Laut dem Führungskräftecoach Sebastian Purps geht es dabei konkret um Eigenschaften wie “Kreativität, Empathie, vorausschauende Handlungsplanung, im Setzen von Prioritäten und in der Impulskontrolle.”
In einem Interview mit dem Magazin “HR Today” * erzählt der Managertrainer weiter: Der präfrontale Kortex (der Bereich hinter der Stirn) beherbergt neuronale Netzwerke. Diese fangen dann an zu “arbeiten”, wenn wir kreativ werden oder Neues lernen oder auch nach Lösungen suchen.
Ein Mensch entwickelt sich dann “optimal”, je besser die Kommunikation zwischen den Nervenzellen ist und je häufiger neue Verbindungen geknüpft werden.
Und das funktioniert fast von alleine, denn so genannte “neuroplastische Botenstoffe” sind dafür zuständig. Diese kommen aber erst dann richtig in Fahrt, wenn die emotionalen Zentren des Gehirns aktiv werden.
Somit ist die emotionale Beteilung das A und O! 🙂
Wie bei kleinen Kindern, die neugierig auf die Welt um sie herum sind und deren Nervenverknüpfungen somit ständig auf Hochtouren laufen…
Nun ist das alles recht und schön. Doch wie schafft es ein “normaler” Arbeitnehmer, seinen Chef davon zu überzeugen, dass er mehr Kreativität braucht? Und dass es sich nicht nur positiv auf den Arbeitnehmer selbst auswirkt, sondern auf das gesamte Team und auch auf den Umsatz? Denn das ist doch die gute Nachricht! 🙂
Die Wissenschaft weiß auch da mehr:
Die Forschung zeigte nämlich darüberhinaus auf, dass es zwei tiefe Grundbedürfnisse im Menschen gibt:
Sebastian Purps sagt dazu: “Das eine ist die Verbundenheit. Wenn sich jemand in einer Firma ausgeschlossen fühlt oder starkes Silodenken die Atmosphäre bestimmt, entfalten sich Menschen weniger. Das Zweite heisst Selbstwirksamkeit oder auch Gestaltbarkeit. Wenn diese beiden Faktoren erfüllt sind und ein Mensch zudem günstige innere Bilder in sich trägt, steigt sein Zugriff auf den präfrontalen Kortex signifikant.”
Und das müssen die Manager erst noch lernen…. mühsam oft.
In seinem Training geht es darum um Persönlichkeitsentwicklung und um das Bilden innerer Bilder (um neue Verknüpfungen zu schaffen). Ein scheinbar langer Weg, aber einer, der sich lohnt! Übrigens wirkt Stress eindeutig negativ auf unser Gehirn und diese Prozesse!
Anerkennung und Wertschätzung wirken also besser als die nächste Gehaltserhöhung. Vermutlich möchten die meisten beides haben – aber Untersuchungen haben dies laut Sebastian Purps klar aufgezeigt. Ohne diese menschlichen Werte läuft gar nichts… zumindest ist eine Umkehr zu mehr Menschlichkeit in Unternehmen wohl der einzig richtige Weg!
Und wenn wir ehrlich sind: Dieses intuitive Wissen besitzen wir alle – denn es ist doch all zu menschlich!
Und was das Schöne dabei ist: Die moderne Wissenschaft in Form der Neurobiologie macht es anschaubar und nachvollziehbar.
♥ So müssen die Manager im Coaching keine Räucherstäbchen anzünden, sondern sich “nur” auf ihr ureigenes Menschsein konzentrieren!
Mehr über Pysche & Geist gibt es regelmäßig hier!
Immer wieder Neues aus der Wissenschaft findest du hier.
Quelle:
www.hrtoday.ch/article/die-neurobiologie-best-tigt-was-viele-von-uns-intuitiv-wissen
www.kulturwandel.org
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