Ein ewiges auf und ab, ein Kampf mit dem Selbst und die subjektive bedeutsame menschliche Reaktion auf physikalische Reize. Emotionen sind fester Bestandteil unseres Seins und dominieren unseren Alltag. Ohne sie wäre das Leben in gewisser Hinsicht einfacher, dennoch erleichtern sie uns insbesondere die Deutung unserer Mitmenschen und die daraus resultierende Kommunikation. Eine eindeutige Definition für unsere Emotionen gibt es nicht. Wissenschaftler sind sich jedoch einig, dass der falsche Umgang mit den Gefühlen, also mangelnde emotionale Kompetenzen, enorme Folgen sowohl für unser physisches Sein als auch das psychische nach sich ziehen kann.
Schamanenmedizin –Ayahuasca, Kambo, Rapé & Co
Intensiv-Webinar
mit Carolin Tietz
Das Phänomen Emotion – auf der Suche nach dem Gefühl
Was genau Emotionen sind und wie wir sie definieren, ist bisher nicht ganz stimmig und unklar. Die Wissenschaft beschreibt das Auftreten der unberechenbaren Gefühle eher als ein Phänomen, unterteilt in verschiedene Arbeitsdefinitionen. Emotionen können sowohl Reizreaktionsmuster, ausgelöst durch unterschiedliche Umweltgegebenheiten sein als auch neurophysiologische Reaktionen, die in unserem Gehirn stattfinden und somit schwer beeinflussbar sind. Aber auch die Darstellung sozialer Konstruktionen kann auf verschiedene Emotionen zurückgeführt werden. Das uns umgebende soziale Umfeld spielt daher eine essenzielle Rolle, wenn es darum geht, welche Gefühle wir in bestimmten Situationen wahrnehmen.
Die Suche nach den Emotionen und den damit verbundenen Effekt auf unser Sein hat bereits eine lange Geschichte. Ganze Generationen verschiedenster Wissenschaftler haben es sich bereits zur Aufgabe gemacht, dieses Geheimnis zu lüften. Hierfür warfen sie einen Blick in unser Gehirn, um die Frage zu beantworten, was in diesem Organ passiert, wenn wir fühlen und vor allem, was es ist, dass uns Fühlen lässt. Einfach ist dieses Unterfangen jedoch nicht, denn durch das normale Betrachten eines Gehirns lässt sich kaum erkennen, wie das Organ funktioniert. Mitte des 20. Jahrhunderts haben Forscher daher ein Experiment gestartet, bei welchem eine Elektrode in das Gehirn eines Hahnes gepflanzt wurde. Diese Elektrode wurde im Anschluss mit elektrischen Reizen versorgt, um verschiedene Gehirnareale zu stimulieren. Das Ergebnis waren entsprechende Reaktionen wie Aggression und Kampfbereitschaft sowie Angst, Hunger oder Durst.
So konnten die Forscher zwar in etwa herausfinden, durch welche Areale unseres Gehirns Emotionen ausgelöst werden, die Frage, was Emotionen sind, blieb jedoch weiterhin unbeantwortet.
Emotionen – Fluch und Segen zugleich
Viele Wissenschaftler teilen die Annahme, dass die Kraft unserer Gedanken und wie wir sie wahrnehmen, ausschlaggebend für unser Wohlbefinden und die Gesundheit ist. So spielt beispielsweise das soziale Umfeld und die uns umgebende Umwelt eine essenzielle Rolle, wenn es darum geht, welche Emotionen unser Körper uns als Signal sendet. Und das Wort Signal ist in diesem Zusammenhang sehr wichtig. Emotionen sind nämlich keineswegs nur Gefühle, die kommen und gehen. Sie helfen uns dabei, uns in unserem Alltag zu orientieren. So treffen wir viele Entscheidungen „aus dem Bauch“ heraus, auch wenn uns das oft gar nicht bewusst ist. Aber es ist die erste Emotion, welche wir spüren, die am Ende einen maßgeblichen Einfluss auf die daraus resultierende Entscheidung nimmt.
