Fébus wird das futuristische Fortbewegungsmittel genannt, welches die Franzosen erstmals letztes Jahr auf ihre Straßen geschickt haben. Eine Mischung aus Schnellbus und Straßenbahn, welcher zur Luftverbesserung Paus beitragen soll. Das Highlight dieses Buses jedoch ist die Art, wie er betrieben wird. Denn der Treibstoff wird emissionsfrei erzeugt, wobei der Bus ausschließlich Wasserdampf ausstößt.
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Acht 18-Meter-Busse sollen Reisende schnell und emissionsfrei an ihr Ziel bringen
Die Busse bieten Platz für 125 Passagiere, können pro Wasserstoffladung mehr als 300 km zurücklegen und beim Bau der Busse waren gleich mehrere Fachleute und Firmen am Werk. So stammt die Brennstoffzellen-Technik für die Busse, welche zusätzlich über Batterien verfügt, von der kanadische Firma Ballard Power Systems, der Antrieb kommt aus dem Hause Siemens, Inhaber des Projekts jedoch ist der belgische Hersteller Van Hool. Die Busse sind 18 m lang und verbrauchen nach Angaben der Stadtverwaltung 174 Kilogramm Wasserstoff, welcher aus erneuerbaren Energien erzeugt wird.
Ziel ist es, den öffentlichen Nahverkehr in Pau mit dem ersten Wasserstoff-Schnellbussystem der Welt auf ein neues Niveau zu heben. Die Schnellbuslinie, welche die Busse täglich fahren, ist sechs Kilometer lang und umfasst 14 Haltestellen, wobei 85 % dieser Strecke auf einer geschützten Fahrspur zwischen dem Bahnhof im Süden der Stadt und einem Krankenhaus im Norden verlaufen. Darüber hinaus haben die Busse an Kreuzungen Vorrang, um auch bei dichtem Verkehr die Fahrzeit von 17 Minuten einhalten zu können. Damit soll erreicht werden, dass der Nutzen dieser Wasserstoff-Schnellbusse im Gegensatz zu anderen Verkehrsmitteln attraktiver ist.
Auch deutsche Straßen werden bereits von Wasserstoffbussen befahren
Frankreich war jedoch nicht das erste Land, welches mit Wasserstoffbussen der Firma Van Hool ausgerüstet wurde. Ein Bericht aus dem Jahr 2018 auf der Webseite des Unternehmens schreibt über 40 Wasserstoffbusse für Kölner und Wuppertaler Verkehrsunternehmen. So wurde Köln mit 30 Bussen für die Regionalverkehr-Köln-GmbH (RVK) und die Wuppertaler Stadtwerke (WSW) mit 10 Bussen ausgestattet. Für Van Hool war das ein riesen Auftrag, um nicht zu sagen der größte für wasserstoffbetriebene Busse, der je in Europa vergeben wurde.
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Für Filip van Hool, CEO der Van Hool NV war dieser Auftrag enorm wichtig und erfreulich.
„Brennstoffzellen-Busse sind eine gute Werbung für den Produktionsstandort Koningshooikt. Dieser bisher einzigartige Auftrag – der größte für Wasserstoffbusse europaweit – setzt ein äußerst positives Signal für den Einsatz der Wasserstofftechnologie als Antriebsmittel von Bussen im öffentlichen Nahverkehr. Wir freuen uns sehr, dass die Regionalverkehr-Köln-GmbH, die bereits seit Mai 2014 zwei Wasserstoffbusse von Van Hool einsetzt, ihre betrieblichen Erfahrungen mit uns teilt. Diese Erkenntnisse fließen in die Produktion der neuen Busse ein.“
Eugen Puderbach, Geschäftsführer der Regionalverkehr Köln GmbH (RVK) ergänzt:
„Mit Wasserstoff betriebene Brennstoffzellen-Busse gehören zu den umweltfreundlichsten Fahrzeugen im öffentlichen Nahverkehr. Sie stoßen keinerlei schädliche Emissionen aus und sind sehr viel leiser als herkömmliche Busse. Mit dem Einsatz von 30 weiteren Brennstoffzellen-Bussen gehen wir daher den Weg eines nachhaltigen ÖPNV in unserem Verkehrsgebiet konsequent weiter.“
Van Hool – ein Familienunternehmen mit Geschichte
Van Hool stellt bereits seit 2005 Brennstoffzellen-Busse insbesondere für den amerikanischen Mark her. Seit 2007 dürfen sich auch die Europäer zu den Kunden des Unternehmens zählen. In dem Zeitraum zwischen 2005 und 2007 hat das Unternehmen bereits 53 solcher Busse gebaut davon 21 für nordamerikanische und 32 für europäische Kunden.
Gegründet wurde Van Hool bereits 1947 von Bernard Van Hool und hat seinen Sitz im belgischen Koningshooikt. Damals noch eine Diamantschleiferei, führte die drohende Wirtschaftskrise der 30er-Jahre dazu, dass der Gründer Bernard Van Hool sich auf die Suche nach etwas Neuem machte. So begann er mit seinen ersten Versuchen im Gebiet des maschinellen Ausbrütens von Hühnereiern. Der Zweite Weltkrieg jedoch ruiniert den Betrieb und Van Hool sah in einem Neubeginn zu dieser Zeit keinen Sinn. So kam ihm die Idee und er sah seine Herausforderung im Transportsektor. Zwar wurde zu dieser Zeit fast das gesamte rollende Material von der Besatzungsmacht beschlagnahmt, dennoch gab es dringenden Bedarf an Transportmöglichkeiten.
Mithilfe eines Mechanikers gelang es ihm, ein paar zurückgebliebene Lastwagen fahrbereit zu machen, wodurch dann ein bescheidenes Fuhrunternehmen entstand. Auch nach dem Krieg wurde das Fahrunternehmen weitergeführt, jedoch war es nicht das, was Van Hool zu diesem Zeitpunkt als sein Ziel angesehen hatte. Er träumte eigentlich von einem Bauunternehmen, um Brücken und Straßen zu bauen. Aber auch hier benötigte er fehlende Verkehrsmittel, um seine Männer zu den Baustellen zu bringen. Und so kam es, dass Bernard Van Hool seinen ersten Autobus baute bzw. die Karosserie dafür.
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