Die Mitarbeiter und deren Wohlgefühl im Unternehmen als wesentliches Ziel zu sehen, ist nicht nur die Denkweise eines mitfühlenden Bankers wie Helmut Lind, Chef der Sparda Bank München, sondern einer der entscheidenden Grundsätze der so genannten “Gemeinwohl-Ökonomie”.
Das war sicher ein mutiger Schritt, als der visionäre Vorsitzender einer Bank, die heute fast 700 Mitabeiter und 240.000 Mitglieder zählt, zur üblichen Jahresbilanz auch eine Gemeinwohlbilanz ganz ohne Dividenen und Renditen vorgelegt hatte – und es bis heute noch tut. Dort finden sich wesentliche Parameter wie Gehaltsunterschiede oder besser “Einkommensspreizungen”, auch wie sozial sich das Unternehmen intern aber auch extern verhält (Stichwort Nachhaltigkeit oder Umweltbewusstsein) und wie wohl sich die Mitarbeiter schlichtweg bei ihrer Bank fühlen.
Persönlich war dies nicht immer der Maßstab auf dem beruflichen Weg des Helmut Lind, der sich leistungs- und ziel orientiert an die Spitze eines Großunternehmens heraufgearbeitet hat. Doch statt – wie zu dieser Lebenszeit – täglich eine Stunde zu joggen, meditiert er nun regelmäßig. Diese lange Praxis hat seinen Blick radikal verändert. Ganzheitlich heißt somit nicht nur, dass die Zahlen, sondern auch die sozialen und ökologischen Aspekte stimmen müssen.
Es ist somit ein Paradigmenwechsel: Konkurrenz und Gewinnstreben sind “out” – stattdessen sind Kooperation und Gemeinwohlstreben in Zukunft “in” – in Verantwortung gegenüber unserer globalisierten Welt.
Er ist ein Chef, der somit durchaus auch mal Gefühle zeigt. Vielleicht tut das dem Geld- und Finanzsystem und der dahinter stehenden Machenschaften, wie wir sie bislang kennen, ganz gut.
Quelle:
www.brandeins.de
www.karmakonsum.de (Interview von Christoph Harrach mit Helmut Lind im podcast)
Mehr zur Gemeinwohl-Ökonomie: www.gemeinwohl-oekonomie.org
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Unser Buchtipp:
Gemeinwohl-Ökonomie
ISBN 9783552061880
Felber, Christian
Verlag Deuticke im Zsolnay Verlag