In der natürlichen Ordnung des Lebens ist es prinzipiell normal, dass Jäger nach Beutetieren jagen. Nur so kann das eigene Überleben sowie das der Nachkommen gesichert werden. Der Mensch war einst auch ein Bestandteil des natürlichen Kreislaufs, entfernte sich aber Schritt für Schritt mit jeder neuen technologischen Errungenschaft. Heute stehen wir unangefochten an der Spitze der Nahrungskette, nicht weil wir mächtige Jagdmaschinen sind, sondern weil wir zum einen viele solcher Maschinen erschaffen haben und zum anderen wahnsinnig kaltblütig agieren können. Die Dokumentation Jagdzeit – Den Walfängern auf der Spur, die Du jetzt auf maona.tv – der Streaming-Sender mit Sinn! sehen kannst, zeigt dramatische Szenen der Waljagd im Südpolarmeer. Regisseurin Angela Graas begleitete die Crew des Greenpeace-Schiffs Esperanza, die eine japanische Walfangflotte an ihrem grausamen Vorhaben hindern möchte.
Filmtipp: Jagdzeit
Den Walfängern Auf Der Spur
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Der Mensch als Jäger – das töten liegt uns im Blut
Der Walfang ist eine der wenigen Jagdmethoden, die heute noch in der wilden Natur stattfinden. Um den immer größer werdenden Hunger der Menschen dieser Welt zu stillen, wurde in der Vergangenheit auch die Landwirtschaft industrialisiert. Ganze Landstriche wurden umgeformt, um Getreide, Obst und Gemüse anzubauen. Dazu kamen weitere kolossale Einrichtungen für einige wenige Tierarten, welche in kaum vorstellbaren Massen gezüchtet, geschlachtet und verarbeitet werden. Das Leben in den Weltmeeren ist seit der Einrichtung von Aquakulturen ebenfalls nicht mehr vor einer massenhaften Haltung und Schlachtung geschützt. Das ist eine dieser technologischen Errungenschaften, die zwar einerseits sehr raffiniert erscheinen mag, aber vor allem unser brutales Kalkül zeigt.
Wie dem auch sei, man kann nicht alle Lebewesen in Massentierhaltung stecken. Es bleiben einige Arten, welche nicht für industrielle Tierhaltung geeignet sind und somit in der freien Wildbahn gejagt werden müssen. Delfine, Haifische und Wale stellen Ausnahmen dar, die allgemein öfter im Fokus der Medien stehen. Zum einen, weil es sich um überaus intelligente Lebewesen handelt, die dazu noch mit sehr barbarischen Methoden aus dem Wasser geholt werden. Zum anderen nehmen diese Tiere eine Schlüsselrolle im Ökosystem ein. Es sollte uns also ein großes Anliegen sein, ihr Überleben zu sichern – und nicht andersherum.
Des Weiteren darf man nicht vergessen, dass diese majestätischen Meeresbewohner seit Millionen Jahren auf dem Planeten existieren. Den modernen Menschen gibt es erst seit etwa 200.000 Jahren, die erste Zivilisation entstand vor etwa 10.000 Jahren und die Industrielle Revolution fand gerade einmal in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts statt. Selbstverständlich gab es damals auch schon großangelegte landwirtschaftliche Betriebe sowie einen großangelegten Fischfang auf hohem Wasser. Dennoch stellte die Erfindung der Dampfmaschine einen Wendepunkt in der Geschichte der Menschheit dar. Seitdem gibt es überhaupt erst große Fischereiboote, welche die endlosen Meere befahren können.
Filmtipp: Jagdzeit
Den Walfängern Auf Der Spur
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Töten aus Tradition – und wie sich die Waljagd verändert hat
So wie auch andere Meeresbewohner aus dem Wasser gezogen wurden, wird auch der Walfang schon lange betrieben. An der südkoreanischen Küste gibt es beispielsweise Felszeichnungen, die belegen, dass hier schon vor 7.000 Jahren Wale gejagt wurden. Auch Knochenfunde vor Ort lassen darauf deuten. In Skandinavien, im nördlichen Polargebiet sowie am nordöstlichen Teil Russlands sind jahrtausendealte Aufzeichnungen, Knochenfunde und weitere Belege für diese Praxis zu finden. Es stimmt demnach, dass die Jagd auf Walen seit Tausenden Jahren stattfindet. Allerdings muss man dennoch infrage stellen, ob es wirklich eine Tradition ist und man in Zukunft nicht davon absehen kann?