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Im Grunde funktionieren unsere Emotionen also wie eine Art Bewertungssystem, welches mal mehr, mal weniger gut ausgestattet ist. Im Falle eines weniger gut ausgestatteten „Bewertungssystems“ besteht die Gefahr, dass die entstandenen Emotionen zwar wahrgenommen, jedoch nicht entsprechend behandelt werden. Das heißt, die Gefühle werden verdrängt und sind zwar erst mal nicht greifbar, vom Unterbewusstsein jedoch jederzeit abrufbar. Das Gehirn speichert also jede Erfahrung und alles, was wir lernen (oder auch, was wir nicht lernen) und verknüpft diese mit dem jeweiligen Gefühl, das wir in einer bestimmten Situation empfunden haben. Die verdrängten Gefühle sind aber, wie das Wort verdrängt schon beschreibt, keineswegs weg. Sie sind nur in den Schatten unserer Psyche getreten und warten darauf, beachtet zu werden. Diese Emotionen versuchen, im Laufe unseres Lebens immer wieder an die Oberfläche zu treten, wodurch beispielsweise Flashbacks und somit Angst, Panik oder Trauer ausgelöst werden können. Die Symptome, welche durch das Auftreten verdrängter Emotionen ausgelöst werden, führen natürlich dazu, dass die Gefühle schnellstmöglich wieder verbannt werden, wodurch diese im Unterbewusstsein jedoch immer stärker und lauter werden. Verdrängte Gefühle sind wie eine tickende Zeitbombe oder ein aktiver Vulkan, der jederzeit ausbrechen könnte. Wenn wir also nicht lernen, mit unseren Emotionen umzugehen, werden wir unser Leben lang mit Gefühlen kämpfen, die nie aufgearbeitet wurde. Die Folgen können sein:
- Psychose
- Depression
- Panikattacken
- Trauer
- Wut, Hass, Ärger…
- Persönlichkeitsstörung
- Chronische Schmerzen
- Andauernde Erschöpfung
Sowohl für unsere psychische als auch unsere physische Gesundheit ist es daher von großer Bedeutung, dass wir lernen, mit unseren Emotionen richtig umzugehen.
Emotionale Kompetenz – Voraussetzung für einen gesunden Umgang mit Emotionen
Die Begrifflichkeit der emotionalen Kompetenz beschreibt die Fähigkeit des intelligenten Umgangs mit den eigenen Emotionen. So basiert die emotionale Kompetenz auf emotionaler Intelligenz, was im Wesentlichen bedeutet, die eigenen Emotionen zu identifizieren. Es geht also darum, individuelle Emotionen zu erkennen und eine Fähigkeit zu entwickeln, diese zu kontrollieren, zu bewahren und an das eigene Ich anzupassen.
Zu den emotionalen Kompetenzen gehört aber auch das Verständnis der Emotionen unserer Mitmenschen. Verstehen wir unsere eigenen Emotionen und können diese kontrollieren, sind wir auch in der Lage, die Emotionen unserer Mitmenschen zu deuten. Das Schlüsselwort diesbezüglich ist „Empathie“, also die Fähigkeit, sich in das Handeln und die Einstellungen anderer Menschen einzufühlen, wodurch mögliche Konflikte rational gelöst werden können.
Vielen Menschen in der heutigen Zeit fehlt diese emotionale Kompetenz jedoch, wodurch immer wieder Konflikte entstehen, welche neue Emotionen auslösen, die eine potenzielle Gefahr darstellen.
Wie die meisten Dinge im Leben können wir emotionale Kompetenzen erlernen. Wichtig ist es, die kleinen aber feinen Unterschiede zu kennen. Hierbei zunächst die Differenzierung von primären Emotionen wie:
- Freude
- Angst
- Ärger
- Traurigkeit
Und sekundären Emotionen wie:
- Stolz
- Scham
- Schuld
- Neid
- Verlegenheit
- Einfühlungsvermögen
Um dies zu ermöglichen wird ein gewisses Maß an Selbstreflektion vorausgesetzt. Darüber hinaus spielen sozial anerkannte Verhaltensstandards und Verhaltensregeln sowie das eigene Verhalten zu diesen Regeln eine essenzielle Rolle. Das heißt, wir müssen bewusst mit unseren Gefühlen und Emotionen umgehen und sie in gewisser Weise analysieren, um zu verstehen, wie wir sie richtig verarbeiten können. Emotionen sind immer die Frucht unseres Selbst und niemand ist verantwortlich dafür, was wir fühlen. Es beginnt immer im eigenen Kopf und mit der entsprechenden Einstellung, die wir zu gewissen Dingen haben. Anstatt die Gefühle also zu unterdrücken oder unkontrolliert rauszulassen, konzentrieren wir uns darauf, die entsprechende Emotion bewusst zu spüren. Wo sitzt sie und was löst sie aus? Somit wird Deine Achtsamkeit automatisch von äußeren Einflüssen abgelenkt und geht in Dein Inneres.
Das ist bei negativen Gefühlen natürlich kein leichtes Unterfangen, denn wir stellen uns etwas, was uns im Moment nicht guttut. Dennoch merkt man relativ schnell, dass es einem so leichter fällt, mit den Gefühle umzugehen, wodurch auch das Wohlbefinden schnell wieder in den grünen Bereich rückt und mögliche Krankheiten vermieden werden.
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