren, haben wir unsere Chance noch nicht vertan. Es gilt, sich diese Hoffnung zu bewahren.
„Die größte Gefahr für unsere Zukunft ist die Apathie.“
Jane Goodall
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