In einer patriarchalen Welt, die von Männern für Männer gemacht wurde, werden Frauen auch im 21. Jahrhundert noch unterdrückt, misshandelt, gehandelt und versklavt. Dabei spielt es kaum eine Rolle, wie reich ein Land ist oder wie modern und „zivilisiert“… Frauen werden immer wieder zum Spielball machtmissbrauchender Männer, die ihr eigenes minderwertiges Selbst damit kompensieren, anderen Leid zuzufügen. Es ist an der Zeit, diesen Frauen eine Perspektive zu geben. Diesen Gedanken hatte die Initiative EYD, die sich darauf spezialisiert hat, vermeintlich verlorenen Frauen durch nachhaltige Kleidung eine Perspektive und somit ein glanzvolles Leben zu bescheren.
Emanzipation der Frau – wir sind noch lange nicht am Ziel
Zwar ist das Ausmaß der Ausgrenzung, welche Frauen erleiden, nicht in allen Ländern und auch innerhalb dieser Länder nicht immer gleich. Dennoch dominiert im gegenwärtigen Jahrhundert nach wie vor die Tatsache, dass Frauen sowohl im Beruf unterbewertet als auch in ihrer Freizeit diskriminiert, misshandelt oder versklavt werden.
Frauen wird kein Respekt entgegengebracht und von Emanzipation ist in vielen Teilen unserer Erde nichts zu sehen.
Die Hintergründe hierfür sind unterschiedlicher Herkunft. Eines jedoch ist einheitlich – das atavistische Machogehabe, dass das Zentrum der familiären, kulturellen und politischen Macht überall auf dem Planeten beherrscht hat und auch weiterhin beherrscht. Das Schwierige ist jedoch, eine Einheit zu schaffen, in der alle Frauen gleichermaßen den Willen besitzen, diese Ungleichheit und Ungerechtigkeit umzukehren. Viel zu sehr sind vor allem Frauen, die aus religiösen oder traditionellen Gründen unterdrückt werden, in ihrer vermeintlich von Männern beschützen Welt gefangen, sodass sie gar nicht sehen, dass diese Lebensweise weder gerecht noch normal ist.
Weltweit haben sich allerdings bereits vor Jahrzehnten Frauen zusammengetan, um gegen das Patriarchat vorzugehen und gegen die Ungerechtigkeiten anzukämpfen. Im 19. Jahrhundert dann einer der ersten Erfolge hinsichtlich des Wahlrechts, welches fast weltweit für Frauen möglich wurde. Hinsichtlich anderer Ungerechtigkeiten wie Diskriminierung und Respektlosigkeiten gegenüber Frauen haben wir jedoch noch einen langen Weg vor uns. So gehören Verhaltensweisen wie sexuelle Belästigung schon fast zum Alltag, auch bei uns. Und zwar insofern, als das die meisten von uns, geschweige denn die Männer überhaupt nicht wissen, ab wann sie eine Frau bereits sexuell belästigen. Aber auch bezüglich des sogenannten Gender-Pay-Gap also der Ungleichheit zwischen der Lohnzahlung von Mann und Frau, sind wir noch nicht am Ziel angekommen.
Indiens Frauen zwischen Emanzipation und Tradition
Noch viel schlimmer trifft es allerdings Frauen in Ländern wie etwa Indien. Hier werden Frauen nämlich in vielerlei Hinsicht diskriminiert und misshandelt. Zwar wächst auch hier der Diskurs zur Rolle der Frau, jedoch stehen indische Frauen nach wie vor zwischen den Stühlen von Stärkung der Tradition, Gleichberechtigung und Diskriminierung. Immer wieder lesen wir von Vorfällen in Indien, bei welchen Frauen innerhalb größerer Männergruppen vergewaltigt und misshandelt werden, von ihren Männern, Vätern oder Brüdern verkauft werden oder weibliche Föten per Zwangsabtreibung entfernt werden, weil Mädchen die Familie nur in finanzielle Schwierigkeiten bringen (Mitgift). Gewalt an Frauen steht in Indien an der Tagesordnung. Eine Frau hat sich nach der Heirat ihres Ehemannes, welchen natürlich die Eltern der Braut aussuchen zu fügen. Sie hat glücklich darüber zu sein, in den Haushalt der Schwiegereltern aufgenommen zu werden. Tut sie das nicht, kommt es nicht selten vor, dass solche Frauen verschwinden oder eben von der ganzen Familie misshandelt werden. Eine akademische Ausbildung spielt hier keine Rolle und beeindruckt auch nicht, denn eine indische Frau hat nur drei Aufgaben: Den Haushalt führen, eine Familie gründen und ihren Mann glücklich machen.
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By the way:
Allein in Indien verschwinden jedes Jahr 10.000 Frauen, das entspricht 27 Frauen täglich, wobei die Dunkelziffer deutlich höher sein muss.
EYD – die Mission und was dahintersteckt
Indien ist hinsichtlich dessen jedoch nur ein Beispiel. Überall auf der Welt flüchten misshandelte, unterdrücke Frauen vor ihren Familien, weil sie der Qual nicht mehr standhalten. Und für solche Frauen gibt es Anlaufstellen. Anlaufstellen, die den Frauen Sicherheit gewähren und eine Perspektive bieten. Eine dieser Anlaufstellen ist die Initiative EYD – ein Projekt, unter welchem Frauen mit einer dunklen Vergangenheit eine glänzende Zukunft mit Perspektive erwarten dürfen.
Die Vision dahinter: Die Gründerin von EYD, Nathalie Schaller, wurde vor ein paar Jahre auf ihren Reisen mit Frauen konfrontiert, deren Vergangenheit von Ausbeutung und Unterdrückung geprägt war. Diese Lebensgeschichten wurden hier gehört und haben tief bewegt. So sehr, dass Nathalie von den Geschichten nicht mehr losgelassen wurde. Seitdem hat sich einiges getan, denn das gesamte Team, bestehend aus mittlerweile 10 Engagierten, kämpft Seite an Seite mit diesen Frauen, um ihnen ein Leben mit Perspektive, vor allem aber in Freiheit bieten zu können.
Gemeinsam mit einer Reihe von Partnern hat das Team ein Netzwerk geschaffen, in welchem die Frauen beschäftigt werden, um Kleidung herzustellen. Bei dieser Art der Produktion geht es aber bei Weitem nicht nur darum, den Frauen eine fair bezahlte Arbeit zu geben oder Profit aus der Sache zu schlagen, sondern vor allem um die Produzentinnen an sich. Beim Kauf dieser Mode unterstützen wir als Käufer also nicht nur die Idee von sozial- und umweltverträglicher Mode, sondern hauptsächlich die Menschen, die diese für uns herstellen.
„Die Frauen sollen den wahren Gewinn erfahren, eine Arbeit, eine Zukunft bekommen.“
„Make the invisible visible“
Im Zuge dieses Projekt, um sich mit den Frauen solidarisch zu zeigen, wurde auf Instagram eine Bewegung gestartet. So hatten sich einige Influencerinnen zusammengetan, um ein sichtbares Zeichen zu setzen, indem sie für 24 Stunden auf Instagram offline waren und im selben Zug ihre Profilbilder auf unsichtbar stellten. Es ging darum, durch die 24-Stunden-Funkstille in der täglichen Flut an Informationen, Postings und Selfies ganz bewusst Aufmerksamkeit für etwas zu schaffen, was den gesamten Globus betrifft – Menschenhandel, Zwangsprostitution, Unterdrückung und Ungerechtigkeit gegenüber Frauen.