Zum einen gibt es in der modernen Zeit zahlreiche Alternativen, um die Lebensmittelversorgung zu sichern. Zum anderen ist der kommerzielle Walfang seit einiger Zeit von der Internationalen Walfangkommission weitestgehend verboten worden. Bis zu diesem Zeitpunkt wurden die Tiere nicht nur wegen ihres Fleischs, sondern vor allem wegen ihres Walöl und Walrat gejagt. Dabei nahm die Bejagung immer rasanter zu, da die Nachfrage sowohl rasch als auch stetig anstieg. Des Weiteren wurden die Fangmethoden immer effizienter.
Bejagung bis zur Auslöschung
Anfangs wurden die mächtigen Wale mit kleinen Ruderbooten bejagt. Die Besatzung bestand aus maximal acht Personen, die mit nicht mehr als Handharpunen und Lanzen bewaffnet waren. Diese schlichte Ausrüstung war trotz allem ausreichend, um jedes Jahr Abertausende Wale zu erlegen. Die Jagd war zwar gefährlich, aber überaus rentabel.
„Die Geschichte des Walfangs zeigt in einem kleinen Bereich, was dabei herauskommt, wenn ein begrenzter Lebensraum immer stärker ausgebeutet wird. Die Walfänger haben einen Grenzwert nach dem andern erreicht und stets versucht, diese Begrenzungen durch den Einsatz noch größerer technologischer Hilfsmittel zu durchbrechen. Sie haben eine Walart nach der anderen ausgerottet. Das Endergebnis dieser Haltung, die Wachstum um jeden Preis verlangt, kann nur die totale Ausrottung aller Walarten und der Walfänger selbst sein.“
Die Grenzen des Wachstums, Dennis L. Meadows, Donella Meadows und Jørgen Randers
Als die Schiffe dann immer größer und ab dem Jahr 1863 mit einer Harpunenkanone ausgestattet wurden, lief die Waljagd zu ihrer Hochzeit auf. Das Verbot der IWC im Jahr 1986 war die einzige Möglichkeit, eine vollständige Auslöschung zu verhindern. Alt- und Jungtiere wurden gleichermaßen gejagt, wobei die jungen Wale nur deshalb tödlich verletzt wurden, um die Alttiere anzulocken.
Jagdzeit – Den Walfängern auf der Spur
Der Walfang ist nicht vollständig verboten. Das Moratorium, welches die Quoten für kommerzielle Waljagd für alle Walarten sowie die Jagdgebiete definiert, gilt bis heute und wurde auf null gesetzt. Dennoch ist es kein generelles Verbot, sondern erlaubt drei Ausnahmen. Indigene Völker, die den Walfang als einen Bestandteil ihrer Tradition sehen. Zudem können Länder vollkommen eigenständig Sondergenehmigungen erteilen, die den Walfang für wissenschaftliche Zwecke möglich machen. Die letzte Ausnahme gilt für Staaten, die Einspruch gegen das Moratorium erhoben haben.
Die Länder, die immer noch Walfang betreiben, sind Island, Färöer, Norwegen und Japan. Japan und Island haben sich Sondergenehmigungen erteilt, was besonders von Japan dazu genutzt wurde, um weiter ungehindert Wale im großen Stil zu fangen. Tierschutzinitiativen sowie weitere internationalen Organisationen sahen die Sondergenehmigung lediglich als einen Vorwand für kommerziellen Walfang. Seit 2019 ist Japan aus der Internationalen Walfangkommission ausgetreten und muss sich an keine Fangquoten mehr halten. An dieser Stelle ist zu erwähnen, dass Norwegen nie ein Mitglied der Internationalen Walfangkommission war und bis heute das Walfangland Nummer eins ist.
Selbstverständlich sind die Ausmaße der Waljagd bei Weitem nicht mehr so dramatisch wie zur Hochzeit. Dennoch ist die Lage problematisch, denn die Bestände der Tiere haben sich noch lange nicht erholt. Erschwerend kommt hinzu, dass über die vergangenen Jahre die Nachfrage sowie das Angebot immer wieder leicht angestiegen sind. Der Dokumentarfilm Jagdzeit – Den Walfängern auf der Spur, den Du jetzt auf maona.tv – der Streaming-Sender mit Sinn! sehen kannst, befasst sich mit der grausamen Welt der Waljagd. In diesem zum Nachdenken anregenden Film werden die Beweggründe und Methoden der Walfänger sowie die Auswirkungen des Walfangs beleuchtet. Mit ihrem Film macht die Regisseurin Angela Graas auf die Folgen für das generell gefährdete Ökosystem in den Weltmeeren aufmerksam. Zudem stößt sie die emotional aufgeladene und allgemein komplexe ethische Frage der Waljagd wieder an.
Filmtipp: Jagdzeit
Den Walfängern Auf Der Spur
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