Was steckt drin in den Produkten, die wir täglich benutzen oder zu uns nehmen? Viele zugelassene Inhaltsstoffe sind nicht nur umstritten, sie werden als gefährlich eingestuft. Für einen raschen Überblick der Inhaltsstoffe und ihrer Wirkung sorgen Produktcheck-Apps. Drei dieser Apps stellen wir Dir hier vor.
Produkte voller Zusatzstoffe
Ob Parabene, Tenside, Aluminium, Mikroplastik und Weichmacher, wie Palmöl, unsere Produkte stecken voller Zusatzstoffe. Um herauszufinden ob ein Produkt Schadstoffe enthält, können wir die Liste der Inhaltsstoffe auf der Rückseite des Produktes durchgehen. Ob wir diese auch verstehen, ist eine andere Sache, denn um sie zu verstehen müssten wir über umfassende Chemiekenntnisse verfügen und ein Studium zum Lebensmitteltechniker absolviert haben. Oder weißt Du wobei es sich um Butylhydroxyanisol oder Methylpropiona handelt? So können zum Beispiel die konservierenden, aber hormonwirksamen „Parabene“ unter vielerlei Namen auf Produkten auftauchen und bei Spielzeugen fehlen Hinweise auf Weichmacher meist völlig. Viele dieser enthaltenen Schadstoffe werden mit Erkrankungen wie Krebs, ADHS oder Unfruchtbarkeit in Verbindung gebracht.
Die Hersteller scheinen jedoch freiwillig kein Interesse daran zu haben, leicht verständliche Namen mit farblicher Kennzeichnung zu verwenden, umso dem Verbraucher einen raschen Überblick zu verschaffen und zu einer bewussten Entscheidung zu verhelfen. Mit was für Informationen Lebensmittel gekennzeichnet werden müssen und was freiwillige Angaben sind, kannst Du hier auf der Webseite der Verbraucherzentrale nachlesen: Kennzeichnung von Lebensmitteln
Apps scannen Produktcodes
Damit sich Verbraucher direkt beim Einkauf einen Überblick verschaffen können, werden seit ein paar Jahren Apps zum Produktcheck entwickelt. Diese schaffen Abhilfe im Dschungel der zahlreichen, mehr oder weniger, umstrittenen Inhaltsstoffe. Drei dieser Apps stellen wir Dir hier kurz vor.
ToxFox
ToxFox, eine App von BUND (Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V.), mit der im Supermarkt oder Zuhause Produktcodes gescannt werden können, um die genauen Inhaltsstoffe erklärt und bewertet zu bekommen. Die App funktioniert bei Drogerieprodukten und Kinderspielzeug und ist vor allem auf Stoffe spezialisiert, die im Verdacht stehen hormonell wirksam zu sein. Die App erlaubt außerdem, sich direkt beim Hersteller zu beschweren oder diese aufzufordern, Inhaltsstoffe einzelner Produkte offenzulegen.
Mit der App ToxFox sagt der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. Hormonen in Pflegeprodukten den Kampf an. Nachdem der Bund in einer Studie herausfand, dass 30 Prozent der 60.000 getesteten Pflege- und Kosmetikprodukte hormonell wirksame Stoffe enthielten, hat er als Reaktion die ToxFox-App entwickelt.

Codecheck
Mit der App Codecheck können wir auch Lebensmittel untersuchen und bekommen Informationen zu Inhaltsstoffen wie Palmöl, Mikroplastik und allen möglichen Bestandteilen von Lebensmitteln. So können hier beispielsweise Veganer spezifisch nach Produkten ohne tierische Stoffe filtern. Auch hier kann einfach der Produktcode gescannt werden, es gibt aber auch eine umfassende Webseite, auf der nach Produkten gesucht werden kann. Zusätzlich erklärt Codecheck auch, welche Inhaltsstoffe unbedenklich sind.

Label Online
Kommt der Honig aus artgerechter Bienenhaltung? Was bedeutet das Fairtrade-Siegel auf Schokolade? Was heißt „Tierschutzgeprüft“? Diese Fragen beantwortet die grüne und kostenlose App Label Online. Die Abfrage funktioniert über Texteingabe oder einer praktischen Fotosuche: Einfach das Label mit dem Handy fotografieren und auf „verwenden“ klicken. In der Datenbank finden sich nicht nur deutsche und österreichische Siegel, sondern auch Label aus den USA.
Aus gegebenem Anlass der Zensur: Folge uns zur Sicherheit auch auf Telegram und maona.tv auf Odysee, und trage Dich in unseren Newsletter ein.
www.label-online.de gibt Verbrauchern den Überblick zurück. Anhand von Bewertungen und Hintergrundinformationen lässt sich schnell erfassen, welches Zeichen was bedeutet und welche Qualität dahinter steckt. Für die schnelle Orientierung unterwegs gibt es www.label-online.de seit Ende April 2014 auch als App.

Die Apps sind im Google Playstore und im iTunes Store kostenlos erhältlich. Einzelne Beurteilungen zu der Schädlichkeit bestimmter Inhaltsstoffe innerhalb der Apps sind teilweise umstritten und sollten deshalb nicht unbedingt als der Weisheit letzter Schluss behandelt werden. Oft hängt die Wirkung von der Dosierung ab.
Wie bereits Paracelsus sagte:
„Alle Dinge sind Gift, und nichts ist ohne Gift; allein die Dosis machts, daß ein Ding kein Gift sei.“
Paracelsus
Auf jeden Fall bieten diese Apps die Möglichkeit, sich rasch und einfach einen Überblick über die Inhaltsstoffe oder Siegeltauglichkeit zu verschaffen.
E-Nummern: Gut zu wissen!
E-Nummern – das “E” steht einfach für Europa – dienen dazu, Lebensmittel technologisch zu verändern. Nur wenn sie diese Aufgabe erfüllen, etwa ein Produkt länger haltbar machen, seinen Geschmack verstärken oder seine Streichfähigkeit erhöhen, werden sie für Lebensmittel zugelassen. Die Entscheidung darüber fällt die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (Efsa). Sie bewertet auch die gesundheitliche Unbedenklichkeit. Kommt die Behörde zum Schluss, dass der Stoff nicht schadet, schleust ihn die EU-Kommission durch die Zulassung. Diese Einschätzungen scheinen jedoch nur mit Einschränkungen zu gelten. Die Verbraucherzentrale rät bei einer Reihe von E-Nummern vom Konsum ab, bei anderen warnt sie vor zu großen Verzehrmengen.
Was hinter den E-Nummern steht kannst Du hier nachlesen: Zusatzstoffliste.pdf
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